Beiträge von Lorelei2903

    Nachtrag: Nun sind 1 1/2 Wochen vorbei, Mogli wird immer übermütiger und will toben und spielen. Die Fäden wurden Freitag entfernt, er muss aber immer noch - von uns aus - den Trichter aufhaben, da er sich an einer der beiden Narben schleckt. Die Röntgenbilder sind klasse! Das Gelenk ist fast wieder richtig in der Pfanne und die knochen scheinen gut zusammen zu wachsen. Da ich auf einer Fachseite gelesen haben, dass es super wäre noch Zusatzstoffe wie Grünlippenmuschelextrakt in der Rekonvaleszenzphase zu geben, machen wir das nun auch wieder. Ich bin bisher heilfroh zu sehen das es Mogli mit der OP gut geht. Er wirkt lebendiger - allerdings habe ich schon Bauchweh wie wir den Wirbelwind noch bis Ende des Jahres ruhig halten sollen. Am 06.11. wird die zweite op stattfinden.

    Hallo ihr lieben da draussen,

    ich schreibe hier, weil ich einen wahren Marathon hinter mir habe . Unser Liebling Mogli, jetzt 1 jahr, ein Mischlingsmix aus Griechenland, 63 cm gross und 28 kilo leicht hat schwere HD auf beiden Seiten.
    Angefangen hat unser Ärzterun mit einem Schreckenserlebnis Ende August, als Mogli nicht mehr richtig aufstehen konnte hinten und sich schwer getan hat. Nach einem ausgiebigen Gassigang und rumtollen auf der Wiese mit seinem Freund hat er sich nach engen Kreisen winselnd rausgenommen und hingelegt. Abends dann kaum noch hochgekommen. da wir kurz vorm Urlaub standen sind wir am nächsten Tag (war je WE was sonst) zur Klinik gefahren, die nur eine Vermutung angestellt haben und uns Schmerzmittel mitgegeben habe. Wir sollten Montags nochmal zum röntgen gehen. Gesagt getan.... diagnose: Schwere HD auf beiden seiten. Ein schwerer Schlag für uns, und der Arzt hat uns auch gleich gesagt, er würde die OP`S (Freymore Sektion) nicht machen, er würde einen Spezialisten aus der Schweiz holen, mit dem er erstmal die nächsten Wochen reden wollte. Wir sind dann schweren Herzens in den Urlaub gefahren und haben versucht uns erstmal ein Bild über das ganze zu machen. Was genau ist HD? was kann man machen? was sind die Kosten.
    Nach dem Urlaub kamen wir wieder und wurden erstmal vom Rest der Familie wirr gemacht, sie hätte Infos vom Arzt und von anderen kompetenten Personen: Man müsste eine Freymore Sektion machen, am besten gleich und wenn man das nicht macht, würde der hund eingeschläfert werden müssen, da er keine Lebensqualität mehr hätte etc etc.... puh. fragt nicht nach sonnenschein - ist es das was man hören will, wenn man aus dem Urlaub kommt und den Koffer noch in der Hand hat? NEIN. Definitiv nicht.
    Dann gings los: Wir haben das Internet durchforstet, Physiotherapeutin befragt, 2 Tierärzte gewechselt und Beraten lassen, Homöopathisch informiert, mit mehrern Betroffenen im I.Net geschrieben bezüglich der Goldakupunktur.... bis wir durch unsere vermittelnde Stelle den Tip bekommen haben zu Dr. Hannes Kriegleder zu gehen und Mogli dort mal anschauen zu lassen. Ich hoffe ich darf den Namen hier nennen, weder Arbeite ich bei ihm noch krieg ich Geld dafür ;) .
    Er hat sich Mogli dann Freitag vor 2 wochen angeschaut, nochmal komplett durchgeröntgt und dann kams:
    Goldakupunktur: Nicht möglich - Gelenke würden trotzdem raus rutschen
    Freymore Sektion: Absolutes No-Go! Mogli wiegt 27 Kilo und bei so einem grossen Hund eine Zumutung
    Aduktoren durchtrennen: Hilft nix, nur schmerztherapie, aber keine Ursachenbewältigung
    Künstliche Hüfte: Zu jung - nicht ratsam und ZU TEUER 8000 € incl Reha? :???:
    Nichts machen: Folge: Mogli hat noch 1-2 Jahre, dann wäre er Bewegungsunfähig
    letzter Weg: die DBO Dreifache Beckenosteonomie
    Für mich eigentlich kein Weg - oft genug gelesen gehabt, aber der Gedanke daran, das Moglis Becken an 3 Stellen zersägt werden würde, war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
    Voraussetzung für die DBO ist ein nicht vorhanden sein von Arthrose, was bei ihm zum Glück der Fall ist.
    Tja nun war guter Rat teuer. Wir hatten ihn von 2 Personen empfohlen bekommen als sehr kompetenten Arzt, der auch genau den Eindruck hinterlassen hat. Er hat uns sofort von Hunden die er gerade operiert hatte, Vorher/nachher bilder gezeigt. Enorm! Wahnsinn!
    Aber natürlich kein leichter Eingriff. Das Becken wird zerteilt, dann geschwenkt und mit schrauben und Platten neu fixiert. 2 Monate schongang, kein steigen, kein Spielen, kein treppensteigen, kein Gassi gehen die erste woche, nur kurz Geschäft machen - und keine COUCH! ABER er sollte angeblich am nächsten Tag wieder laufen können!
    Wir haben dann einen Termin ausgemacht für Mittwoch drauf um die rechte - schlimmere Seite machen zu lassen.
    Im Internet habe ich dann diese Seite gefunden http://www.mueller-heinsberg.de/html/dbo_-_vor…ur_web_abb_.HTM und wir haben viel mit unseren Kindern darüber geredet. Auch habe ich Videos eine DBO auf Youtube gesehen, die mir mut gemacht haben. da hat eine den kompletten Zeitraum nach den DBO`s augezeichnet in gewissen Abständen.
    Man fühlt sich trotzdem so allein mit dem Ganzen, auch wenn das Internet voll ist mit Geschichten über HD. :???:
    Wir konnten uns nicht vorstellen, dass Mogli gleich am nächsten Tag bereits wieder laufen sollte bzw, das das möglich wäre. Ich hatte bis Mittwoch schlechte Nächte. Op - oh nein!!!
    Tatsächlich haben wir dann die Op machen lassen. Nachmittags kam dann der Anruf, alle ok! Am Abend durfte wir nochmal anrufen: er kann laufen, belastet und geht schon raus! MUSS raus!
    Donnerstag sind wir dann mit klopfendem Herzen und der Leine da gestanden und haben auf unseren Wuschler gewartet, als er endlich kam. Laufend... mit dem Schwanz wedelnd und riesen Freude :gut:
    Nach m heimfahren, die erste Hürde: treppensteigen.... darf er nicht. Der Tierarzt hatte uns einen guten Tip gegeben, wir sollten eine kleine einkaufstüte zerschneiden, ein Handtuch reinnähen und dann eine Tragehilfe daraus machen. Genau das haben wir auch gemacht - mit Trichter auf dem Kopf und der Tüte ging natürlich nichts "normal", aber wir sind dann schon rauf gekommen.
    Oben angekommen sind wir erstmal alle erschrocken. Unser flauschbär, komplett nackt hinten. Riesen Opwunden (war ja klar - was erwartet man) und ganz furchtbar viel Rasurbrand :verzweifelt:
    wir haben ihn dann befreit von der tüte und calendula creme verteilt auf seinem Brand. Die ersten beiden Nächte waren Horrer. Mit der Tüte ist er überall angestossen, konnte nicht schlafen, wollte nicht allein bleiben..... aber es wurde von Tag zu tag besser. ab Tag 5 keine Schmerzmittel mehr!
    Heute ist die Op genau eine Woche her, ich kann nicht genau sagen, ob sie wirklich was gebracht hat, da es noch zu früh ist, würde aber bei interesse gerne weiter schreiben hier. Mogli macht sich gut, ist laut Dr, Kriegleder ein richtiger Kämpfer und ich habe ansich das Gefühl das wir das richtige getan haben.
    Eine künstliche Hüfte wäre finanziell nicht drin gewesen und eine Option auf einen Dauerschmerzpatienten, der evtl nicht mehr laufen kann wäre keine Option für mich gewesen.
    Ich möchte nicht sagen, das jeder Hund operiert werden MUSS oder das es auch nicht ohne OP gehen würde, aber für mich/uns war es bisher der richtige Weg. Wir werden auch noch die zweite seite machen lassen und nochmal schlaflose nächte haben... aber wir sind überzeugt vom Können des Arztes und der DBO ansich.
    Im übrigen wurde die komplette OP von unserer Versicherung übernommen.
    wenigstens darüber brauchte wir uns keine Gedanken machen.