Ich habe nichts gegen mischlinge, das ganz vorne weg, aber ich habe etwas gegen das produzieren von mixwelpen oder rassehundewelpen ohne Papiere und ohne Sinn und Verstand.
Die meisten Mixe stammen in meinen Augen ganz klar, von einem sogenannten vermehrer. Prinzipiell wenn der Wurf z.b. ein upps Wurf war, die Verkäufer nicht von diesem Unfall- Wurf profitieren will, dann gibt er die Welpen zum Selbstkostenpreis ab. Wären so 150 bis 200 Euro pro Welpe. Reines Futter, die Impfungen, der Chip. Der Verkäufer verdient dann an den Welpen nichts und es wird bei ihm keine Welpen mehr geben. Die Wahrheit ist doch aber, dass man in den gängigen anzeigeportalen überteuerte "ganz besonders seltene" und damit teure mixwelpen angeboten bekommt, bei denen man einfach nur rechnen können muss, da soll möglichst viel hängen bleiben, auf kosten der Hunde.
Tierschutzhunde sind ursprünglich oft auch vom vermehrer, oder von der Straße, nur wenn ich aus dem Tierschutz einen mix aufnehme, bekommt der vermehrer MEIN Geld nicht, sondern mein Geld geht an den Tierschutz.
Auch Züchter mit Papieren produzieren Hunde, nur im besten Falle, mit wissen und verstand, mit zuchtziel, mit rassestandard, mit leistungsnachweisen, usw.
Jetzt die gebrauchskreuzungen, ich kenne ein paar Wanderschäfer, der eine macht alle 5-7 Jahre mal einen Wurf und nimmt dabei seine besten Hütehunde und produziert meist einen mixwurf. Er macht diesen Wurf, weil er wieder Nachwuchs für seine Arbeit braucht. Behält meist 2-3 Welpen und gibt die anderen zu anderen Schäfern, oder verschenkt sie im Familienkreis.
Rauszufinden aus welchen rassen die Hunde bestehen ist fast unmöglich, aber sie machen ihren Job und er braucht sie um seinen Beruf ausüben zu können. Gegen solche mischlingsvermehrung habe ich rein gar nichts.
Hüteleistung kann man sehen, messen, feststellen und hüten ist genetisch verankert somit macht es Sinn Hütehunde nach hüteleistung zu selektieren und das kann man schlicht auch.
Jetzt interessiert mich einfach welche genetisch verankerte Leistung bei einem familienbegleithund a) wie gemessen wird, b) wie weitergegeben wird und c) wer nimmt da einen working Test für ab?
Ein Beispiel, kinderfreundlichkeit ist nicht genetisch verankert, aus zwei sehr kinderlieben elterntieren, können Welpen werden, die mit Kindern nichts anfangen können.
Zudem gibt es doch einige Rassen die seit Jahren genau als begleithunde gezüchtet wurden, durchgezüchter sind und bei denen ist die Wahrscheinlichkeit bei einem guten, seriösen Züchter, einen Griff ins Klo zu tun, doch sehr sehr gering. Gerade wenn ich Kinder habe, dann will ich doch so sicher wie möglich sein, das Familie, Kinder und Hund alle glücklich sind.
Wer diese Sicherheit nicht unbedingt braucht, hilft eben Tieren, die mal produziert wurden, jetzt da sind und Hilfe brauchen. Der tierschutzgedanke sollte jeden von irgendwelchen Vermehrungen ohne Sinn und Verstand, irgendwelchen mixzuchten mit komischen, absolut sinnfreien Versprechungen usw. abstand nehmen lassen.
Tierelend muss ich mit meinem Kauf doch nicht noch vergrößern.
Die designermixe sind geldmacherei, teils auf kosten der Hunde, selten evtl mal nicht, aber außer große Versprechungen, dem Etikett was besonderes zu haben, ist da nicht mehr hinter. Im Tierschutz bekomme ich einen jungen pudelmix für 250 Euro. Geimpft, gechipt, untersucht. Beim Produzenten zahle ich 1600 Euro für einen mixwelpen. Muss man sich einfach mal überlegen, was da hängen bleibt, denn Ausstellungen, working Tests, zuchtzulassungen, Untersuchungen usw. braucht ein designermix Produzent ja nicht machen.
Ich hoffe der Markt ist irgendwann übersättigt und die Leute bleiben auf ihren " besonders liebevollen, seltenen, besonderen" Welpen sitzen. Von guter Sozialisierung fange ich gar nicht erst an. Ein buntes bällebad im Wohnzimmer, hat nichts mit guter sozialierung zu tun. Genauso wenig, wie eine zwingeraufzucht, ganz ganz böse und schlecht für Welpen ist. Immer auf das wie kommt es an, nur die meisten vermehrer wissen nicht, wie es gut wäre, bzw. interessiert es die auch nicht.
Mein Fazit, Augen auf, beim welpenkauf. ich bin mit meinem Kauf nicht nur für den gekauften Welpen verantwortlich, sondern auch für die anderen Hunde, die beim Produzenten leben. Denn mit meinem Kauf, unterstütze ich einfach den Produzenten und wofür der steht. Und somit habe ich als Käufer auch die Verantwortung. Nur weil etwas verkauft wird, heißt das nicht, dass ich das ohne Hintergedanken, ohne nachzudenken und genau zu schauen, auch einfach kaufen muss.
Nur meine Ansichten.
Lg