Beiträge von Canin

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    ...
    Und wieder stellt sich mir die Frage aller Fragen: Wenn der Hund kein Leckerlie bekommt, also entgeltlos arbeitet, weil es so sinnvoll ist, warum kann ich dann die Ausbildung, die auf solchen Methoden basiert, nicht auch kostenfrei haben???


    weil ich mich uuuund den Hund ernähren muß.


    Der Hund arbeitet nicht wegen einer vermenschlichten Belohnung. Er möchte zur Gruppe dazugehören, welcher ein großartiger Rudelführer voransteht, dehalb macht er es. Was glaubst Du was meine Kinder schon alles entgeltlos in ihrer Pubertätszeit gemacht haben nur um einer gewissen Gruppe zugehörig zu sein und Anerkennung zu erfahren, das ist die wesentliche Triebfeder im Menschen- und Canidenleben! Wir lachen über die eine oder andere Begebenheit heute noch recht herzlich (sind jetzt 18 und 25 Jahre als).


    Gruß Peter

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    ...entfernt er sich max. 5 Meter und kommt danach sofort wieder an meine Seite. Und das alles FREIWILLIG! Ohne Komando etc. Er schaut immer wohin ich gehe und folgt mir. Wenn ich stehen bleibe bleibt er auch stehen. Setzt sich hin oder legt sich hin wenn es länger dauert.


    Stichwort: "Gefolgschaftstreue" - das gibt's wirklich und war kein Hirngespinst von Konrad Lorenz


    Gruß Peter

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    Das ist wahr. Und darunter zählt eben unter anderem auch, dass sie nicht grade einfach zu erziehen sind.


    Liebe Grüße


    was heißt "nicht grade einfach zu erziehen sind". Es sind eben Terrier. Ich sage damit nicht, dass diese Hunde schwieriger zu erziehen sind. Ich bezeichne diese Gruppe von Rassen gerne als Vollzeithunde.


    Man muß sich mit den meisten etwas intensiver beschäftigen. Jedoch lassen sie sich genauso zuverlässig erziehen. Bei einem Seminar "different breeds - different needs" bei Canis, welches ich auf persönliche Einladung von Herrn Dr. Zimen als Gasthörer besuchte munkelte man beispielsweise "einen Deutschen Jagdterrier könne man nicht erziehen". Das ist doch ausgemachter Blödsinn. Diese Hunde sind vielleicht etwas "zeitaufwändiger" in der Erziehung, manch einer würde auch sagen "dickschädeliger". Als Gegenbeispiel nenne ich gern meine mittlerweile 16-jährige Jagdterrierhündin, welche heute noch gern in der Welpenerziehung bei Canin.de mitmischt.


    Gruß Peter aus Drachselsried im Bayerischen Wald

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    Und willst Du uns damit nun sagen, das sei nur über das Rudelkonzept nach Koeppel zu bewerkstelligen?


    Gruß, Fisch


    Egal wie man das Kind tauft, es geht darum, dass man eherne Gesetze aus der Canidenwelt (Canide.de) in die gemischte Mensch-Hund-Gruppe überträgt um damit Verantwortung für das damit kreierte Mensch-/Hund-Rudel übernehmen zu können. Denn nur dann kann mein Hund gelassen Hund bleiben und braucht sich beispielsweise nicht um Aufgaben kümmern, welche eigentlich mir als Rudeloberhaupt zugedacht sind.


    Meine Art der Hundeerziehung bei http://www.Canin.de stellt im Kernpunkt darauf ab, die Bewegungskontrolle über meinen Hund verbunden mit gewissen vorübergehenden Handlungseinschränkungen auszuüben. Hierdurch wird der Hund in meine Familie an seinem Platz eingeordnet und erkennt meine Autorität an. Hierzu durfte ich bei Herrn Dr. Zimen (zuhause und nicht bei irgendeinem Seminar) interessante Beobachtungen im Umgang mit dem Hund machen.


    Es gibt bei uns keine positive Be- oder Verstärkung im Sinne von Leckerlies, jedoch gewisse soziale Bestätigungen (gewissermaßen als "sozialer Verstärker" zu sehen, wenn man denn unbedingt den Begriff "Verstärker" hören möchte). Um den Hund bei Lernmotivation zu halten und ihm die Möglichkeit neuronaler Entspannung zu bieten spielen wir herzlich mit dem Hund, wobei jedoch auch schon wieder "ganz beiläufig" erzieherische Momente und sei es nur beim Setzen von Initiativen und kurzen Unterbrechungen von Handlungen, eingebaut werden.


    Viele Welpen sehe ich nach Jahren wieder und die Familien bestätigen mir, dass mit der Einordnung des Hundes in den Familienverband, die Rudelordnung seit Anfang an steht und es nie irgendwelche Probleme mehr gegeben hätte. Andere kommen in der Flegelzeit (so ca. 9 Monate +- 3 Monate) wieder und dann übergebe ich die Probanden meist kurz meinem mittlerweile 6 Jahre alten Irish Wolfhoundrüden. Danach erinnern sich die meisten an das doch noch irgendwo verankerte Regelwerk und wir fahren dann über ein paar Stunden noch einmal in der Festigung der Rudelordnung fort.


    Ein interessantes Erlebnis hatte ich letztes Wochenende in Yverdon les bains (CH Lac du Neuchatel) dort zeigte ich einer Dame, welche sich im Vorfeld über unsere Hundeerziehung informiert hatte innerhalb einer halben Stunde, was sich in ihrem Zusammenleben mit ihrem Hund ändern muß und noch bevor ich heimreiste kam die Bestätigung, dass sie nicht verstehen kann warum sie nicht schon früher an der Beziehung mit ihrem Hund mit tiefster ehrlicher Absicht gearbeitet hatte. Aber sie sei sich einfach zu unsicher im konsequenten Umgang mit dem Hund gewesen. Man muß gelegentlich die Menschen etwas an der Hand nehmen und einige Zeit auf ihrem Weg begleiten, damit sie ihn dann in einer Sicherheit alleine weitergehen können.


    Gruß Peter

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    ...und war unheimlich stolz auf mich als mein Hund nur auf mich fixiert war das heißt Tempo von mir, stehenbleiben, die anderen gehen weiter immer bei mir geblieben ist und zwar FREIWILLIG ohne Komando nur weil er das wollte. Und er hat sich selbst mit der Geschwindigkeit an mich angepasst und hatte immer die Konzentration auf mich obwohl so viel Ablenkung dabei war!!! Und das ist für mich eine geniale Beziehung zu meinem Hund! Ohne Leckerli, ohne Leine und ohne Komando bleibt der Hund bei mir und schaut auf mich! Läßt sich auch von nix ablenken!! ...
    ... Ich kann nur jedem empfehlen seine Beziehung und die Harmonie zu seinem Hund zu überdenken denn wenn man so etwas mal erlebt hat weiß man erst was vorher gefehlt hat!!!


    Du hast es richtig erkannt "Tiffany". Das A und O ist die Anerkennung der Rudelordnung (und damit die Anerkennung meiner Autorität). Bei meinen Besuchen der Trumlerstation darf ich immer wieder an Wild-/Ur-Hunderudeln beobachten, dass eine funktionierende Rudelordnung (daher mein abgeleitetes Rudelordnungsprinzip) die Stabilität und Verläßlichkeit in einer Beziehung zwischen den Hunden und auch zwischen uns Menschen und unseren Hunden bildet. Trotzdem, oder gerade deswegen kann man gelassen in dem Rudel miteinander umgehen und auch ranghohe Tiere im Spiel das "Opfer" darstellen. Jetzt geht es aber in die Richtung Soziales Spiel, was ebenfalls eine wichtige Komponente der Erziehung darstellt.


    Autorität ist nichts Schlechtes (das durften auch meine Kinder (18 und 25 Jahre alt) erfahren. Sondern es bietet in der Familie Sicherheit und Geborgenheit. Mein "Rudelordnungsprinzip" bei Canin.de baut auf meine Erfahrungen, die ich bei Dr. Zimen sammeln konnte und wurde in Anlehnung an Herrn Eberhard Trumlers Erkenntnissen entwickelt. Ich sage auch in "schwierigen Fällen" immer "Wenn ihr am ersten Tag nichts merkt, frage ich mich, ob ich etwas nicht richtig rübergebracht habe". Man merkt es wirklich innerhalb kurzer Zeit, wie die Hunde ruhiger werden und uns innerhalb kurzer Zeitspannen vielmehr Aufmerksamkeit zukommen lassen. Aber nicht weil die Hunde höflicher geworden sind. sondern weil Sie uns als wichtigstes Teil in dem gemischten Mensch-/Hund-Rudel sehen.


    Gruß Peter aus Drachselsried im Bayerischen Wald

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    ...Übrigens gibt es etwas ähnliches auch bei Herrn Schlegel, meines wissens bei ihm aber im "Platz" und er ist sich auch nicht zu schade, Hunde, die diese Position nicht halten, auf den Kopf zu schlagen oder zu treten. (Das ist derselbe Herr Schlegel, der von VOX derzeit für "Stars auf vier Pfoten" als "Hundeflüsterer" promotet wird, und der als Körperleine (im Original breit und gepolstet) eine Wäscheleine verwendet.)..... (würg)


    Wer in der Hundeerziehung, worin der Hund ja zu uns Vertrauen aufbauen soll mit Halsungen arbeitet, die sich nahezu endlos zuziehen lassen (wie vorher beschrieben oder auch der sogenannte Endloskettenwürger, - also die Kette mit zwei Endringen), ist wirklich fehl am Platz und gebraucht die Bezeichnung "artgerechte Hundeerziehung" wohl als Marketinggag?
    Gruß Peter

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    Aber ich kann mir nun auch nicht vorstellen, dass es einen Hundetrainer gibt, der den Nackengriff speziefisch zur Erziehung eines Welpen anwendet, nur um die Rudelführung in irgendeiner Art und Weise dadurch karstellen will.


    Nun Fellchen,
    sogar der kleine Welpe versteht den kurzen imitierten Biß, mit welchem ich bzw. sein Frauchen/Herrchen ihn disziplinier(e/t). In diesem Sinne dürften wir mit Frau Trumler und Frau Dr. Feddersen-Petersen konform gehen.
    Wichtig ist nur, dass man es von Anfang an richtig macht! Mit sogenannten Nackenfellschüttlern, die vielleicht sogar noch den eigentlich recht harmlos aussehenden Endloskettenwürger (Gliederkette mit zwei Endringen) als "Halsband" empfehlen möchten wir jedoch nicht auf ein Gleis gestellt werden.
    Gruß Peter

    Liebe Birgit,
    ich sehe dass Halti gewissermaßen als Krücke für Menschen, die zum Beispiel körperliche Handicaps haben.
    Ein normaler Mensch sollte es mal mit artgerechter Hundeerziehung probieren. Damit kann man auch einem zíehenden Hund sagen, dass er dies bitte unterlassen solle. Allerdings ist bei einem Training mit dieser Zielrichtung Deine Konsequenz und ggf. Durchhaltevermögen gefragt


    Gruß Peter