Beiträge von Naniki

    Danke schonmal für eure Tipps. Ich denke wir müssen in erster Linie viiiiiiiieeeeeel Geduld haben und wahrscheinlich erstmal Zonen meiden, in denen zu viel los ist. Das mit dem Partner-Hund, der schon alles kann, machen wir schon relativ häufig. Nach der anfänglich euphorischen Begrüßung flaut das Interesse allerdings schnell ab und die Gegend wird wieder abgescannt :D Da kann der andere Hund noch so entspannt sein und mir-nix-dir-nix die Straßen passieren – Butch kriegt davon nix mehr mit. Ich hoffe auch, dass das Schleppleinen-Training fruchtet (auch wenn es ein paar Monate dauert). Er soll ja schließlich lernen, dass Herrchen/Frauchen total spannend sind und so viel Vertrauen aufbauen, dass er in unserer Gegenwart merkt, keine Angst haben zu müssen. ich werde berichten, wie es weiter geht. 1000 Dank wie gesagt für die tolle Unterstützung!

    Danke schon mal für euer (schnelles) Feedback. Da fühlt man sich auf einmal nicht mehr so allein :)

    Ich habe auch teilweise das Gefühl, dass wir ihn überfordern. Aber ich laufe ja nicht mit ihm durch die Shoppingmeile Zeil oder zerre ihn auf den Weihnachtsmarkt. Wir tasten uns ganz langsam ran, aber bei ihm scheint auch ein und diessselbe Straße (echt ruhig im Wohngebiet) von Tag zu Tag schlimmer zu werden.

    Zum Thema "freundliche Ansprache": Ich habe heute mal getestet, was passiert, wenn ich bei einer am Horizont auftauchenden Person ganz euphorisch und fröhlich sowas sage, wie "Guck mal, wer da kommt, ach wie schön"! Bringt nix, schadet nix. P.S. Wie ihr seht habe ich auch kein Problem mich für meinen Hund zum Affen zu machen … Hauptsache ihm gehts in seiner neuen Welt besser!

    Wir wohnen übrigens in Bockenheim und spazieren meistens durch den Niddapark. Da gibt es tolle Auslaufflächen und viele Hundefreunde, mit denen Butch am liebsten rennen würde, bis zum K.O. Zuhause allerdings wird aus dem Energiebündel eine Schlaftablette. Nur noch am pofen oder Streicheleinheiten einheimsen. Spielen, Futterbeutel, etc. = null Interesse :D

    Hallo liebe Community,
    mein Name ist Eva und mein/unser Hund heißt Butch. Wir haben unser neues Familienmitglied erst seit 3 Wochen und aus Fuerteventura adoptiert. Er ist 8 Monate alt und wurde von der Pflegestelle (leider) bereits kastriert (mit ca. 6,5 Monaten). Butch ist ein recht wilder Mix – Podenco steckt in jedem Fall mit drin, der Rest ist reine Spekulation :D

    Nun zum Problem (ich schreibe extra "so früh", weil wir mittlerweile das Gefühl haben etwas falsch zu machen...):
    Butch hat totale Angst, sobald wir aus dem Haus gehen. Jede zu- oder aufgehende Auto- oder Haustür wird eines ängstlichen Blickes gewürdigt, jeder Passant inspiziert und sich im Vorbeilaufen weggeduckt. Seit ein paar Tagen knurrt und bellt er manche Menschen auch an. Dabei ist die Situation, die Menschen. etc. variabel. Es kann der männliche Spaziergänger sein (auch wenn wir vorher 1,5 Stunden jeden anderen problemlos passiert haben), eine x-beliebige Joggerin und sogar Menschen mit Hund. Seine Körpersprache ist dabei absolut definsiv und am liebsten würde er sich sowieso aus dem Staub machen. Andere Hunde liebt er normalerweise sehr und schüttelt sich den Stress regelrecht ab, sobald ein Artgenosse seinen Weg kreuzt. Spielen, toben, alles gut. Sogar die "angsteinflößenden", fremden Herrchen und Frauchen werden nach kurzer Zeit beschnuppert (streicheln ist nicht, aber Neugier ist auf jeden Fall vorhanden). Nur sobald wir (auch mit anderem Hund) die Straße weiterlaufen wollen, schlüpft er direkt wieder in die Angstrolle. Seit 2 Tagen ist das so schlimm, dass ich ihn mehr oder weniger hinter mir herziehen muss, um in den Park zu kommen. Dabei ist es egal ob "viel" los ist (wir wohnen für Frankfurt aber eher ruhig...) oder "wenig" Bei jedem Geräusch, jeder Bewegung bleibt Butch stehen und beobachtet das Geschehen. An eine Ansprache ist dabei absolut nicht zu denken. Ich kann ihm die Frikadelle vor die Nase halten, das ist ihm absolut egal. Er hat nur noch Augen für das, was auf der Straße passiert, ist gestresst, zittert und verweigert das Weitergehen.

    Das eben ist auch das Problem: Wir trösten ihn nicht, sind aber für ihn da, nur aus der Situation rausholen können wir ihn nicht. Wenn es ganz schlimm ist, lassen wir ihn neben uns absitzen (eng am Bein), damit er merkt bei Herrchen und Frauchen bin ich sicher. Aber er nimmt uns gar nicht wahr. Auch wenn er knurrt und andere anbellt, ist ein Einschreiten kaum möglich. Auch nicht im Vorfeld. Ich habe mich teilweise zwischen ihn und die vermeintliche Gefahr gestellt, um ihn abzuschirmen, aber da verrenkt er nur den Kopf, um zu sehen, wer sich da wohin bewegt.

    Seit einer Woche bekommt übrigens Leckerchen nur noch draußen, um ihm die Außenwelt schön zu füttern :D Dabei üben wir auch, dass er den Blick immer auf die Hand mit Leckerlies gerichtet hat und wir so Meter für Meter angstfrei und auf Frauchen konzentriert meistern können. Das klappt aber vielleicht einmal von 100 Versuchen (er ist einfach zu sehr auf alles, was rechts und links geschieht konzentriert und dabei so unsicher).

    Mir ist klar, dass er erst neu in Deutschland ist und ohne so viele Autos, Menschen, Fahrräder, Kinder und Geräusche aufgewachsen ist und er seine Zeit braucht. Aber wie gesagt: Er wird täglich ängstlicher. Wir sind auch in einer Hundeschule, wo die Trainerin meinte, wenn er andere anknurrt/anbellt (macht er übrigens aus Unsicherheit, mit eingezogener Rute und Rückwärtsgang), sollen wir die Situation für ihn noch unangenehmer machen und ihn ruckartig zu uns ziehen oder gar in den Rücken kneifen. Davon halte ich gar nix und wenn man ihm beim Knurren mit Heranholen maßregelt, scheint er eher Angst vor uns zu bekommen.

    Zuhause ist er recht entspannt, schläft fast die ganze Zeit und träumt wild – wohl um die Geschehnisse zu verarbeiten. Besuch oder Geräusche im Treppenhaus sind allerdings auch nicht gewünscht. Da wird auch gut und gerne mal geknurrt und sich unter den Tisch verkrümelt. Wenn wir ihn allerdings "aufhalten" und die Tür zum Flur schließen, um Besuch zu empfangen, gehts deutlich besser! Es ist dann so eine Mischung aus Unsicherheit und Neugier bei ihm. Er könnte sich zurückziehen, will aber auch immer wieder mit langem Hals zum Besucher hin und schnüffeln (auch wenn wir jemanden auf der Straße treffen und uns kurz unterhalten ist das so).

    Was können wir tun, damit er Vertrauen zu uns aufbaut, versteht, dass ihm nichts Schlimmes in unserer Gegenwart passiert und seine Aufmerksamkeit umlenken? An ein richtiges Outdoor-Training ist bislang leider kaum zu denken, da er so durch den Wind ist... Wir sind wirklich verzweifelt, denn es ist schlimm ihn so leiden zu sehen... Aber auf den Gang auf die Straße, lässt es sich nunmal nicht verzichten... Danke für eure Tipps!