Beiträge von Kelebek

    Hallo Ulli,

    ich schließe mich meinem Vorschreiber an. Das Schimpfen und Ignorieren nach dem Nachhausekommen sind nicht zielführend, da der Hund dies nicht mit seinen (vielleicht schon Stunden vorher passierten) Missetaten in Verbindung bringen kann. Ein Hund denkt und lebt im Hier und Jetzt. Was Du tun kannst, ist in ganz kleinen Schritten mit dem Üben anfangen. So sollte die Hündin zunächst lernen, dass Kommen und Gehen etwas ganz normales sind, und dass Du IMMER wieder kommst. Sie muss lernen, sich in dieser Zeit zu entspannen, indem sie versteht, dass sie nicht für immer alleine bleibt, sonder dieser Zustand vorbei geht und etwas ganz Normales ist.
    Als ersten Schritt würde ich empfehlen, dass Du immer wieder in ein anderes Zimmer gehst, nur für ganz kurze Zeit (wenige Sekunden, wenn sie es nicht länger aushält). Die Tür hinter Dir zumachst, dann gleich wieder zurück ins Zimmer kommst in dem sie ist, und während dessen auch gar nicht groß mit ihr sprichst. Je mehr Du sie in solchen Situationen lobst oder versuchst zu beruhigen, desto mehr wirst Du ihr das Gefühl geben, die Situation sei etwas Besonderes. Das kannst Du täglich mit ihr Üben, immer mal wieder zwischendurch, und dann ganz langsam steigern, indem Du die Zeiten, in denen Du in einem anderen Zimmer bist, ausdehnst. Wenn Du das Gefühl hast, sie bleibt ruhig und gelassen einige Minuten in einem Zimmer, kannst Du beginnen auch die Haustür einzubinden, sprich für wenige Minuten aus der Wohnung zu gehen und wieder zu kommen.
    Das hört sich nach viel Arbeit an - ist es auch! :p Aber es wird sich sicher lohnen, wenn Du dafür eines Tages 2 Stunden außer Haus sein kannst und Dein Hund währenddessen ruhig in der Ecke liegt und schläft :smile:
    Bis es soweit ist würde ich die Zeiten, die Du sie alleine lässt, versuchen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Vielleicht kann sie ja auch mal bei Freunden / Nachbarn bleiben, wenn Du sie wirklich nicht mitnehmen kannst? Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und viel Erfolg! :gut:

    Hallo Chaosengel,

    Du hast leider nicht viel dazu geschrieben, wie Du Dich insgesamt mit Deinem Hund beschäftigst. Besuchst Du mit ihm eine Hundeschule? Kennt er die Grundkommandos? Gehst Du "nur" spazieren oder beschäftigst Du ihn auch geistig?

    Ich stimme Dir zu in Deiner Einschätzung, dass Deinem Hund Grenzen im Umgang mit Menschen und anderen Hunden fehlen, oder wie Du sagst, der Benimm :smile: . Das beginnt, wie Du ja selbst schreibst, schon beim Anspringen von Gästen, und führt sich dann wohl einfach fort his hin zur Nichtabrufbarkeit und Ignoranz Deiner Anwesenheit beim Spaziergang mit anderen Hunden. Ich würde Folgendes vorschlagen:

    1) Anspringen fremder Personen / Gäste im Heim
    Vielleicht kannst Du eine Freundin / Deinen Mann / einen Nachbarn o.Ä. bitten dies zusammen mit Dir zu üben? Z.B. so: Die Person klingelt, Du gehst zur Tür, leinst Deinen Hund dort an und bringst ihn ins Sitz. Dann öffnest Du die Tür und bringst ihn immer wieder zurück ins Sitz, wenn er aufsteht. Sitzenbleiben natürlich sofort belohnen, wenn er aufsteht nicht ärgerlich reagieren, sondern in mit viel Ruhe immer wieder konsequent ins Sitz bringen. Die andere Person bleibt dabei am besten ganz unbeteiligt am Eingang stehen. Das Ganze pro Übungseinheit etwa zwei bis dreimal wiederholen (also Tür wieder zu, Person klingelt wieder,...), wenn er es besonders gut gemacht hat an dieser Stelle aufhören. :smile:
    Es wird sicher einige Zeit dauern, bis er dieses Verhalten verinnerlicht hat, deshalb ist es besonders wichtig, dass eben nicht zwischendurch Leute zu Besuch kommen, die er dann wiedrum anspringen darf. Entweder könntest Du Deine Gäste vorab darauf hinweisen, dass die "Einlass-Prozedur" momentan etwas länger dauert und sie Abstand zu Deinem Hund halten sollen, oder Du bringst ihn erstmal in einen anderen Raum, bis die Gäste die Wohnung betreten haben, sich hingesetzt haben und die Begrüßungssituation so erstmal umgangen ist.
    Ist sicherlich Arbeit, aber genau an dieser Stelle fängt der Benimm ja schon an, weshalb ich glaube dass sich die Arbeit auch für den allgemeinen Umgang lohnen wird. Ich denke, dass Dein Hund Dich mehr respektieren wird, wenn Du ihm (z.B. auch in der Begrüßungssituation) Regeln vorgibst und diese auch konsequent aufrecht erhältst.

    2) Hinterherlaufen anderer Hunde beim Spaziergang
    Zunächst einmal würde ich mich mit dem Hund an einem Platz ohne große Ablenkung (also keine anderen Hunde, Kinder, Tiere,...) an das Thema Abrufen begeben. Er sollte auch aus größerer Entfernung, egal ob wartend oder aus dem Laufen heraus, sofort eilig zu Dir kommen, wenn Du ihn rufst. Vielleicht macht er das ohne Ablenkung ja auch schon, das kann ich Deiner Beschreibung leider nicht entnehmen.
    Wenn er das schon absolut sicher kann, umso besser. Dann würde ich Dir empfehlen in eine Hundeschule zu gehen (falls Du nicht schon in einer bist), und dort unter kontrollierten Bedingungen den Schwierigkeitsgrad langsam erhöhen. Sprich, ein anderer Hund (idealerweise ein ruhiger) liegt oder steht am Rand des Platzes, während Du die gleiche Übung des Abrufens wieder machst. Am Anfang zur Sicherheit an einer langen Leine (10m), wenn das gut klappt, ohne Leine. In dieser Art kannst Du die Ablenkung immer weiter erhöhen, also als nächsten Schritt z.B. Abrufen, während ein anderer Hund angeleint auf dem Platz umherläuft.
    Bis das Abrufen auch unter schwierigen Bedingungen gut klappt (sprich, mit riesiger Ablenkung wie z.B. anderen spielenden Hunden), würde ich den Hund beim Spazierengehen in solchen Situationen anleinen und nur gezielt, z.B. in einem umzäunten Bereich, abgeleint mit anderen Hunden spielen lassen.

    Vielleicht helfen Dir die Tipps ja ein wenig. Ach und bezüglich des penetranten Schnüffelns an weiblichen Hinterteilen: Vielleicht hat er tatsächlich einen etwas unausgewogenen Hormonhaushalt? Hierzu kann ich nicht wirklich was sagen. Vielleicht hat da ja jemand anders noch einen Tipp :D

    Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg! :rollsmilie3: