Das kann mehr als normal sein, so ein Tierarzt-Heckmeck.
Bei meiner Hündin fing die Inkontinenz (mit 8,5 Jahren) ungefähr genauso an.
Unregelmäßig auslaufen, überwiegend in entspanntem Zustand, dann wieder wochenlang nicht, dann wieder mehr, wieder weniger.. ganz unterschiedlich.
Ungefähr im gleichen Zeitraum fing sie an, genauso unregelmäßig im Schritt mit den Hinterpfoten zu schleifen bei ansonsten unverändertem Gangbild und unveränderter Bewegungsfreude.
Gut, sie wird jetzt 10 und mit 10 Jahren darf man sich beim ins Auto springen schwerer tun, man darf sich 3x mehr strecken nach dem Aufstehen und einen Gang langsamer werden, aber es war natürlich insgesamt nicht 'normal'.
Anruf bei unserem Stamm-Tierarzt, Termin. 'Ja, wird Inkontinenz sein, ist ja auch kastriert und älter'. Auf meine Frage, ob man nicht den Hund ordentlich untersuchen kann für eine richtige Diagnose, eben auch wegen dem Pfotenschleifen, wurden die Augenbrauen hochgezogen.
'Ist halt auch nicht mehr die jüngste'...
Immerhin ein großes Blutbild war drin (Diabetes, Nieren..), alles tiptop. Röntgen? Warum das denn? Tabletten mitbekommen gegen Inkontinenz.
Ich nicht wirklich happy damit, habe erstmal eine Physio kommen lassen. Außer leichten Verspannungen im Schulterbereich alles ok, super Bemuskelung für ihr Alter.
Pfotenschleifen? 'Hmmmm...'
Ich immer noch nicht zufrieden, Anruf bei Tierarzt Nr. zwei, viel Auswahl ohne sehr weite Wege haben wir bei uns nicht.
Ja, sie gucken natürlich gerne drüber, Röntgen alles vor Ort möglich. Vor Ort wurde der Hund durchgeknetet, Gangbild angeschaut und gesagt da kann nix sein. Sie weiß wo alles hingehört, Reflexe stimmen, sie läuft, rennt, reagiert auf keine Berührung schmerzempfindlich.
Röntgen wäre mehr als übertrieben, wurde mir gesagt. Vielleicht nochmal die Physio kommen lassen.
Pfotenschleifen? 'Hmmmm...'
Ich immer noch nicht ganz zufrieden, Anruf in der Klinik beim Orthopäden. Fahrtzeit ü 1 Stunde in die einzigen Kliniken der Umgebung. Wieder die Bitte am Telefon zu röntgen, ggf. von mir aus auch MRT.
Orthopäde knetet den Hund durch, lässt sie laufen, springen, was auch immer und sagt mir, ein Hund der mit 10 Jahren noch so durch sein Behandlungszimmer hüpft, den braucht er nicht röntgen.
Pfotenschleifen? 'Wird wohl ein Gangfehler sein, die schlürft halt ein bisschen rum, da ist alles gut, Röntgen oder MRT wären reine Geldverschwendung'
Wieder wurde ich belächelt.
Ehrlich gesagt bin ich so viel Geld leichter und keine Idee reicher. Wir haben dann noch einen 2-wöchigen Anlauf mit Schmerzmedis gestartet, die aber absolut nichts am Zustand geändert haben.
Manchmal schleift sie wochenlang nicht, dann wieder 2 Wochen jeden Tag bei jedem 3-4 Schritt. Ansonsten springt sie noch genauso wie vor 5 Jahren durch die Gegend und die Tabletten halten sie in Unterdosierung dicht.
Damit will ich einfach sagen, dass nicht immer alles so einfach von der Hand geht und jeder Tierarzt sofort tut und macht, wie der Besitzer 'anordnet', auch wenn es vielleicht das Recht des Besitzers ist, darauf zu bestehen.
Und unter dem Aspekt finde ich den Ton hier schon sehr argwöhnisch und herablassend...