Beiträge von straalster

    Kinder sind Individuen. Die lassen sich nicht einfach perfekt programmieren.

    Natürlich nicht. Das meinte ich damit auch nicht.

    Wie heißt es so schön: Kinder sind schneller als ein Bein (sagt meine Oma gerne)


    Es geht um die Grundhaltung der Eltern dahinter. Manche sind total nett und dankbar, wenn ich das Kind abfange und entschuldigen sich oder bedanken sich für die Geduld. Sowas finde ich toll. Daraus haben sich auch schon schöne Situationen und Gespräche entsponnen.


    Manche sind pissig, weil ich nein sage und motzen rum. Die meinte ich.


    Ich erwarte keine Perfektion. Ich erwarte aber sehr wohl, dass die Verantwortung bei den Verantwortlichen bleibt. Und wenn sie die gerade nicht tragen können - aus welchem Grund auch immer - dann müssen sie mit den Konsequenzen leben.


    Mal als Beispiel: Gut besuchte Hundewiese


    Ich war mit Bekannten und ohne eigene Hunde dort. Kleines Kind, so 4-5Jahre alt, tollt zwischen den tobenden Hunden rum. Eltern schwer mit rauchen und tratschen beschäftigt. Ab und an Hundehalter angemotzt, dass sie Rücksicht aufs Kind nehmen sollen.

    Kommt ein Radfahrer mit zwei Huskys an zusammengehakten Leinen an und - richtig clever - lässt sie an der zwischen den Hunden gespannten Leine los. Auf die Hundewiese. Im Sprint. Praktischerweise befand sich die straff gespannte Leine richtig schön auf Kopfhöhe des Kindes. Das wäre umgenietet wurden.

    Ich bin hingerannt. Hab das Kind hinter mich gebracht und hab die Leine der Hunde abgefangen, die Hunde angeschnauzt und bin dann auch so stehen geblieben, bis der Halter seine Hunde und die Eltern ihr Kind abgeholt haben.


    Was hab ich dafür bekommen? Eltern waren erbost, dass ich zu ihrem Kind gesagt habe, es soll hinter mir stehenbleiben. Ich hab dem Kind gar nichts zu sagen. Das hätte wegrennen sollen, wenn Hunde angerannt kommen und die Hunde müssen Rücksicht nehmen. Hundehalter war erbost, dass ich seine Hunde abgefangen hab, bevor sie das Kind mit der Leine auf Kopfhöhe umreißen. Also war ich der Arsch dafür, dass ich Verletzungen und Auflagen verhindert habe.


    So etwas meine ich. Und das waren noch nicht einmal meine Hunde.

    Nochmal zum Thema fremde Kinder, auch wenn das nur am Rande dazu gehört - aber für mich spielt das ins Thema Kind-Hund-Sicherheit mit rein:


    Ich kann dieses "Aber es sind doch KINDER!!! Da muss man..." so ganz offen und ehrlich nicht mehr hören.

    Wann immer Eltern oder Betreuer ihre Verantwortung auf mich abwälzen, die Kinder nicht beaufsichtigen, sie sogar noch aktiv zu mir und den Hunden schicken und dann austicken, wenn ich aus gutem Grund "Nein!" sage, kommt das. Jedes. Einzelne. Mal.

    Ich muss doch! Weil es sind Kinder!

    N Scheiß muss ich. Es sind nicht meine Kinder. Nicht meine Verantwortung.


    Dennoch übernehme ich in dem Moment Verantwortung und schütze die Kinder und meine Tiere. Ich erkläre auch, wenn ich höflich gefragt werden. Ich lasse durchaus auch mal streicheln. Alles kein Problem.


    Aber Eltern und Betreuern sollte klar sein, dass sobald das Kind bei mir ist auch meine Regeln gelten. Sie haben durch Nachlässigkeit, Faulheit, Unaufmerksamkeit oder Unverfrorenheit das Kind und seinen Schutz in dem Moment zu meiner Aufgabe gemacht. Dann müssen sie auch damit leben, dass ich damit auf meine Art und Weise umgehe.


    Deswegen bin ich nicht pissig auf die Kinder.


    Diese Standard-Ausrede "Es sind doch Kinder, da muss man..." kotzt mich nichtsdestotrotz an. Mal ganz objektiv betrachtet ist Deutschland alles andere als kinderfeindlich. Irgendwie scheint sich das bei manchen aber zu übersetzen in: Jeder muss alle Kinder toll finden, alle Eltern und Kinder haben immer einen Bonus und eine Sonderbehandlung verdient und können sich übergriffig und wie offene Hose aufführen. Und wenn dann jemand die Frechheit besitzt, die eigenen Schutzbefohlenen und die Individualdistanz durchzusetzen, dann geht das mal gar nicht, denn "Es sind Kinder!!!"


    Ja, und aus denen werden irgendwann mal Jugendliche und Erwachsene. Auf diesen Zustand sollte man sie von Anfang an vorbereiten. Dann würden sich vielleicht auch weniger über die "Jugend von heute" aufregen.

    Wo wird den abfällig über Kinder gesprochen?

    Fühlst du dich angesprochen?

    Habe ich nicht, sonst hätte ich dich zitiert o.ä.

    Ich meine auch nicht nur diesen Thread, sondern auch noch viele andere. Ich werde mir nicht die Mühe machen einzelne Zitate rauszusuchen, ist nur ein allgemeines ungutes Gefühl, was ich beim Lesen oft habe. Ich diskutiere das jetzt auch nicht weiter, sondern lasse das jetzt einfach mal so stehen.

    Nö, ich fühle mich nicht angesprochen. Hab mich nur gewundert und aus Interesse gefragt, weil ich das weder in diesem Thread noch im Forum so empfinde. :ka:

    Aber unterm Strich finde ich es ein wenig unfair, wie hier teilweise herablassend über Kinder geschrieben wird. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass viele hier keine Kinder haben, aber es ist nicht richtig.

    Kinder sind keine Erwachsene, die brauchen noch die Anleitung und Führung der Erwachsenen. Und wenn die Eltern Spacken sind, können die Kinder nichts dafür, gar nichts. Ganz im Gegenteil, sie leiden unter der Erziehung. Ich wünsche mir ein wenig mehr Nachsichtigkeit Kindern gegenüber. Was ich hier manchmal so an Bemerkungen über Kinder lese, macht mich traurig.

    Wo wird den abfällig über Kinder gesprochen?

    "Technik der kaputten Schallplatte"

    Ist die bei Kindern nicht schon vorinstalliert?


    Was mich ja immer wieder erstaunt, ist, mit welcher Selbstverständlichkeit Eltern meine Tiere als Bespaßung für ihre Kinder nutzen wollen. Zwei Extremfälle:


    Hatte einen Bullmastiff - 90 kg Rüde. Hat schon gebissen (seine Besitzer). Kam zu mir, weil sie mit dem "Monster" einfach nicht zurecht kamen und nicht mehr mit ihm auf die Hundewiese konnten... :rollsmile: Bei mir war der echt lieb, aber selbstverständlich mehrfach gesichert. Alle haben grooooooße Bögen um uns gemacht. Wirklich weite Umwege. Sind ins Feld gelaufen, haben Kehrtwenden hingelegt. Bis auf einen stolzen Papa einer vielleicht Zweijährigen, der allen Ernstes hinter uns herlief und mich dazu nötigen wollte, dass sein Kind mal auf dem Mastiff reiten kann... :rollsmile: Klar. Ich denke mir auch immer bei 90 kg Hunden mit Maulkorb, Verband am Hals und insgesamt drei Leinen dran - hey, so ein darauf reitendes Kleinkind wäre doch jetzt echt der Brüller. :ugly:


    Dann kam mein Welpentrio. Sie waren gerade vier Monate alt, da lud mich eine "Freundin" sehr kurzfristig zu ihrem Geburtstag ein. Unter der Voraussetzung, dass ich meine Hunde mitbringe - die Kinder und ihre Freunde würden sich so freuen und wären dann auch gleich mit den Welpen beschäftigt. Außerdem kann ich direkt auf alle aufpassen. Natürlich hab ich mich sofort ins Auto gesetzt, bin mit insgesamt 5 Hunden 500 km (einfache Strecke) gefahren, damit sich eine Meute Kleinkinder auf die Welpen stürzt, ich ne komplette Kindergartengruppe und 5 Hunde beaufsichtige und dann 500 km wieder zurückfahre. :roll:

    Mein Streichelzoo macht selbstverständlich Hausbesuche auf meine Kosten. :headbash:


    Hat sie nicht verstanden. Wenn man schon so kleine, niedliche Hunde hat, muss man die auch teilen. Es geht doch um die Kinder!!! :motzen:

    Was mich bei dem Thema noch beschäftigt: Kinder werden ja gerne über den Hund gestellt. Hunde müssen Kinder als Rudelführer akzeptieren, sich alles gefallen lassen, auf sie hören, ABER, sollen sie möglichst auch noch beschützen.


    Das finde ich derartig abstrus.


    Warum sollte ein Hund sich von einem menschlichen Zwerg, der eventuell noch nicht einmal reden kann, was sagen lassen?

    In Ruhe lassen - ja.

    Unversehrt lassen - ja.

    Aber rumkommandieren, Spielzeug abnehmen, Essen wegnehmen?

    Warum?

    Würden sich die meisten Hunde von den eigenen Welpen nicht gefallen lassen.


    Ich frag mich dabei jedes Mal, was Leute mit so einer Nummer bezwecken.

    Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:


    Mir kommt es auch so vor, als wäre ein Teil des Problems die Erwartungshaltung gegenüber Kindern, Hunden und Fremden.

    Da sehe ich vor allem die Eltern in der Verantwortung. Ja, Elternsein ist schwer. Das ist nicht neu.

    Es gab schon immer andere, die vermeintlich alles besser wissen. Auch nicht neu.


    Was mir aber zunehmend auffällt - wie hier einige ja auch schon angemerkt haben - ist eine gewisse Selbstverständlichkeit der Sonderbehandlung von Eltern mit Kindern (als Erwartungshaltung), die immer mehr zunimmt. Das hat ganz oft was von "Kniet nieder, ich habe mich fortgepflanzt. Lobhudelt die Frucht meiner Lenden."

    Man muss hinnehmen, wenn Kinder im Restaurant kreischend rumrennen, im Supermarkt alles aus den Regalen zerren oder mit dem Dreirad durchfahren, etc. und dann soll man auch noch die eigenen Tiere als Spielzeug und Kuscheltiere zugänglich machen. Alles andere ist kinderfeindlich.


    Wenn diese Einstellung dann auch zuhause auf die Tiere übertragen wird - Kiddo darf schließlich alles und absolut jeder muss immer Rücksicht nehmen - dann sind Beißvorfälle kein Wunder. Am meisten zahlen dafür immer die Kinder und die Tiere. Wegen der Arroganz der Eltern/Halter.


    Für mich gilt ganz klar: Ja, meine Hunde stehen über Fremden. Ebenso wie meine Kinder.

    Im Sinne von: Für die trage ich Verantwortung. Und indem ich das mache, schütze ich sie vor anderen und andere vor ihnen.

    Ich lasse meine Hunde nicht ungefragt zu anderen und andere nicht ungefragt zu ihnen.

    Sehr simples Konzept.