Beiträge von Jackie111

    Danke für die ausführliche und ebenfalls sehr erkenntliche Antwort!


    Meine Hündin ist bei uns eingezogen mit 8 Wochen, also direkt vom Züchter.
    Wir haben sie schon früh an andere Hunde gewöhnt und sie hat auch gerne Kontakt aufgenommen. Sie ist zwar grundsätzlich ein unsicherer Hund, aber das hat sie zur damaligen Zeit gezeigt, indem sie durch zurückhaltende Art klar gestellt hat dass sie keinen Kontakt erwünscht. Wir haben sie auch dementsprechend nie zum Kontakt gezwungen, sondern haben den Kontakt vermieden. Mit fünf Jahren hat sie dann drei aufeinanderfolgende schlechte Erfahrungen mit großen Hunden machen müssen. Beim ersten Mal konnte sie noch frei laufen. Uns kam auf dem Feld ein relativ jungen, dennoch ausgewachsener Boxer entgegen. Von weitem sah ich nur das zwei Kinder ( ca. 13 und 10 Jahre) verzweifelt nach dem Boxer gerufen hatten, dieser aber nicht darauf reagiert hat. Ich habe dann meine Hündin zu mir gerufen und mich vor sie gestellt. Leider ist dieser Boxer in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf sie zugestürmt gekommen. Das war das erste mal das sie sich aggressiv ihm gegenüber gezeigt hat. Ich habe versucht den Boxer von ihr wegzudrängen, jedoch reagierte dieser mit schnappen auf mich. Ich war natürlich ebenfalls unglaublich verzweifelt, was meine Hündin natürlich bemerkt hat. Dann kam es dazu dass sie abgehauen ist und der Boxer ihr gefolgt ist. Ich möchte die Situation nicht mehr durchleben.
    Sie ist bis zu uns nachhause gerannt. Der Boxer musste wohl irgendwann von ihr abgelassen haben.
    Seit diesem Tag ging es nur noch bergab.
    Sie ist seit dem nur noch an der Schleppleine.
    Zwei mal gab es dann noch ähnliche Situationen.
    Das Problem ist, dass sie gelernt hat mit dem Aggressiven verhalten, sich anderen Hunde mit Erfolg vom Leib zu halten.
    Wir möchten ihr wirklich helfen, denn für sie ist so eine Begegnung purer Stress.
    Ich möchte ihr zeigen, dass es auch alternativen gibt außer Aggression, nämlich das ignorieren.
    Aber ihr das zu verdeutlichen ist zumal gerade am Anfang, sehr schwierig.


    Aber wie bereits geschrieben, gibt es auch Hunde die sie ignorieren kann, die ihr nichts ausmachen, meistens sind es die großen unbekannten Hunde die ihr Angst machen.


    Ich weiß dass es ein langer Weg sein wird, aber ich möchte ihr diese Last nehmen, denn ich weiß dass es auch anders geht.


    Nur, aller Anfang ist eben schwer! :verzweifelt:

    Ohh.. Entschuldigung, ja natürlich meine ich " nicht" frontal :ops: .


    Ich habe das Problem, dass ich nicht einschätzen kann, wann sie es OK findet mit dem Hund Kontakt aufzunehmen und wann es sie stresst.


    Ich möchte ja dass sie so wenig wie möglich schlechte Erfahrung mit Hundebegegnungen macht, aber dennoch soviel wie nötig gute Erfahrungen.


    Manchmal zeigt sie eben die o.g. Signale und reagiert dementsprechend ziemlich freundlich. Doch ein anderes Mal reagiert sie Aggressiv, obwohl sie genau die gleichen Zeichen von sich gibt.
    Deswegen bin ich unsicher, wann es für sie wünschenswert ist, dem anderen aus dem Weg zu gehen.



    Es ist schon sehr erstaunlich, dass so eine intelligente Spezies wie der Mensch, einfach nicht darauf kommt, richtig mit dem Hund zu kommunizieren, wenn man mal berücksichtigt, dass ein Hund sich auf dem Level eines zwei jährigen Kindes bewegt. :lol: :???:
    Wahrscheinlich steigern wir uns so sehr in die Sache rein, dass wir die eindeutigen Signale nicht mehr wahrnehmen.

    Hallo!
    Ich habe eine sieben jährige kastrierte Beaglehündin, mit der ich nun, durch ihre Unsicherheit gegenüber Artgenossen, versuche Hundebegegnungen besser zu meistern :D . Ich versuche dabei, es erst einmal langsam angehen zu lassen, indem ich anderen Hunden ( wenn möglich) bereits von weitem, durch einen großen Bogen ausweiche. Dabei versuche ich, dass meine Hündin Blickkontakt zu mir aufnimmt, was ich dann Belohne. Also ich versuche es möglichst eine Begegnung zu vermeiden. Meine Hündin zeigt nämlich deutlich Angstaggressionen gegenüber anderen Hunden. Das klappt auf größerer Entfernung ganz gut. Ich gehe nämlich zügig im gleichen Tempo weiter und lobe dann.



    Doch wenn wir Plötzlich auf einer etwas engeren Straße unterwegs sind ( Feldstraßen ---> ~3m) und sie sieht den Hund von weitem, stellt sie dann schon eine Bürste über den gesamten Rücken auf, zieht den schwanz ein und zeigt Beschwichtigungssignale, d.h. Kopf zur Seite drehen und schnüffeln oder sie tut so als ob sie den Hund nicht wahrnehmen würde (so in der Art " ich seh dich nicht, also bist du gar nicht da"). Zudem bewegt sie sich dann auch nicht mehr vom Platz. Kommt der Hund dann auf sie zu zeigt sie sich manchmal aggressiv, ein anderes Mal wieder freundlich. Dass kann ich nicht wirklich einschätzen.


    Wie reagiere ich in dem Moment?
    Vor ihr stehen bleiben?
    Ich denke nämlich für sie wäre es deutlich schlimmer weiter auf den Hund zuzugehen, denn sie zeigt ja deutlich, dass sie weiter frontal auf ihn zugehen möchte.