Ich finde, das ist ein ganz schwieriges Thema. Ich persönlich würde alles für meine Tiere mobilisieren, solange sie (!) etwas davon haben. Lebensverlängernde Maßnahmen, weil ich mich nicht verabschieden kann/ möchte, würde ich weitestgehend vermeiden wollen. Das hätte dann rein gar nichts mit den Kosten zu tun.
Ich muss sagen, dass ich für jedes meiner Tiere (das klingt jetzt nach nem Zoo, ist aber nicht!) diesbezüglich eine völlig andere Einstellung habe. Während ich für den Hund und das junge Pony ohne zu zögern alles tun würde, sehe ich das bei meinem bald 25-jährigen Warmblut völlig anders, aber NICHT, weil er "alt/unbrauchbar" ist, sondern, weil er kreislauftechnisch selbst leichte (!) Sedierungen nicht mehr gut verträgt. Das war letztes Jahr leider zwei Mal nötig und beide Male war das ein ziemliches Bangen. Ich würde niemals auf die Idee kommen, ihm eine Kolik OP oder sonstige Eingriffe unter Vollnarkose zuzumuten. Für mich ist klar, dass dies bedeuten würde, dass ich ihn, wenn er leidet, Schmerzen hat und keine Heilungschance besteht, noch zu Hause im vertrauten Kreis gehen lassen würde. Ich habe mir gerade in letzter Zeit mehrfach anhören dürfen, dass das ja verständlich sei, weil es sich bei ihm "nicht mehr lohnt". Das finde ich manchmal ziemlich gemein. Es gibt sicher Pferde, die in dem Alter ganz anders aufgestellt sind und sowas locker wegstecken würden, das ist bei ihm aber nun mal nicht der Fall.
Ansonsten kann man, glaube ich, mit verschiedenen "Einkommensstufen" auch für Notfälle gesichert sein. Entweder man hat es "eh" in der Rückhand (Neid!), oder es geht eben alles in die Tiere. Ich kaufe mir so gut wie nie etwas für mich selbst, Geldgeschenke gehen auf's Sparkonto (was für eben solche Notfälle existiert). Zur Zeit verkaufe ich einige alte Pferdesachen (die weder ich noch die Pferde noch brauchen) und das Geld geht eben direkt in die Tierarztrechnungen des Monats... einfach, um die Reserven zu "schützen".