Beiträge von CoffeePls

    Für mich klang in den vorherigen Posts schon die Meinung durch, dass Züchten ohne Papiere per se verantwortungslos ist. Das sehe ich eben nicht so. Papiere haben ihre Vorteile, aber der "Papierzwang" hat meiner Meinung nach auch Nachteile.


    Zitat

    Es geht darum, dass in den Papieren wichtige Infos enthalten sind ohne die man eben nicht über alles Bescheid wissen kann.


    "Offizielle" Papiere gibt es m.W. nur für Rassehunden, die von anerkannten Züchtern stammen. Bei allen anderen Hunden hätte man dann ja schon ein Problem - egal wie gesund und geeignet deren Wesen ist.


    Um den Gesundheitszustand und das Wesen der Elterntiere zu beurteilen, braucht man m.E. keine Papiere. Bei den vorherigen Generationen wird das schon schwieriger. Aber die Notwendigkeit so stark auf den Stammbaum achten zu müssen, ist durch den bei vielen Rassehunden (durch den Papierzwang) eingeschränkten Genpool hausgemacht. Nicht umsonst haben so viele Rassehunde eine Disposition für Erbkrankheiten.


    Papiere und Rassehunde sind für mich ein Reizthema (sonst hätte ich den Mund gehalten), weil ich sie schnell mit Überzüchtung in Verbindung bringe. Letztendlich ist es mir egal, ob jemand mit oder ohne Papiere züchtet. Hauptsache, er geht verantwortungsvoll mit seinen Tieren um und stellt das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt.

    Zitat

    Fakt ist, dass Menschen, die mit Hunden ohne ordentliche Papiere züchten (Hunde einer Rasse oder Mischlinge ist dabei völlig egal) nicht ausreichend Informationen über deren Gesundheitsstatus und die Charakterentwicklung innerhalb der Linien haben. Da kann man sagen, was man will, das ist schlichtweg nicht möglich. Und dabei handelt es sich nicht nur um Kleinigkeiten, sondern Dinge, die das Leben - und den Tod - des Hundes bestimmen können.
    Es spielt dort IMMER eine gewisste Art von Fahrlässigkeit mit hinein, ob nun aus völliger Ahnungslosigkeit oder Desinteresse der Vermehrer. Und ich würde einen Teufel tun, solchen Leuten auch noch Geld dafür zu geben und die Nachfrage noch schön anzukurbeln. Es ist kein Zufall, dass geschätzte 98% der Hunde in den Tierheimen papierlos sind.


    Dementsprechend halte ich von der Anzeige überhaupt nichts, ebensowenig wie von jeder anderen Anzeige, in denen vermeintliche "Ups-Würfe" oder "Supermixe" angepriesen werden. Und zwar nicht, weil es mir dabei um eine Wertung zwischen Rasse- und Nicht-Rassehund geht, sondern weil ich in Anbetracht der oben genannten Fahrlässigkeit bei der "Zucht" einfach Bauchschmerzen bekomme. Denn letztendlich sind es die Hunde, die darunter leiden müssen.


    Und Züchter von Rassehunden haben nur das Wohl des Hundes im Auge? Wenn ich die ganzen Möpse und Bulldoggen sehe, die kaum noch atmen können, oder die ganzen Rassen, bei denen aufgrund ihrer Proportionen schon absehbar ist, dass die Hunde über kurz oder lang gesundheitliche Probleme bekommen, wage ich das zu bezweifeln. In den Rassestandards wird meiner Meinung nach viel zu viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Schon allein diese Hundeschauen, auf denen die "Papierhunde" präsentiert werden, finde ich furchtbar. Einen guten Züchter zeichnet verantwortungsbewußtes Handeln aus. Dafür muß er aber nicht zwangsläufig in einem Verband organsiert sein.


    VG
    Sandra

    Hallo Nicole,


    ich hatte bei unserem Beagle im Frühjahr eine Verhärtung am Gesäuge festgestellt. Da ihr erst Anfang des Jahres die Gebärmutter aufgrund einer Gebärmutterentzündung entnommen worden war, wollten wir sie nicht schon wieder aufschneiden lassen. Die TA konnte natürlich nicht sagen, ob es harmlos oder tumorös ist und eine Biopsie ist bei Gesäugetumoren wohl schwierig. Wir haben es daher zunächst mit einem homöopathischen Mittel versucht, dass die Verhärtung lösen sollte. Das hat allerdings nichts gebracht. Die Verhärtung ist jedoch auch nicht größer geworden. Anfang September haben wir den Gesäugeteil dann doch entfernen lassen. Dabei hat die TA noch zwei Epuliden am Zahnfleisch entdeckt. Alle 3 Tumore waren bösartig. Da Gesäugetumore häufig in die Lunge streuen, wurden Röntgenbilder von der Lunge gemacht. Die Lunge sah zum Glück gut aus. Unserer Maus ging's super. Zur Unterstützung hat sie noch eine Spritzenkur bekommen. Anfang Dezember kam der Schock: ein neuer aggressiver Tumor im Bauchraum, der den Darm abgeklemmt hat, so dass keine Nahrung mehr durchgekommen ist. Das Ende kam rasend schnell. Donnerstags bekamen wir die Diagnose, Freitag abends mussten wir sie einschläfern lassen. Wir konnten nicht mal mehr einen schönen letzten Spaziergang machen. Am Donnerstag war der schwere Sturm und am Freitag konnte sie schon nicht mehr.


    Ich weiß, dass die Entscheidung für oder gegen eine OP total schwer ist, da man nie weiß und nie wissen wird, ob man die richtige Wahl getroffen hat. Bei dem letzten Tumor hat uns die TA aufgrund der Vorgeschichte abgeraten und wir haben uns wegen der geringen Erfolgsaussichten dagegen entschieden. Letztendlich bin ich froh darüber. Da es ihr am Freitag schon so extrem schlecht ging, hätte sie die OP wahrscheinlich nicht überlebt. So haben wir ihr den OP-Stress erspart und sie konnte zumindest zu Hause auf unserem Sofa einschlafen. Trotzdem frage ich mich immer wieder, ob wir nicht doch noch irgendetwas hätten tun können. Das Loslassen ist so unendlich schwer!


    Den Gesäugetumor würde ich wieder wegschneiden lassen, (sofern die Hündin sonst fit ist und nichts dagegen spricht). Wahrscheinlich sogar früher als wir es jetzt getan haben. Die OP hat sie total gut weggesteckt. An dem Tag selbst war sie natürlich nur ein Häuflein Elend, aber am nächsten Tag ist sie schon wieder normal rumgelaufen und nach ein paar Tagen sogar Treppen gestiegen. Die Wunde ist super verheilt. Bei so einer OP wird ja nicht so tief geschnitten wie bei einer Kastration.


    Dass Tumore durch OPen streuen können, war mir gar nicht so bewußt. Anscheinend passiert das, wenn sie bei der OP angeschnitten / aufgeschnitten werden. Bei Gesäugetumoren wird das Gewebe aber soweit ich weiß weiträumig weggeschnitten. Deswegen halte ich das in diesem Fall für unwahrscheinlich. Wenn Dich das beunruhigt, kannst Du ja noch weitere TA-Meinungen einholen oder im Internet recherchieren.


    Bei unserer Maus hat wahrscheinlich der Zahnfleischtumor gestreut. Möglicherweise wurde das dann tatsächlich durch die OP ausgelöst. Die TA meinte, dass die eine Geschwulst ungewöhnlich nah am Zahn gesessen hätte. Das Ergebnis wäre aber so oder so dasselbe gewesen - nur der Zeitpunkt eventuell ein anderer. Immerhin haben wir es versucht.


    Die Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen. Auch wenn Du noch so viel recherchierst, wirst du nie die "richtige" Antwort finden. Und egal wie Du Dich entscheidest, wirst Du Dir wahrscheinlich, wenn es wie bei uns zum Schlimmsten kommt, die "hätte/wäre/wenn"-Fragen stellen.


    Ich drücke Dir und Deinem Hundi jedenfalls ganz fest die Daumen, dass alles gut wird. Manchmal muss man einfach nur ein bißchen Glück haben!


    LG Sandra