Ich seit kurzem das erste Mal Hundebesitzerin und bin eigentlich sehr glücklich. Ich versuche, meine Hündin besser zu verstehen und kennen zu lernen.
Ich habe Ende Mai 2013 eine ca. 2 jährige Chihuahua-Hündin aus dem Tierschutz zu mir geholt. Über ihre Vorgeschichte ist absolut nichts bekannt, da sie ein Fundhund ist. Sie war zu anfang etwas unsicher, bisweilen auch ein wenig vorsichtig. Aber bisher hat sie alles sehr gut gemeistert. Sie kannte die Leine schon und wurde scheinbar auch recht gut sozialisiert (auf Menschen, Tiere, Fahrzeuge aller Art, Lärm reagiert sie interessiert bis neutral/gar nicht). Allerdings würde ich sie als ziemlich verschlossen bzw reserviert beschreiben. Sie ist relativ schwer zu lesen.
Nur leider zeigt sie in letzter Zeit ein Verhalten, dass mir Sorge bereitet. Wenn wir auf den Gassigängen/Spaziergängen anderen Hunden ohne Leine begegnen, macht sie sich stocksteif, schaut die anderen Hunde nicht an und lässt ein Beschnuppern regelrecht über sich ergehen. Kommen die Hunde dann in die Nähe ihres Hinterteils, bricht es regelrecht aus ihr heraus. Sie fletscht die Zähne und schnappt in die Luft. Ein weitergehen hilft nichts, in diesen Situationen kamen die Hunde direkt auf sie und mich zu, blocken half nichts. Die haben uns dann auch regelrecht verfolgt, wenn ich weitergehe oder abbiege. Kein direktes ansprechen mit 'ab'. Ich habe leider noch nicht viel Hundeerfahrung, aber mir erscheint das dann doch recht dreist. Ich werde komplett ignoriert und auch die absolute Unlust auf einen Kontakt von seiten meiner Hündin. Kein einziges Mal wurde einer der Hunde zurückgerufen, manche rennen regelrecht auf uns zu! Und schon mehr als einmal wurde sie von gleich zwei Hunden eingekreist. Ich war leider einfach nur baff und konnte leider nicht schnell genug reagieren. Dass sie da ungemütlich wird, finde ich mehr als nachvollziehbar. Da sich aber Kontakte solcher Art leider in letzter Zeit gehäuft haben, kommt mir leider der Verdacht, dass sie hin und wieder überreagiert. Ich versuche meine Reaktionszeit auf jeden Fall zu verbessern, denn das ist kein Zustand.
Sie ist sichtlich gestresst und ich habe auch Angst, dass mal ein Hund daherkommt, der ihre 'Korrektur' nicht so anstandlos über sich ergehen lässt. Bisher hat noch kein Hund weiter auf ihre Warnungen reagiert, ausser, dass sie weitergingen. Aber darauf möchte ich nicht vertrauen. Ein ganz klarer Punkt ist ganz bestimmt auch meine Unsicherheit. Daran versuche ich zu arbeiten, was auch deutlich besser geworden ist. Je mehr ich lerne und verstehe, desto sicherer werde ich.
Gesundheitliche Gründe werde ich vom TA diese Woche abklären lassen, aber bis auf dieses Verhalten habe ich keinerlei Änderung festgestellt. Sie spielt, rennt und tobt ausgelassen während der Spaziergänge, Verdauung ist super und sie zeigt kein Vermeidungsverhalten was bestimmte Bewegungen und dergleichen angeht. (Was etwas ungewöhnlich ist, ist dass sie insbesondere auf angestammten Gassistrecken wo viele Hunde vorbeikommen, markiert wie ein Weltmeister. Das hat sie von Anfang an gemacht, dachte erst an eine Blasenentzündung und habs beim TA angesprochen, alles negativ. Sie hält auch ohne jegliche Probleme im Haus ein. Dort wo wenige Hunde unterwegs sind, markiert sie auch praktisch gar nicht.)
Adressen von drei Trainern habe ich bereits rausgesucht, da ich wirklich gerne eine professionelle Einschätzung dazu haben möchte. Da muss ich allerdings wenigstens bis Ende der Woche warten, da alle noch im Urlaub sind.
Aber ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu sagen könntet. Bitte geht mit mir nicht allzu hart ins Gericht, ich bemühe mich wirklich, die Situation für meine Hündin zu verbessern. Ich muss noch sehr viel lernen und so einiges scheint mir im Augenblick noch ziemlich kompliziert. 
Eine kleine Randnotiz: Sie ist seit April kastriert und riecht für viele Rüden dennoch noch sehr interessant, mehr als einmal wurde sie von Rüden bedrängt und verfolgt. Wie kann das sein?