Beiträge von day

    Hallo,

    es fällt mir schwer dies zu schreiben. Gestern abend ist noch etwas schlimmes passiert. Cäsar drehte auf einmal durch. Er wollte nur noch laufen und rennen. Wie angestochen rannte er los mit voller Wucht gegen alle Wände, so dass er aufjaulte. Wir hatten Mühe in einzufangen. Meine Eltern meinten er hat irgendwelche inneren Schmerzen, ich glaube es ist wieder eine Hündin in der Umgebung läufig. Da benahm er sich immer so und wollte nur raus. Nun ist er blind und orientierungslos, das hat diese fatalen Folgen! Ich meine mich bestätigt gefühlt zu haben in meiner Annahme, da er an den typischen Hundebüschen sehr ausgiebig schnüffelte und voller Wucht zum nächsten Busch rannte um dort weiter zu schnüffeln. Ich war mehrmals am abend mit ihm draußen. Leider gab er keine Ruhe, er ließ sich nicht beruhigen, wollte auch nicht auf dem Schoß bleiben, sondern immer runter und losrennen. Wir haben uns die ganze Nacht abgewechselt und ihn mit Halsband und Leine im Haus festgehalten und sind nachts durch Haus gelaufen. Die Nacht war für uns alle grausam. Gegen 3 Uhr legte er sich endlich hin. Leider nur für eine halbe Stunde, dann wollte er wieder loslaufen. Wir haben die ganze Nacht durchgemacht. Mit dem Tierarzt der Bereitschaft hatte, haben wir in der Vergangenheit leider schlechte Erfahrungen gemacht. Unser Tierarzt, der ihn schon seit Jahren kennt und betreut ging leider nicht ans Handy.
    Morgens erreichten wir den Arzt dann telefonisch. Leider hatte der Arzt gerade jetzt für 2 Tage kein Auto, so dass Cäsar hingebracht werden mußte.
    15 Uhr war der Termin. Ich ging unter Tränen eine letzte Runde Gassi. Kann sich jemand vorstellen, wie es ist, wenn man weiß es wird die letzte Gassirunde für immer sein??? Wie es ist, wenn man weiß in nichteinmal 3h wird der nicht mehr leben???? Die verbleibende Zeit wurde immer weniger. Ich konnte mir den immernoch rumirrenden Hund garnicht dauerhaft ansehen. Er ließ sich auch nur wenig streicheln und trösten. Als meine Eltern losfahren mußten ging ich mit ihm ein letztes Mal mit ihm raus in den Garten, sagte ihm wie lieb ich ihn habe und bedankte mich für die schöne Zeit. Dann gab ich in meiner Mutter auf den Arm, welche ebenfalls Tränen in den Augen hatte. Mein Vater sowieso. Als meine Eltern zur Tür raus waren bin ich zusammengesackt und hatte einen Heulkrampf. Dann die bangen Minuten und die Frage ist er schon tot, lebt er noch? 15.30Uhr kam die SMS von meiner Mutter, dass er soeben ganz friedlich eingeschlafen ist.
    Meine Eltern erzählten mir als sie wieder da waren, dass es ganz schnell ging. Mein Vater hielt in auf dem Arm, als die Schwester ihn die 1. Spritze gab. Im nächsten Augenblick ist er schon eingeschlafen. Bei der 2. Spritze hat der kleine Kerl schon nach wenigen Sekunden aufgehört zu atmen.
    Ich glaube das war ideal für den Hund. Ich konnte mich in Ruhe verabschieden und bei meinen Eltern bei denen er in den letzen Jahren durch meine Arbeit bedingt insgesamt gesehen etwas mehr Zeit verbrachte als bei mir konnte er in einer ruhigen Atmosphäre (die Praxis war schon geschlossen) einschlafen und das in den Armen meines Vaters mit dem er so gerne kuschelte. Meinen Vater sah er, so meine, ich als Leittier an. Er hat immer gerne beim Fernseh schauen auf dem Bauch meines Vaters geschlafen, dass hat er bei keinem anderen gemacht. Er war auch so weniger der Schmusehund, eher der verrückte Terrier. Nur bei meinem Vater war er anders. Mit uns balgte er lieber rum und spielte. Die anderen inkl. mir waren wohl sowas wie Geschwister gleichen Ranges für den kleinen Teufel.
    Meine Eltern sind genauso fertig wie ich, aber Sie meinten aber, wenn Sie gewußt hätten wie schmerzfrei und friedlich er eingeschlafen ist, dann hätte man ihm das eher ersparen sollen. Wir hatten alle garkeine Erfahrung damit. Es war unser 1. Hund(genauso verwöhnt war er auch)
    Aber die Fahrt zum Krematorium muss grausam gewesen sein. Ich bin froh, dass ich dies nicht tun müßte.
    Ich möchte aber anmerken, dass ich es getan hätte, wenn ich niemanden aus seinem "Rudel" gehabt hätte, der dies tut. Niemals hätte ich ihn dem Arzt einfach so übergeben, um nichts in der Welt! Aber ich bin froh, dass mir dieser Weg abgenommen wurde und dass ich mich friedlich zuhause von ihm verabschieden konnte. Ich hoffe er hätte dies verstanden!
    Er liegt nun in seiner Babydecke mit Halsband und seinen Anhänger im Krematorium.
    In der Nacht ist haben wir die Entscheidung gefällt. Die Erfahrung und der Schock der Nacht haben natürlich den letzten Ausschlag gegeben. Was auch immer die Ursache für dieses Verhalten war, es war entwürdigend für ihn, das hat er um nichts in der Welt verdient. Ich würde es auf keinen Fall so enden wollen. Während der Nacht haben zurück geblickt und erschrocken festgestellt, dass er schon seit über einem Jahr nicht mehr nachts schläft sondern rumirrt. Wir alle haben seit einem Jahr nachts nur sehr wenig geschlafen, weil der Hund ja auch nachts nichtm ehr zurückgefunden hat und aufgesammelt werden mußte und das mehrmals die Nacht. Man bemerkt garnicht wie lange das schon so geht, weil man so sehr an dem Tier hängt. Ich hoffe wir konnten ihm die Zeit trotzdem so schön wie möglich machen, jeder hier im Haus hat sich zu jederzeit liebevoll um den Hund gekümmert und versucht ihn abzulenken. Zu guten Zeiten war er überall dabei, kein Urlaub ohne ihn. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, er hatte es gut bei uns. Ich wünschte jeder Hund hätte so ein Leben.
    Ja nun ist es so ruhig hier *heul*. Heute morgen hat er noch gelebt, jetzt wird er nie wieder kommen! Ich weiß garnicht was ich schreiben soll. Ob ich jemals wieder einen Hund haben werde weiß ich nicht. Momentan könnte ich mit einem anderen Hund nichts anfangen. Das wäre unfähr dem neuen Hund gegenüber. Ich hoffe der Schmerz vergeht. Ich bin fertig mit der Welt.....ich weiß garnicht wie ich die nächsten Tage überstehe.

    allo,

    danke für die tröstenden Worte.
    Ich hätte jetzt eher mit Meinungen gerechnet, dass es eigentlich schon längst überfällig ist. Ich bin ein bisschen erleichtert, dass keine Vorwürfe kommen wie "warum quälst du ihn solange?" etc.
    Ich hab ehrlich gesagt noch nie einem Hund in so einem Zustand auf der Straße gesehen und glaubte wir übertreiben es und ziehen die Quälerei künstlich in die Länge, wenn es denn Quälerei ist. Ich kann das schlecht einschätzen.
    Nochmal aus dme langen Text zusammenfassend. Wenn er alleine ist heult er nur, ansonsten schläft er tagsüber vorwiegend. Nachts wird er dann aktiv und irrt durch die Wohnung. Diverse Beruhigungspräperate haben leider nicht angeschlagen. Man könnte besser aufpassen, wenn er nachts schläft und tagsüber rumirrt.
    Ich weiß nicht wie ich es schreiben soll, aber finde es ehrlich gesagt mittlerweile echt schlimm. Er stößt mittlerweile ständig überall. Ich kann es nur schätzen, aber stößt sich bestimmt bis zu 50-100x täglich. An machen Wänden sind schon richtige Flecken an der Tapete von seiner Nase. Anfangs war es ja nur ein leichtes anecken, aber mittlerweile tut es ihm richtig weh, so dass er schmerzverzehrt den Kopf verdreht.
    Das ganze ist jan u nleider nicht erst seit gestern sondern schon seit vielen Monaten.
    Meine Eltern haben ihn min. genauso lieb. Seit er alt ist ist er tagsüber bei ihnen. Ich muss nunmal auch etwas arbeiten, ohne geht es ja nicht. Sie meinen man hätte den Schritt schon vor ein paar Monaten gehen sollen. Sie meinen so ein leben hätte der arme Kerl nicht verdient. Er hätte für uns alles getan und jetzt müßten wir für ihm durch die Hölle gehen.
    Ich fürchte da ist was wahres dran.
    Und sowas tut weh zu hören. Ich möchte mir genauso wenig vorwerfen, dass wir ihn quälen.
    Ich befürchte bei seinem körperlichen Zustand ließe sich das ganze noch 1 Jahr fortsetzen, natürlich mit der Folge, dass es ständig schlimmer wird. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm das antun will. Wo die Grenze ziehen? ICh versuche mich immer in seine Lage zu versetzen. Alles dunkel, nichts hörend und mir ständig wehtuhend und das zig mal am Tag und das schon seit einigen Monaten.
    Das ganze geht schon lange, dass ich seinen Leidenszustand besser in Errinnerung habe, als die schönen Zeiten.
    Ich lese immer "man sieht es in seinen Augen". Aber seine Augen sind durch seine Blindheit schon lange trüb und sehen schon lange müde aus. Das Weiße um die Augen ist seit Monaten Dunkelrot. Es wäre alles viel einfacher, wenn er einfach nur alt sein würde. Aber es tut mir in der Seele weh, wenn er sich ständig selbst verletzt. Ich weiß nicht, ob ihr euch das täglich ansehen könntet.
    Ich will ihn weder das Leben zur Qual machen, noch will ich ihn zu früh gehen lassen.
    Warum ich nicht dabei sein kann?Ich konnte es meiner Oma nicht und ich kann es beim meinem Hundchen nicht. Ich werde mich, wenn es denn irgendwann soweit ist, hier zuhause wo wir viele Jahre verbracht und gespielt haben verabschieden. Das ist meine Art. Ich habe schon als Kind an diesen Augenblick denken müssen, und hbe mittlerweile beinahe panische Angst davor.
    Ich habe so die letzten Augenblicke hier im Haus immer Errinnerung. Ich möchte ihn nicht tot auf einer Decke im Auto in Errinnerung haben. Und dann sehen wir er dort ersteinmal in eine Tiefkühltruhe gelegt wird. Ich finde das grausam. Ich glaube diese Bild würde nie im Kopf verschwinden. Meine Eltern gehen diesen schwierigen Weg freiwillig. Ansonsten hätte ich es gemacht. Er wird in Ihrem Armen einschlafen. Ich hoffe ich rede mir das nicht nur schön. Aber ich finde es so ideal. Wenn alle seine Herrchen mitkommen würden, wären es 5 Mann beim Tierarzt. Ich weiß nicht, ob das so üblich ist. Aber ich bin mir sicher, dass er weiß, dass ich und meine Freundin ihn unendlich lieb haben, ich denke das haben wir ihn gezeigt gerade in der letzen Zeit in der ich bald täglich daran denke.
    Aber aus solchen Gründen könnte ich mir keinen schon älteren Hund aus dem Tierheim holen, obwohl ich denen gerne einen schönen Lebendsabend ermöglichen würde. Aber das schnelle Abschied nehmen ist nichts für mich.


    LG Day

    Hallo,

    seit Monaten geht mir diese Frage durch den Kopf. Mein süßer Terrier Mischling ist 17 Jahre und 3 Monate. Ich bin mit ihm aufgewachsen und er war mit uns Kindern von frühs bis abend stromern und selbst später als Jugendlicher war er in der Clique mit unterwegs. Der Abschied fällt extrem schwer. Seit Monaten kann ich nicht mehr richtig schlafen und es dreht sich alles um diese Frage.
    Für das einschläfern stehen:
    Er ist blind und taub. Er sieht nur noch Schatten. Bei Tageslicht kann man draußen kaum noch laufen, da er im Sekundentakt zuckt aus Angst wo davor zu laufen. Im dunkeln geht es wenigstens mit Leine. Aber man muss ihn führen, sonst rennt er gegen jeden Zaun und jede Bordsteinkante. Bei jeder Bodenunebenheit würde er fallen.
    Im Haus kann er auf Fließen und Korkboden nicht mehr laufen und rutscht weg. Er hat es mit dem Gleichgewichtssinn und läuft oftmals nur noch im Kreis.
    Er kann nichts mehr bei sich behalten und macht wo er gerade steht. An manchen Tagen kommen wir mit dem putzen nicht mehr nach. Aber wir machen das gerne für den kleinen Kerl.
    Ob er uns noch bewußt wahrnimmt wissen wir nicht. Er wedelt nicht mehr mit dem Schwanz, wenn wir kommen. Aber er wartet auf uns. Denn alleine hat er jetzt immer Angst und jault wartend vor der Tür, vor einer Wand oder einer Ecke(er ist halt orientierungslos) bis wir kommen. Erst dann kann er wieder beruhigt schlafen. Aber mit dem Schwanz wedeln ist nicht mehr. Manchmal sucht er uns in der Wohnung und findet uns nicht, obwohl wir nur wenig neben ihm stehen. Dabei läuft er vor alle Ecken und Wände. Wären wir nicht selbstständig und wären den ganzen Tag auf Arbeit hätte er sich vieleicht schon den Kiefer gebrochen, weil er überall davor läuft. Die Wohnung wäre voller Haufen und Pfützen. WEnn ein Hund da durch läuft und mit seinen Pfoten alles in der Wohnung verteilt könnt ihr euch vorstellen. Aber das soll kein Grund sein, das nehmen wir für ihn in Kauf.

    Dagegen sprechen:

    Sein extremer Lebenswille und seine köperliche Verfassung. Er kann, wenn man ihn mit der Leine lenkt noch rennen wie ein junger Hund und das mit 17 Jahren! Passt man aber nicht auf dann kann er sich wenn er über eine Unebenheit rennt und fällt sich schlimm verletzen.
    Außerdem frißt er wie ein Scheunendrecher.

    Aber was ist das für ein Leben in völliger Dunkelheit nichts hörend, nichts mitbekommen, gefangen im eigenen Körper, ständig vor Schatten zuckend oder sich zig mal täglich zu stoßen(die letzten Tage hat er sich ein paar Mal heftig gestoßen, so das er aufschrie, es hat mir das Herz zerrissen)?
    Ob er uns noch als seine Herrchen wahrnimmt weiß ich nicht.
    Er hatte nie Krankheiten, ich bin mir sicher, dass er keine Schmerzen hat. Außer natürlich die die er sich trotz selber durch irgendwo davorlaufen selber zufügt. Wir haben alle Treppen und Ecken abgesichert, aber alle Wände absichern geht einfach nicht.

    Der Arzt meinte schon vor 3 Monaten es sei keine Lebensqualität mehr und wir bräuchten ihn nur anzurufen und er kommt vorbei....
    Aber er ist vieleicht abgehärtet, da er ja viel mit dem Tod konfontiert ist.
    Was will der Hund? Will er nicht mehr leben oder ist er froh seine letzten Tage mit diesen Einschränkungen noch leben zu dürfen.
    Kann ich die Sache überhaupt noch objektiv einschätzen, wenn man den schleichenden Verfall durch das tägliche dabei sein garnicht so mitbekommt wie außenstehende? Denke ich wirklich an das Wohl des Tieres oder bin ich egoistisch weil ich der Wahrheit nichts ins Auge sehen kann und mich nicht trennen kann.
    Alles Fragen die mich immer weniger schlafen lassen. Aber es soll nicht um uns gehen, sondern um den Hund.

    Dann der nächste Punkt. Wenn wir uns dafür entschließen, soll er anschließend eingeäschert werden und wir stellen seine Urne ins Haus.
    Aber das einschläfern selber. Ich weiß, dass es schnell und schmerzlos geht. Ich habe mich überall erkundigt und den Vorgang im Kopf ablaufen lassen. Ich kann das einfach nicht, ich kann nicht mit und dabei sein. Schon garnicht kann ich mit dem toten Tier dann noch eine halbe Stunde Auto fahren um ihn zur Verbrennung abzugeben. Meine Eltern(wohnen im selben Haus und sind seit Beginn an eine genauso wichtige Bezugsperson für ihn) werden das alles übernehmen. Ich werde mich hier vorher im Garten bei einer letzten Runde von ihm verabschieden. Ich hoffe, dass reicht und ich machem ir später keine Vorwürfe, dass ich nicht dabei war.
    Ich hoffe er würde das verstehen und würde es nicht als Feigheit ansehen.
    Ich hoffe 2 seiner "Rudeltiere" würden ihm bei seinem einschlafen reichen. Ich kann es einfach nicht.
    Diese Entgültigkeit tut weh. Bei uns ist schon Familientrauer.
    Entschuldigt meine Schreibweise und Schreibfehler aber ich heule schon seit Tagen und bin total durch den Wind.

    LG Day