Beiträge von natzn

    Hallöchen! Ein kleines Update zu meiner Maus.

    Keine großen Fortschritte mit ihr gemacht, aber sie konzentriert sich nun öfter und länger auf mich, wenn wir Gassi gehen. Reagiert auch schneller, sobald ich sie rufe und "bummelt" dabei nicht mehr so lange herum. Gelegentlich gibt es immer mal wieder Rückschläge bei anderen Hundebegegnungen, ist dabei mal mehr, mal weniger bell- und knurrfreudig.

    Inzwischen haben wir auch herausgefunden, dass die Größe der anderen Hunde eine größere Rolle bei ihrer Reaktion spielt, als zunächst angenommen. Normalerweise will sie mit ihrem Bellen und Knurren bewirken, dass sich andere Hunde von ihr fernhalten (was auch meistens klappt, denn sie kann sehr laut und schrill werden), es sei denn es handelt sich dabei um sehr kleine Hunde.
    Neulich hat sie sich nämlich einer kleinen, jungen Chihuahua Dame angenähert und hat angefangen nach kurzer Zeit mit ihr zu spielen. :rollsmile:

    Darüberhinaus haben wir von der Tierschützerin aus Spanien, die unsere kleine gerettet hat, erfahren, dass sie sie auf dem Land in einer alten Ruine gefunden hatte. Sie müsste mit ungefähr einem Lebensjahr oder gar jünger dort ausgesetzt worden sein. :sad2:
    Habe mich mit einer deutschen Tierschützerin von dort über ihr Verhalten gegenüber Artgenossen unterhalten und diese meinte, dass sie wahrscheinlich einfach nur viel Zeit braucht, um wieder Vertrauen zu fassen.


    Liebe Grüße an euch alle und bis zum nächsten Update! :hallo:

    *Update*

    Einige Wochen sind nun vergangen und wir haben gute Fortschritte gemacht!

    Eine Hundetrainerin hat sich unsere Kleine zu Hause angesehen und ihr Verhalten beim Gassigehen beobachtet. Ihrer Meinung nach ist sie daheim eine ruhige Hündin, die beim Spazieren sehr angespannt und unsicher wirkt. Mithilfe der Trainerin haben wir dann das Clickertraining angefangen und es hat sich wirklich was getan!

    Früher hatte unsere Hündin schon beim Blickkontakt mit anderen Hunden voll aufgedreht, heute dauert es schon wesentlich länger, bis sie sich hochschraubt und beruhigt sich nach Hundebegegnungen viel schneller.

    Zwischenzeitig hatten wir auch längeren und öfteren Besuch von Bekannten mit Hunden.

    Beim ersten Besuch war ein riiiiiesiger Rüde dabei. Zusammen sind wir erstmal spazieren gegangen. Zunächst mit großer Distanz zwischen den beiden Hunden, dann immer kürzer und kürzer, bis wir nebenher gingen. Haben geübt Bögen aneinander vorbei zu schlagen; mal war der Rüde vorne, mal unsere Kleine.
    Alles in allem hat es ca. eine halbe Stunde gedauert, bis sich unsere Hündin soweit abgeregt hatte, dass sie nicht mehr durchgehend gebellt und geknurrt hatte. Zum Glück hat es den Riesen wenig interessiert, dass die Kleine so viel Theater machte.
    Dann hat sie ihn nur noch gelegentlich angebellt und angeknurrt, bis sie irgendwann tatsächlich zusammen Feld und Wiesen abgeschnüffelt haben, ganz dicht aneinander ohne einen Mucks zu machen. Ein bisschen später haben sie sogar miteinander gespielt!

    Seitdem sind Hundebegegnungen und Spaziergänge mit anderen Hundehaltern viel angenehmer. Sie ist zu Beginn zwar immer noch SEHR aufgeregt und unsicher und bellt und knurrt, aber sie beruhigt sich inzwischen schon nach wenigen Minuten und ist besser ansprechbar als früher.

    Mit dabei war und ist natürlich immer unser Clicker und reichlich Leckerlis.

    Inzwischen läuft sie auch von selbst Bögen um andere Hunde, wenn sie ihr entgegenkommen. Früher ist sie ja schnurstracks auf die anderen zu gerannt.
    So langsam aber sicher scheint sie zu begreifen, wie man sich mit Artgenossen besser verständigt. :smile:

    Werde auf jeden Fall wieder berichten, sobald sich was tut! :hallo:

    Vielen Dank euch allen!
    Langsame Heranführung an die Sache wird wohl das Beste sein. Wir werden sie also erstmal nicht zu anderen Hunden gehen lassen, versuchen ihr Sicherheit zu vermitteln und erst später nach und nach mit ruhigen/desinteressierten Hunden üben. "Zeigen und Benennen" klingt nach einer guten Methode, um ihr dabei zu helfen.

    Allmydogs
    Vielen Dank für deine Schilderung! Deinen Erfahrungen traue ich auf jeden Fall mehr als unserer zusammengeflickten Fantasietheorie. :gut:

    Wir werden ihr viel Zeit geben und ausgiebig mit ihr üben. :)

    Zitat

    Wie Ihr schon selbst bemerkt habt, wird man die genaue Ursache für ihr Verhalten nie erfahren.
    Meine Strategie wäre, ihr zu zeigen, das Ihr solche Begegnungen regelt.
    https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html wäre eine Massnahme, um schon beim Anblick eines anderen Hundes ihre Aufmerksamkeit auf Euch zu ziehen. Wichtig ist es, schon beim geringsten Anzeichen einzugreifen, damit sie sich gar nicht erst so hochspulen kann.
    Mit einer großen Entfernung anfangen und sich dann immer näher rantasten.
    Heißt natürlich für`s Erste keinen Hundekontakt mehr, bis Ihr ruhig an den anderen Hund heran kommt.
    Ich habe mit dieser Methode meinen absolut unverträglichen Schäferhundrüden aus dem TS, der bei Kontakt aus Unsicherheit auch richtig gebissen hatte, dahin gebracht, das ein Freilauf mit anderen Hunden möglich war, ohne das es Beissereien gab. Hat natürlich etwas gedauert, aber die Geduld zahlte sich aus.


    Vielen lieben Dank für die rasche Antwort! :D
    Die Methode klingt echt interessant! Habe schon von diesen Clickern gehört. Ein Verwandter hat auch vor kurzem mit seinem Hund das Clicker-Training angefangen und es scheint ganz gut zu funktionieren. Werde mich umgehend mehr mit der Methode befassen!

    Hallo, liebe HHs!
    Wir haben ein großes Problem mit unserer Hündin was andere Hunde betrifft.

    Zunächst eine Beschreibung zu der Kleinen:
    Ihr Name ist Xena, ein Dackel-Corgi-Schnauzer-Mischling. Ihr Geburtstag wird auf April 2012 geschätzt. Sie ist kastriert. Wir haben sie vor kurzem aus dem örtlichen Tierheim adoptiert, sie stammt ursprünglich aus Spanien.

    Bei unserem ersten Treffen war sie sehr zutraulich und verschmust und wir haben uns sofort in sie verliebt. Nach wenigen Tagen war sie dann bei uns eingezogen. Sie hat sich schnell eingewöhnt und unsere Verwandten sofort in ihr Herz geschlossen.
    Sie war von Anfang an stubenrein, SEHR verschmust und anderen Menschen gegenüber äußerst aufgeschlossen.
    Sie mag wirklich JEDEN Menschen, ob das nun jemand aus der Familie, der Postbote oder ein völlig fremder Mensch auf der Straße ist. Sie geht ohne zu zögern auf jeden Menschen zu, der mit ihr Kontakt aufnehmen möchte und freut sich über Streicheleinheiten.
    Darüber hinaus hat sie keinerlei Angst vor Fahrzeugen, lauten Geräuschen, Wasser, etc.

    Bei Ihr mangelte es jedoch erheblich an Erziehung; sie zog z.B. stark an der Leine, das Kommando "sitz" war ihr völlig fremd; als wir ihr dabei in die Sitz-Position halfen, wusste sie nicht, was wir da von ihr verlangten.
    Inzwischen geht sie an der Leine brav bei Fuß, kommt zu uns, wenn wir sie rufen und "sitz" klappt auch schon viel besser. Das bei-Fuß-gehen hatte sie nach ein paar Tagen drin, genauso wie das Herkommen.


    Doch nun zu dem großen Problem: Ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden.
    Ob sie nun zu Hause, beim Spazieren, auf bekanntem oder unbekanntem Terrain, mit oder ohne Leine ist, der Ablauf ist stets der gleiche. Der einzige Unterschied in ihrem Verhalten liegt bei den Größen der anderen Hunde, allerdings reagiert sie bei erstem Blickkontakt mit großen und kleinen Hunden immer gleich: Sie fixiert, an der Leine zieht sie stark in Richtung des anderen Hundes, knurrt zunächst, fängt dann an laut zu bellen. Ohne Leine fixiert, knurrt und bellt sie auch und läuft schnurstracks auf den anderen zu.
    Jetzt zu den Unterschieden:

    Bei kleineren Hunden:
    Zunächst wie Beschrieben das Fixieren, Knurren und Bellen. Lasse ich sie auf den anderen Hund zugehen, hört das Bellen und Knurren auf und sie geht mit erhobenem Kopf, aufgerichteten Ohren, rausgestreckter Brust und erhobenem Schwanz auf den anderen zu. Sie baut sich regelrecht vor dem anderen auf, dann wird geschnuppert und sie gibt keinen Laut von sich. In den bisherigen Begegnungen haben sich die anderen immer unterworfen: Ohren zurück, eingezogener Schwanz, machen sich klein, lassen sich bereitwillig überall beschnuppern, dürfen bei Xena aber auch problemlos schnuppern. Es wird etwas umher gelaufen, weitergeschnuppert und sich kennengelernt. Nichts Ungewöhnliches also.

    Sobald sich nun aber der andere Hund seinem eigenen HH nähert oder von ihm streicheln lassen will, RASTET sie aus. Sie knurrt, bellt, drängt sich zwischen Hund und HH, will den anderen vom HH fernhalten, scheinbar von ihm vertreiben. Das Theater hört leider nicht auf, bis wir mit ihr weggehen. Dasselbe passierte, als mein Freund sich einmal dem anderen Hund ruhig näherte und der andere Hund seinerseits auf meinen Freund vorsichtig zuging. Sie ging sofort dazwischen und bellte, knurrte und schnappte nach dem Hund (letzteres verlief bisher ohne Körperkontakt, also ohne Verletzungen; scheint also so eine Art Warnschuss zu sein).

    Bei größeren Hunden:
    Fixiert, Knurrt und bellt und zieht schon bei größerer Distanz, geht frontal mit zurückgelegten Ohren und aufgestelltem Kamm auf den größeren Hund zu, bellt beim hinlaufen ununterbrochen. Doch je näher sie dem anderen Hund kommt, desto HÖHER und schriller wird ihr bellen bis es sich anhört, als würde sie geschlagen werden! Dabei steht sie DIREKT vor dem anderen und kreischt und kreischt und kreischt. Die Großen wirken durch ihr Verhalten verwirrt und weichen meist zurück, präsentieren die Körperseite.
    Ihr Gebelle hört nicht auf, bis wir weggehen. Wir und der HH eines anderen, großen Hundes haben uns das Spektakel mal ca. 5 Minuten mitangesehen und es hörte einfach nicht auf. Dabei hat sich der Große nicht aus der Ruhe bringen lassen, er hatte von Beginn an freudiges Spielinteresse: Schwanzwedeln, dieses typische "Pfienzen" und präsentiert Körperseite. Wenn wir uns z.B. umdrehen und ohne sie ein paar Meter weggehen, kommt sie uns hinterher, bleiben wir dann wieder stehen, rennt sie prompt wieder bellend zum anderen Hund hin und das Schauspiel fängt von vorne an.
    Dabei kommt es erst gar nicht zum beidseitigen Beschnuppern oder gar Kontakt zum anderen HH. Sie macht sich umgehend an den anderen Hund ran, weicht nicht von ihm, versucht ihn scheinbar bellend und kreischend zurückzudrängen.


    Da wir über Xenas Vergangenheit nichts wissen, haben wir uns anhand ihres Verhaltens selbst eine Theorie über das Wieso und Woher aufgestellt.
    Wir denken, dass sie in Spanien auf der Straße gelebt hat, jeder Tag ein Kampf ums Überleben war. Menschen sah sie als Nahrungsquelle an, daher Überleben. Andere Hunde waren demnach Konkurrenten, die ihr die lebenswichtige Nahrung streitig machten. Kleinere Hunde konnte sie durch ihr dominantes Auftreten verdrängen, von Menschen fernhalten. Bei größeren, offensichtlich stärkeren Hunden musste sie eine andere Taktik anwenden, indem sie durch hohes Schreien vorgibt, große Angst zu haben oder Verletzt zu werden, um dadurch das Mitleid der Menschen zu erwecken, die die großen Hunde von ihr vertreiben könnten und sie mit Nahrung und Zuwendung trösteten.

    Das ist allerdings nur eine Theorie. Die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren. :/

    Zumindest würde ihr Verhalten dadurch Sinn machen.

    Nun unser Anliegen: Was sollen wir in solchen Situationen tun? Hat jemand von Euch auch schon solche Erfahrungen gemacht?
    Es wäre schön, wenn sie sich mit ihren Artgenossen besser verstehen würde. Oder sie wenigstens in Ruhe ließe.

    Wir sind echt ratlos. Wir wollen uns auf jeden Fall so schnell wie möglich Hilfe von einem Hundetrainer holen.


    Liebe Grüße, Eure Natz