Beiträge von Akohrt

    Hallo,
    ist vllt ein ziemlich verspäteter Eintrag, aber naja...
    Ich hatte als ersten "eigenen" Hund einen Labrador-Stafford-Mix, der Menschen gegenüber unglaublich lieb war, aber jeden anderen Hund in seiner Nähe zerfleischt hätte. Es war ein totaler Spießrutenlauf, mit ihm spazieren zu gehen, da er jedes Mal, auch an der Leine, auch mit Mauli, komplett ausgetillt ist und zum Höllenhund wurde.
    Ich habe dann ein bisschen nachgeforscht; es stellte sich heraus (ich habe ihn 10-jährig aus dem Tierheim übernommen), dass er schwer misshandelt wurde - seine linke Pfote war gebrochen und schief zusammen gewachsen, seine Lefzen waren vernarbt - und wahrscheinlich (so der Hundetrainer) als "Anheizhund" für Hundekämpfe mißbraucht worden war.
    Nicht, dass ich das bei Eurer Wolfshündin annehmen möchte, das ist nur die Vorgeschichte.


    Ich bin mit Charlie dann in einen Lehrgang; diesen leitete ein wirklich abgebrühter, erfahrener Hundemensch, der sehr darauf achtete, dass der Hund verstanden wird. Es war klasse, ich habe wirklich mehr gelernt als der Hund.


    Charlie brauchte Zeit - viel Hundekontakt, aber an der Leine, alles ganz ruhig und ohne Stress. Lange Spaziergänge, erstmal keinen Körperkontakt mit dem anderen Hund (zuerst immer nur mit einem), Signal von Frauchen/Herrchen "alles ist okay so, wir passen auf dich auf" - und irgendwann fing er an, sich zu entspannen.
    Wir haben dann keine grosse Sache daraus gemacht, sondern sind weiter, wie "beiläufig" immer mal wieder mit mal einem und auch mal mit zwei Hunden spazieren gegangen - immer an der Leine, natürlich - aber nach einer gewissen Zeit hat Charlie Vertrauen in uns und auch in sich selbst gehabt.
    Er war natürlich nie der große "Spieler", getobt hat er nur mit wirklich ausgewählten Hunden - aber er hat die anderen Fremdhunde toleriert.


    Es trifft vielleicht nicht haargenau Euer Problem, aber es ist was Positives: Auch der größte Beißer kann wieder in seiner Hundewelt zurecht kommen. Er braucht Zeit, und er braucht uns. (Das war echt pathetisch, oder? :hust: Ich kann leider manchmal nicht anders...).


    Viel Erfolg mit Eurer Wolfshündin!!!!!
    Grüße,
    Andrea

    Also, ich denke auch, dass es hierbei sehr auf den Hundetyp ankommt - wenn Ihr Euch für einen Terrier entscheidet, der neugierig, lernbegierig, agil und bewegunssüchtig ist, dann wird er Euch mit Sicherheit sämtliches Mobiliar zerlegen und wahrscheinlich noch heimtückisch in die Kopfhörer pinkeln... ;)
    Ich hatte vor einigen Jahren als meinen ersten wirklich "eigenen" Hund einen 10-jährigen Labrador-Stafford-Mix namens Carlos aus dem Tierheim. Er war eine Seele von Hund und glücklich, wenn man ihn möglichst 23 Stunden am Tag schlafen ließ. Das hat er auch total zelebriert - wir wohnten damals noch in einem Mietshaus mit sehr hellhörigen Mitmietern, und die haben sich häufiger über meinen Sohn beschwehrt als über unseren Hund....
    Ich war damals noch in der Ausbildung, musste also Vollzeit arbeiten und bin auch morgens, in der Mittagspause und abends mit Charlie raus - das klappte wunderbar.


    Es ist nur meine persönliche Meinung, aber 3 - 4 Stunden alleine sind bei entsprechendem Temprament keine große Sache. Ideal ist es natürlich, wenn man einen Arbeitsplatz hat, an den man den Hund mitnehmen kann - ich habe danach in einem Dementenheim angefangen, und Carlos hat stundenlang bei den Bewohnern auf dem Sofa gelegen und sich streicheln lassen - da waren auch 8 Stunden Schicht kein Problem...


    Wichtig ist, dass iHr den Hund wollt und dass Ihr ihn liebt - und etwas Frischluft brauchen sie natürlich auch...


    Alles Gute für Euch!!!!
    Andrea

    Hallo, Quarus,


    leider scheitert dieser Tipp an der Incompliance meines Mannes.
    Ich finde Deine Idee sehr gut, und ich denke auch, dass Du richtig liegst - tagsüber wird Herrchen geduldet, aber das Schlafzimmer gehört dem Rudel - Deine Annahme wird auch durch die Tatsache untermauert, dass Nathan, wenn z. B. mein Mann nicht da ist (er ist beruflich häufiger unterwegs) und mein Sohn bei mir schläft (wenn er krank ist oder sich einfach mal einen - immer seltener werdenden - chilligen Abend mit Mutter machen will) keinerlei Reaktion zeigt, wenn mein Sohn nachts aus dem Bett steigt um auf die Toilette zu gehen oder auch mal versehentlich über ihn stolpert. Da hebt er nicht mal den Kopf.


    Vielleicht merkt der Hund ja auch, dass Herrchen sich nicht wirklich mit dem Problem befassen möchte - ich meine, dass der Dicke gute Instinkte hat; der hört oder fühlt 30min. bevor ich überhaupt aufs Grundstück fahre, dass ich von der Arbeit nach Hause komme und liegt dann vor der Tür und wartet. Man kann viel interpretieren, aber ich habe hier heute so viele tolle Lösungsansätze gelesen und jeden Einzelnen weiter vermittelt - oder es zumindest versucht - und wenn ich dann höre, dass "Tierpsychologie" totaler "Mist" ist und der Hund "seinen Platz" erkennen "muss"....also, Leute....da fehlten mir heute echt die Worte....bzw. wollte ich lieber nicht aussprechen, was mir auf der Zunge lag.


    Nun ja, das fällt wohl weiter in den Punkt "Menschenpsychologie" - und ich muss wohl kaum erwähnen, dass mein Mann auch davon nicht besonders begeistert ist.... :( :
    Immerhin sind die beiden heute seeeehhhr lange zusammen spazieren gegangen, aber an der Grundeinstellung zum Thema Empathie(r) werde ich wohl noch ziemlich arbeiten müssen...


    Hundige Grüsse,
    Andrea

    Erstmal danke an Euch alle für die Tipps!
    Das mit den Leckerlies finde ich eine gute Idee, also am besten ruft mein Mann den Hund kurz ab, Lob, Leckerchen und dann gemeinsam mit dem Dicken hinlegen.
    Klingt gut, finde ich.
    Wird heute Abend ausprobiert.
    Viele Grüße,
    Andrea
    PS: Hätte man eigentlich selbst drauf kommen können....man ist ja manchmal so vernagelt :ops:

    Also, die Spaziergänge teilen wir uns bzw. wir gehen gemeinsam. Die eigentliche Arbeit am Gehorsam, spielen, Fellpflege, Füttern usw mache ich.
    Die Situation, in der nach meinem Sohn geschnappt wurde war ganz am Anfang. Der Hund lag unterm Küchentisch und mein Sohn saß daran und spielte irgend etwas und zappelte mit den Füßen herum. Das hat den Hund genervt und er knurrte und schnappte dann eben zu. Es war mehr eine Verwarnung als ein wirklicher Biss.
    Reagiert habe ich vor allem schnell: Hund kurz im Nackenfell geschüttelt, nachhaltiges "Nein!", ab in den Flur geschickt und eine Weile ignoriert um ihn aus der Situation raus zu nehmen. Naja - und dann ernsthaftes Gespräch mit meinem Sohn, dass Nathan nicht wie Lucie ist und er sich eingewöhnen muss.
    Wie gesagt klappt das zwischen den beiden mittlerweile gut, keine Aggression mehr, wobei mich Nathan manchmal schon etwas leidend ansieht, wenn er eine besonders akute Kuschelattacke ertragen muss. Ich schreite dann auch ein und sage.meinem Sohn, dass auch Hunde atmen müssen...


    Ich hoffe, das war einigermaßen präzise und ich habe nicht allzu viel falsch gemacht?!
    Die Hauptbezugsperson bin schon ich, das ist einfach so. Nathan rennt auf aufs Klo hinter mir her (schaut immer nur kurz rein und legt sich dann draußen vor die Tür).


    Fremde dürfen übrigens problemlos rein, nachdem ich ihnen die Hand gegeben habe, das haben wir schon bei Lucie so gemacht als " Signal", dass derjenige OK ist. Funktioniert prima, Hund legt sich dann ab und ignoriert den Gast.


    Viele Grüße,
    Andrea

    Hallo,
    wie bereits in meiner Vorstellung erwähnt haben wir im April letzten Jahres einen Owtscharka-Schäferhund-Mix aus dem Tierheim "adoptiert".
    Er kam bei uns als absoluter Problemhund an (wobei die Probleme ja leider meist nicht am Hund liegen): Er war bereits einmal an eine Familie vermittelt worden. Bei einem Kontrollbesuch wurde festgestellt, dass er nach einigen Familienmitgliedern biss, die komplette Familie dominierte und er wurde - davon habe ich noch nie gehört - tatsächlich von dem betreuenden Pfleger wieder in das Tierheim zurück geholt, da die Situation untragbar war.
    Wir hatten zu diesem Zeitpunkt gerade unsere Hündin Lucie verloren - ebenfalls ein HSH (Podhalaner) - und lernten unseren "Dicken" nun also unter dieser Prämisse kennen.
    Ich muss sagen: der betreuende Pfleger im Tierheim war klasse! Er bestand auf mindestens 14 Tagen Kontakt mit dem Hund; er begleitete uns (mich, meinen Mann und meinen Sohn) und bestand auch darauf, dass wir ein halbes Jahr später noch einmal den Dicken vorstellten, damit er sehen konnte, wie er sich "macht".


    Also: Anfangs hatten wir auch einige Probleme. Der Dicke schnappte nach meinem Sohn, führte sich recht ungebärdig auf und jagte die Katze. Mittlerweile lässt er sich von meinem Sohn (er ist 12, auch ER musste dazu lernen...) überall und jederzeit streicheln und anfassen, er geht brav an der Leine, frisst erst, wenn ich es ihm erlaube und ist auch ansonsten ein ganz vorbildlicher HSH. Den Vormittag verbringt er gerne im Garten, dort liegt er herum und passt auf, dass kein böser Mann kommt - was ein Owtscharka eben tun sollte.


    So. Nun zu meinem Ehemann.
    Solange wir beide wach sind, ist alles kein Problem - aber da mein Mann und ich einen unterschiedlichen Schichtrythmus haben, schläft mein Mann wesentlich später als ich. Und der Dicke geht grundsätzlich mit mir schlafen (um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Er schläft NICHT im Bett, sondern auf einer Hundematratze auf dem Boden vor dem Fußende). Wenn dann also mein Gatte ca. 2 Std. später ins Bett kommen will, dann fängt unser Dicker manchmal furchtbar an zu knurren und hat bereits einmal nach ihm gebissen.


    Was kann ich dagegen tun?
    Wäre es sinnvoll, den Hund auszuquartieren; ihm also seine Matratze in den Flur zu legen?
    Oder sollte ich in einer solchen Situation aufstehen und meinen Mann "ins Bett bringen" um dem Hund zu signalisieren, dass alles ok ist? Ich arbeite schon sehr viel mit positiver Verstärkung und es hat sich auch schon gebessert, aber ich stelle fest, dass der Dicke einfach noch etwas mehr Anleitung braucht - er ist ein braver Hund und er fügt sich wunderbar ein; er bewacht das Grundstück und nimmt seine Stellung hier im Rudel gut an - nur hat er anscheinend das Gefühl, gerade mich "besonders" beschützen zu müssen - und das kann so nicht stehen bleiben, denn schließlich muss mein Mann ja noch mit ins Bett dürfen. :D


    Ich wäre dankbar für ein paar Tips,
    liebe Grüße,
    Andrea