Beiträge von bonnie11

    Unsere beiden lieben diese Kaurollen aus fest gerollter, getrockneter Rinderhaut, die mit getrocknetem Hähnchenfleisch umwickelt sind. Nach Herstellerangabe unter 3% Fett. Mira (10,3 kg) ist damit rund 45 Minuten beschäftigt, und Denis (30 kg) als Turboknabberer braucht immerhin 10-15 Minuten (je nach Größe). Danach sind die Hunde glücklich und entspannt...

    Du hast die 2 Grundprobleme doch bereits erkannt: fehlendes Grundvertrauen und fehlende Sicherheit.


    Die Erfahrung mit unserem Denis, der vor 2 Jahren als Straßenhund aus Griechenland zu uns kam, hat mir gezeigt, dass es lange dauern kann, bis der Hund wieder zu einem Grundvertrauen findet. Doch nicht unbedingt gegenüber anderen (fremden) Menschen, das kann für immer "angeknackst" bleiben. Geht es uns Menschen nicht oftmals ähnlich? Viel wichtiger ist doch, dass Dein Hund DIR vertraut. Und das scheint er nicht wirklich zu tun.


    Dein Hund zeigt durch das (Angst-)Knurren und (Unterwürfigkeits-)Gähnen eindeutige Unsicherheitssignale. Für ihn ist das Gassigehen (fremdes = unsicheres = womöglich "feindseliges" Territorium) bzw. der Kontakt mit Fremden dort purer Stress. Wie Du bereits erkannt hast, liegt das daran, dass Du ihm als Rudelführer nicht die erforderliche Sicherheit vermittelst. Er hält Dich als Rudelführer schlicht und einfach für - entschuldige bitte - "inkompetent", und kann Dir daher nicht vertrauen. Er ist gezwungen, Deine Rolle als Rudelführer zu übernehmen, was ihn total überfordert und somit seine Unsicherheitssignale auslöst.


    Du solltest unbedingt im täglichen Miteinander (nicht nur beim Gassigehen) auch auf kleinste Verhaltensweisen von Dir achten, die dem Hund in SEINER Sprache Deine Kompetenz übermitteln. Dazu gehören z.B.:


    Du gehst immer zuerst aus jeder Tür (der Hund darf erst nach Aufforderung folgen) und gehst immer zuerst in jede Tür. Hintergrund in Kürze: Im wildlebenden Rudel beschützt das Leittier sein Rudel, indem es zuerst nachsieht, ob alles in Ordnung ist.


    Der Hund hat Dich immer zuerst zu begrüßen. Wenn Du zur Tür rein kommst, muss er zu Dir kommen, um Dich zu begrüßen, NICHT Du zu ihm. Kommt der Hund (z.B. vom Gassi mit anderem Familienmitglied) nach Hause, muss wieder er Dich zuerst begrüßen. In einem wildlebenden Rudel wird niemals das Leittier seine Rudelmitglieder hofieren.


    Selbstverständlich teilst Du mit dem Hund nicht Dein Essen vom Tisch und auch nicht Dein Bett. Im wildlebenden Rudel liegen Leittiere i.d.R. immer etwas serarat und wenn möglich erhöht. Niemals würde sich ein Rudelmitglied erlauben, dem Leittier sein Futter oder Schlafplatz streitig zu machen.


    Du schreist nicht und wirst möglichst nie laut gegenüber dem Hund. Leittiere haben das nicht nötig. Im wildlebenden Rudel genügt meist ein lautloses Heraufziehen der Lefzen oder ähnliche Signale.


    Reagiere möglichst nicht hektisch und gestresst, das überträgt sich SOFORT auf den Hund. Achte auf Deine Körperhaltung (aufrecht), auf Deine Körperbewegungen (rumfuchteln = Missverständnisse/Unsicherheit für den Hund).


    Alltägliche Rituale geben dem Hund Sicherheit und Vertrauen. Gib ihm abends regelmäßig als Entspannungsritual eine Nagestange/Kaurolle. Nichts entspannt Hunde mehr als das genüssliche Nagen.


    Gib dem Hund beim Gassi gehen keine Leckerlis und nehme ihn auch nicht auf die andere Seite (bringt erfahrungsgemäß beides nix). Gehe einfach aufrecht und souverän an den Menschen vorbei. Nimm den Hund bereits rechtzeitig eng an Deine Seite - nicht erst kurz vor der direkten Begegnung mit einem Passanten. Und geh einfach zügig weiter. Laufe noch ein gutes Stück, bevor Du ihn wieder lockere Leine gibst. Versuche in dieser Zeit seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, indem Du mit ihm leise sprichst, etwas flüsterst, notfalls ein leises Liedchen singst ;-) Nur loben, wenn er Dir diese Aufmerksamkeit schenkt, nicht wenn er sich nach anderen umdreht oder sonstwie aufgeregt ist.


    Verunsichere ihn nicht durch Clicker (das bedeutet noch mehr Stress für den Hund), und pumpe ihn bitte nicht mit Medikamenten zu. Versuche einfach nur, Dich auch im Alltag kompetent zu zeigen, dadurch sein Vertrauen zu gewinnen und ihm letztendlich dadurch Sicherheit zu geben. Lass ihn einfach "nur HUND" sein, alles andere ist Dein Job.


    Informiere Dich im Internet z.B. über die Suchbegriffe "Hundesignale" und "Beschwichtigungssignale", dann lernst Du nicht nur viel über Deinen Hund, sondern auch mit Deinem Hund so zu kommunizieren, dass er Dich versteht und respektiert.


    Und obwohl mein Text sooo lang geworden ist (sorry), möchte ich noch folgendes anmerken:
    Ich setze meine empfohlenen kleinen Verhaltensweisen selbst bei unseren Hunden um - mein Mann leider nicht. Das Ergebnis ist: bei mir sind die Hunde gehorsam, ruhig und entspannt - bei ihm das krasse Gegenteil.


    Alles Gute für Dich und Deinen Hund!

    Hallo,


    kennt Ihr die "Aktion Schnüffelgärten" (siehe Internet)?


    Ich möchte unseren ausbruchsicher umzäunten Garten in HG/Ober-Eschbach auch als Schnüffelgarten anbieten, und suche gleichzeitig Leute aus Bad Homburg bzw. naher Umgebung, die ebenfalls einen "Schnüffelgarten" anzubieten haben. Er sollte auf jeden Fall vollständig und ausbruchsicher umzäunt sein. Ein Hundekontakt findet hierbei NICHT statt.


    Ich freue mich auf Eure Nachricht/Email.


    Gruß,
    bonnie11