Beiträge von Pakwerk

    Das liegt doch ganz in der Hand des Besitzers.

    Ich habe X-Mechelaar, Gutachten gibt es da keine, weil eben kein Verein dahinter steht.
    Und weil ich weiß, wie wenig Ahnung die meisten Tierärzte von HD haben, lasse ich meine Aufnahmen, die hier in NL in einer ganz normalen Praxis entstehen, zum offiziellen Gutachter nach D senden. Ein Privatgutachten ist auch nicht viel teurer als eine Vereinsauswertung.

    Nessi, du kannst keine englischen Hunde mit den anderen europäischen vergleichen. Der Kennel Klub ist kein FCI-Mitglied und schreibt keine Gesundheitsunersuchungen vor.

    Und auch bei den kranken Rassehunden sollte man heute sehr genau nachfragen, wo sie denn herkommen.
    Die 500 Mopswelpen pro Jahr aus dem VDH reichen bei weitem nicht aus, um die ganzen Hunde zu ergeben, die krank in den Tierarztpraxen anzutreffen sind.
    Und auch Golden Retriever, die seit 10 Jahren innerhalb des VDH geboren wurden, reichen nur aus um die Zahl der Hunde dieser Rasse in NRW zu decken. Wenn man annehmen würde, dass alle Golden in NRW VDH-Papiere haben, dann sind alle Hunde im restlichen Land ohne.

    Ja, auch ein VDH-Hund ist nicht immer gesund.
    Aber wenn man sich die Zahlen anschaut, dann sieht es deutlich besser aus beim Rest.
    Aber das ist ja das witzige:
    Pro Jahr gibt es in Deutschland rund 345.000 Rassewelpen. Davon stammen aber nur rund 115.000, also gerade mal ein Drittel aus VDH-Zucht.
    Und bei den Moderassen sieht das Verhältnis noch ganz anders aus. Da werden mehr Welpen pro Jahr importiert als im VDH gezogen.

    Aber der VDH, der ist schuld, wer auch sonst? :lachtot:

    Harvey/Morris

    Aber wenn man diese Leute erreicht, dann kann einem nicht allzu geringen Teil einiges vermitteln.
    Und das hat dann gleich mehrere Vorteile:
    -der Vermehrer verliert Kunden
    -und der Hund trifft es besser, weil sich seine Menschen jetzt durchaus seiner Bedürfnisse bewusst sind.

    Denn oft ist es einfach Unwissenheit.

    Zitat


    Aber es ist doch heute noch genau so vorgeschrieben, wie lange die Wartezeit für eine erneute Belegung in Abhängigkeit von der Wurfstärke ist. (Was evtl. auch einen Anreiz sein könnte einen nicht so gut geratenen Welpen verschwinden zu lassen) Ist das nicht in allen Vereinen so? Oder was meinst du?
    Die Wurfstärke an sich kann man ja schlecht vorschreiben.

    In den meisten Vereinen gibt es keine Abhängigkeit von der Wurfstärke, weil die Zeit zwischen den erlaubten Würfen so groß bemessen ist, dass es nicht nötig ist. Dazu muss sich sich Hündin ja in passender Kondition befinden, sonst hat der Zuchtwart ein Veto.


    Nessi, ich beschreibe dir einfach mal, was mein ehemaliger VDH-Verein erwartet:

    Ein Haus außerhalb eines reinen Wohngebietes mit einem mindestens 30 qm großen, der Wohnung angeschlossenem Wurfraum, der einen direkten Zugang zu mindestens 100 qm gesichertem Freilauf hat.
    Das wird gefordert, weil große Würfe mit großen Hunden zu erwarten sind. Die trägt keiner aus der Etagenwohnung regelmäßig auf die Wiese. Dazu kommt die Lärmbelästigung für die Nachbarn, nicht dass es da Ärger gibt und der Platz muss ausreichen, damit für nicht sofort verkaufte Welpen ausreichend Raum da ist.
    Das wird kontrolliert und abgenommen, die Anforderungen gehen deutlich über die Bestimmungen der Tierschutz-Hundeverordnung hinaus.
    Wer dafür umziehen muss, bekommt die Kosten garantiert nicht wieder rein. Aber auch sonst die nötigen Umbaukosten nicht ohne.

    Schulungen und Sachkundenachweis müssen auch nachgewiesen werden. Die Welpen dürfen nicht den Tag über allein bleiben, Arbeiten ist in diesen mindestens 9 Wochen nicht.

    Dann muss natürlich eine Hündin her.
    Da muss schon vor dem Kauf einiges an Ahnenforschung betrieben werden, damit diese Hündin sich auch wahrscheinlich für die Zucht eignet. Genügend Hunde sich selbst zwar gut gelungen, aber rein nach der Abstammung nicht für die Zucht geeignet.

    Ist die Hündin gefunden, ist man rund 1000 Euro (je nach Rasse ärmer).

    Jetzt heißt es hoffen und bangen:
    Die Hüfte und die Ellbogen müssen gesund sein, das beurteilt ein unabhängiger Gutachter.
    Die Augen müssen gesund sein.
    Das Wesen muss ohne Fehler sein, eine ängstliche oder aggressive Mutter beeinflusst die Welpen in der Prägezeit, auch wenn das Verhalten nicht erblich bedingt sein sollte.
    Optisch sollte der Hund natürlich auch keine schweren Fehler haben.
    In der Zuchtzulassungsprüfung und beim Wesenstest wird das festgestellt. Da würde dann z.B. bei meiner Rasse schon ausschließend sein, dass der Hund nicht spielt. Denn ein nicht spielender Hund ist schlecht ausbildbar. Für eine Arbeitsrasse eine Katastrophe, auch wenn es für den einzelnen Hund nicht sonderlich schlimm ist.
    Dazu Arbeitsprüfungen, Ausstellungen wären nett, müssen aber nicht sein.
    Mit 3000 Euro kommt man da nicht hin.

    Wenn es nicht klappt, dann geht das ganze Spiel von vorne los und man finanziert zwei Hunde, Welpen gibt es aber noch lange nicht.

    Jetzt steht wieder Ahnenforschung an.
    Hat sich bei der Verwandtschaft der Hündin nachteiliges gezeigt, weshalb man es besser lassen sollte.
    Welcher Rüde würde passen und vererbt das, was zu dieser Hündin passt?
    Wie sind seine Nachzuchten, wie die Nachzuchten seiner Verwandten? Besonders interessant sind da immer Wesen und Gesundheit.
    Das kostet nicht nur Zeit, es kostet auch Geld.

    Ist ein Rüde gefunden, dann ist der in der Regel hunderte Kilometer entfernt oder befindet sich gar im Ausland. Schließlich soll der Rasse ein großer Genpool erhalten bleiben.
    Also fallen neben der Decktaxe auch noch Kosten für die Fahrt und mindestens 2 Tage Hotel an, das können auch noch ein oder zwei Tage mehr werden. 1000 Euro ist man mindestens los.

    Wenn dann die Welpen da sind, kommt der Zuchtwart. Das bringt dem nur eine kleine Aufwandsentschädigung, aber die Fahrtkosten sind meist enorm.
    Alle 2 Wochen entwurmen, die Zwerge impfen und chippen ist das billigste an der Sache.
    Dann muss nochmal der Zuchtwart her, die Ahnentafeln kosten Geld. Der früheste Abgabetermin wäre bei uns mit 9 Wochen, weil die Hunde erst einige Tage nach der Impfung mit 8 Wochen endgültig vom Zuchtwart abgenommen werden.

    Kostenpunkt für so einen Welpen bei dieser Rasse rund 1000 Euro, je nach Region und Züchter.


    Jetzt das Gegenstück:
    Eine X-Mechelaar Hündin kostet mich 200 Euro als Welpe, wenn es nichts besonderes ist, eine ausgewachsene, für den Sport ungeeignete gibt es umsonst.
    Irgendeinen Rüden, der mal decken soll, findet sich für 100 Euro in jedem Dorf.

    Ziehe ich die Welpen im Haus auf, dann gibt es gar keine Auflagen, möchte ich es stressfreier reichen 13 qm Zwinger aus.
    Regelmäßig entwurmen kostet für den ganzen Wurf etwa 80 Euro, ein Sack Futter reicht bis zur 8. Lebenswoche, Impfen 20, Chippen 5 Euro pro Hund fertig.
    Nehmen wir zehn Welpen an, dann kostet der Spaß unter 50 Euro. Ziehe ich die Im Zwinger auf, läuft auch die Waschmaschine nicht so oft und ich muss auch nicht so viel putzen. Dazu kann ich die Hündin 2 Würfe im Jahr machen lassen. Das lohnt sich schon für 200 pro Welpe, aber in D bekomme für so einen Hund problemlos mehr.

    Und wenn ich eine Moderasse nehme und mit nicht zuchtauglichen Hunden, die aber Papiere haben, loslege, dann rollt der Rubel noch viel schneller. Da gibts dann für diesen Aufwand problemlos 600-800 Euro.

    Und Nessi, wo haben denn die Leute, die außerhalb eines Vereins vermehren (züchten hat eine andere Defintion), die wichtigen Daten für die Gesundheit her?
    Für einen Zuchthund nützt es rein gar nichts, wenn er selbst eine gesunde Hüfte hat. Das sagt bei einem polygenitischen Erbgang viel zu wenig aus. Und das trifft auch auf ganz viele andere Erkrankungen zu.

    Machs mal anders.

    Lass den Hund vorsitzen, gib das Holz oder was auch immer mit Kommando Apport ins Maul und tritt einen Schritt zurück, damit Hund nachrücken muss.
    Dann sollte der Groschen schnell fallen.

    Das ist mit dem Apport nicht anderes als mit dem Kommando "Hier" mit Vorsitz.
    "Hier" heißt für den Hund vorsitzen, wenn er zu weit weg ist, muss er kommen.

    Wenn Hund gelernt hat, dass "Apport", "Bring" oder was auch immer heißt, nehmen und vorsitzen, dann klappt das Aufnehmen meist problemlos. Das sollt den Knoten im Hundehirn platzen lassen. ;)

    Früher haben im Prinzip alle Vereine die Wurfstärke begrenzt. Jetzt macht das nur noch der SV in gewisser Weise, auch wenn da keine Welpen getötet werden.
    Aber noch in den 80ern war völlig normal, das wurfstarke Rassen immer schön sechs oder acht Welpen hatten, bevorzugt 3/3 oder 4/4.
    Und weil sich eben die Bedingungen geändert haben, ist dieser Passus dann aus den Zuchtordnungen verschwunden, im Gegensatz zu früher ist das Verringern der Wurfstärke ja nicht mehr nötig.

    Und das früher auch sehr sinnvoll. Heute sieht es anders aus und ist auch verboten.

    Ich finde es übrigens durchaus interessant, dass ein Hund vom Züchter für 1000 Euro als so extrem teuer empfunden wird, ein Mischling aus liebevoller Aufzucht aber fast die Hälfte Kosten darf. Der Gewinn wird bei dem günstigeren Hund gemacht, aber da das als Schnäppchen empfunden wird, ist das dann ok. :???: