Beiträge von Dobby

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    Wie gesagt, ich selektiere doch lieber und blocke wenn nötig.


    Dito - und damit erhält man sich im Zweifelsfall auch das gute Sozialverhalten der eigenen Hunde, die sich nicht mit jedem dahergelaufenen Irren auseinandersetzen müssen.

    Zumindest in Ballungsgebieten trifft man leider relativ häufig Hunde, die es absolut und sofort ernst meinen...ich denke die Einstellung ändert sich da etwas, wenn man mal einen Hund hat in Vollnarkose zusammenflicken müssen und mehrere Monate bei jedem Hundekontakt ein zitterndes Nervenbündel dabei hatte:


    (Gott sei Dank schon ein paar Jahre zurückliegend)


    Ansonsten verstehe ich diesen thread eigentlich nur bedingt - zumindest meine beiden unkastrierten Rüden haben NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit irgendwelchen anderen, fremden Rüden unterwegs "selbst zu regeln" denen wir begegnen.
    Das sind fremde Hunde, die nicht zum Rudel gehören, die zufällig im "gleichen Revier" unterwegs sind und die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch großteils nie mehr wiedersehen und die in erster Linie zwar nicht unbedingt sofort Feinde sind, aber zumindest Konkurrenten bzw erstmal "Fremde" - was bitte gibt es da zu regeln zwischen den Hunden? Genau....gar nichts, deswegen kann man sich solche Konfrontationen auch getroft sparen bzw so knapp wie möglich halten.


    Es gibt Hundebegegnungen die sind nett, die sind produktiv, das sind evtl Bekannte deren Hunde man eh schon länger kennt, Hunde die freundlich entgegenkommen und nach kurzem Beschnüffeln weitertraben etc etc - aber einen erheblichen Teil der Hundebegegnungen kann man sich getrost sparen. Das ist auch für die Hunde stressfreier und angenehmer.

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    gibbet zu den Teilen auch nen Link bzw. Marke und Bezeichnung?
    dann muss ich kein Handy ans Geschirr packen :lol:


    Ach so, sorry.. :headbash:
    Also wir benutzen den iGotU GT-120.


    Das ist ein ganz einfaches, recht günstiges Modell, das aber wasserdicht ist. Es gibt aber Dutzende verschiedende solcher Logger..


    :D


    Unsere Hunde tragen auch der Jagd GPS-Logger (zusätzlich zum Funkpeiler um sie orten zu können), die die Wegstrecke aufzeichnen und nachher ausgelesen werden können.


    Was die dann ausspucken sieht etwa so aus insgesamt, die Software dazu kann man sich runterladen, man kann aber auch die Rohdaten auslesen für andere Programme:


    Also zum einen das Luftbild auf google-earth:


    Und dann dazu sämtliche Daten der Strecke (man kann sich einzelne Punkte zu bestimmten Uhrzeiten auch separat anschauen)


    Uns liefert das immer sehr gute Rückschlüsse auf die Arbeit unserer Jungs, bei diesem Bild hat Dobby z.B. da wo das rote "E" ist zusammen beim Nachbarschützen mit drei anderen Hunden minutenlang eine verletzte Sau gestellt.
    Ist sehr informativ das Ganze und bei so verrückten Läufern auch gut, um den Überblick zu behalten wie viel sie so laufen und wann Schluss ist für die geschundenen Pfoten ;)

    Poh, da tue ich mich ehrlich gesagt sehr schwer etwas von einer Bracke zu entdecken...einzig die Farbe irritiert. Aber Kopfform, Schnauze, Lefzen, Behänge (auch wie sie sie trägt und aufstellt), wie sie die Rute trägt sieht alles für mich überhaupt nicht nach Bracke aus.
    Für mich sieht das eher terriermäßig aus, auch vom Gesichtsausdruck her - oder wie Du eben schon meintest, so Pinscherartig.


    Ist natürlich alles nur Herumgerate, letztendlich weiß man es nicht, aber die Bracke darin zu entdecken fällt mir echt schwer :lol:

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    Wenn die am Tag zwei, drei Stunden in der Gruppe im Freilauf unterwegs waren siehst du die den ganzen Tag nur noch pennend...eigentlich recht einfach!
    Du weißt bestimmt schon worauf ich hinaus will...
    So einen Hund jagdlich zu führen...ja...ist mit Sicherheit der Idealzustand...aber ich hab bei den von mir beschriebenen Hunden echt nicht das Gefühl, dass denen was fehlt...ich hab das Gefühl, dass die ausgelastet sind, obwohl mit denen nix "gearbeitet" wird...die gehen "nur" spazieren in der Gruppe...ist Bracken-/Laufhundhaltung evtl. auch ohne jagdliche Einsätze "einfach" - engagierte, hundeverständige Besitzer vorausgesetzt - oder hab ich da drei besonders pflegeleichte Ausnahmen kennengelernt?


    Klar kann das sein, wieso sollten sie auch nicht zufrieden und ausgelastet sein - zum einen ist das ihr normaler Alltag, der Beagle kennt im Zweifelsfalls ja auch nur selbigen, Antijagdtraining etc gehört bei einem engagierten Halter auch zum Programm, sie dürfen nie irgendwelche Fährten etc aufnehmen (Menschenspur HUI, Wildspur PFUI :lol: ) und kennen Wild von Anfang an als NEIN IST NICHT!
    Ich kenne viele Beagles die zufrieden bei engagierten Haltern weilen, Agility und Mantrailing machen und dabei einen sehr zufriedenen Eindruck vermitteln, wieso auch nicht!
    Ich kenne auch einige Beagles (ebenfalls vom Züchter) die von Haus aus wenig oder keinen Jagdtrieb im Alltag zeigen und die jedes Kind Gassi führen könnte.
    Genauso kenne ich aber auch solche, die ihren Haltern über Jahre hinweg Probleme bereiten, letztendlich auch jede Unaufmerksamkeit nutzen um zu verschwinden, auch nach Jahren AJT bei frischer Witterung anfangen zu schreien usw und letztendlich zum Wanderpokal werden von völlig aufgearbeiteten Haltern.. es gibt sie immer, diese echten Jagdschweine!


    Ich halte es auch eher für eine Ausnahme, dass sie in der Gruppe so pflegeleicht sind. Würde mit meinem z.B. nie funktionieren, der würde sich sofort gelangweilt abseilen.


    Wie ich schon schrieb Rasse, Einzelcharakter und die Prägung machen es aus - eine Bracke aus jagdl Leistungszucht ist eine ganz andere Nummer als z.B. ein eher gemütlich geratener Beagle von irgendeinem normalen Züchter (und auch der KANN ein Überraschungspaket sein!)


    Bei unseren Hunden kommt dazu, dass sie genau WISSEN was da draußen auf sie wartet - sie sind ja letztendlich absolute Vollprofis, sie kennen jede einzelne Jagdsequenz durch und durch, vom Aufnehmen einer Witterung oder Fährte, über stöbern und Hatz auf Sicht, bis hin zum selbst töten.
    DAS ist eine Prägung die immer präsent ist bei ihnen und nie wieder verschwindet.


    Klar kann es gut funktionieren mit einer Bracke, Beagle, Foxhound, wenn man konsequent arbeitet und der Hund nicht zu diesen absolut verrückten Jagdjunkies gehört der sich auch mit weniger "befriedigender" Beschäftigung zufrieden gibt, evtl ein etwas führiges Exemplar ist mit einem zugänglichen Charakter und Spass an Leckerlies und Spielen hat - aber das halte ich auch nicht für den Maßstab!
    Da muss ich mich dragonwog anschließen, "pflegeleicht" würde ich keinesfalls als übliche Eigenschaft in einem Satz mit einer Bracke nennen wollen :D

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    Klasse Sache, wenn man Hunde für das einsetzen kann, wofür sie mal gezüchtet wurden. Jetzt muss ein Hund auf Bewegungsjagden ja schon ziemlich selbstständig agieren. Gibt es auf Grund dieser Tatsache Probleme im Alltag? Was passiert wenn auf einem Alltagsspaziergang ein Reh vor den Hunden hochgeht?


    Zunächst mal ein ganz klares NEIN, ein Beagle möchte nicht Gassi gehen von Arbeit unterscheiden - zumindest Dobby ist IMMER auf "Ich bin bereit" eingeschaltet :D Da ändert das Jagen eigentlich gar nichts, er war schon als Welpe so.


    Also es hat positive und negative Aspekte im Alltag -


    zunächst die positiven..der Umgang, Geruch, Witterung von/mit Wild ist so normal für sie, dass sie nicht bei der ersten Witterung völlig austicken, wie es ja bei anderen Hunden oft der Fall ist.
    Es ist eher unterwegs so, schau hier eine Fährte, schau da ein Wechsel, wir riechen grade was, schau da hinten eine Fährte usw usw. Sie sind ständig am anzeigen, wo was los ist. Ohne sich dabei aber besonders zu pushen, das ist eher ein interessiertes zur Kenntnis nehmen.


    Negativ - es sind Profis! Sie riechen, wittern, finden ALLES! Und sie sind ständig bereit dazu - d.h. man braucht sehr viel Aufmerksamkeit.
    Beide kennen den Unterschied zwischen Arbeit und Gassi gehen natürlich genau, beim Brack recht problemlos umsetzbar, beim Beagle natürlich beagletypisch eher schwierig. Wie bei anderen Hunden zählt auch einfach ein schnelles reagieren auf Situationen.
    Während man den Brack an vielen Orten freilaufen lassen kann und mit einer etwas schärferen Ansprache mal kurz auch klarstellt, dass WIR HIER NUR GASSI GEHEN, ignoriert Dobby natürlich gerne gekonnt die gleiche Ansage.


    Heisst im Alltag - beide dürfen in bestimmten Gebieten freilaufen und dann sind sie genauso am spielen, herumtollen und schnüffeln wie jeder andere Hund. Der Brackerich darf an einigen Stellen auch freilaufen (auch im Wald), wo Beagletaub an die Leine kommt.
    Dobby wäre sofort weg, wenn direkt vor ihm ein Reh aufsteht. Seine Reaktion darauf erfolgt in Bruchteilen von Sekunden noch bevor man den Mund offen hat. Dobby war als Junghund die Kategorie: Wildwitterung - auf den Hinterbeinen in der Leine - 10 min schreien - nicht mehr ansprechbar. Dieses Kaliber :hust:
    Dagegen ist er heute regelrecht "gesetzt".


    Heute heisst das er geht mit schleifender Schleppleine durch den Wald oder auch mal an der Flexi (auch mal beide wenn es dämmert, das ist entspannender für uns alle), völlig entspannt und ich habe notfalls Zugriff, sollte wirklich mal ein Reh vor uns über den Weg donnern. Ich muss ihn aber keineswegs ständig bremsen, zurückpfeifen o.ä. er geht dann ganz gemächlich, schnüffelt herum und weiß ganz genau, dass er nicht weg kann. So ist er halt, eine kleine Mistmade ;)


    Ich denke der große Unterschied ist, dass ich keinen Druck habe, dass er auf biegen und brechen überall und öfter freilaufen muss. Er hat ausreichend Freilauf und er kann sich bei der Arbeit ebenfalls auf Tausenden von Hektar völlig frei bewegen und austoben. Wenn er dann beim Gassi gehen in bestimmten Gegenden an der Leine ist, so kann er das prima verschmerzen und ich auch. Antijagdtraining gibt es keins, ich erwarte Aufmerksamkeit und dass sie ansprechbar bleiben im Wald, aber ich trainiere mit dem Beagle nicht aktiv für MEHR Freilauf. Wenn ich merke er hat nen schlechten Tag, kommt er an die Leine, gehen wir durch den Wald, kommt er an die Leine und wir gehen gemütlich weiter.
    Dadurch ist es sehr entspannt - ich habe als Junghund sehr sehr viel mit ihm gemacht, viel Gehorsam, Brauchbarkeitsprüfung, Begleithundeprüfung beim Jagdverband usw, er kann viel und man kann es widerwillig bei ihm abrufen - aber wir beide wissen, dass Gehorsam nicht sein Steckenpferd ist und dass er immer den Schalk im Nacken hat. Dobby ist ein echter Jagdjunkie wie er im Buche steht und wäre als reiner Familienhund eine absolute Katastrophe und sicherlich entweder irgendwann entlaufen oder im Tierheim gelandet.
    In den letzten 5 Jahren sind wir ein gutes Team geworden und jeder kennt die Schwächen des anderen sehr gut - ich überdecke seine indem ich ihn z.B. anleine wenn er einen fahrigen, unaufmerksamen Tag hat und gebe ihm damit keine Möglichkeit meine dann im Gegenzug auszunutzen.


    Der Brackerich ist da einfacher zu händeln, er ist führerweicher, möchte einen nicht verlieren unterwegs und wenn es wirklich mal sehr gut riecht, dann ruft man ihn ab und leint ihn an. Wesentlich unkomplizierter als der Sturschädel in tricolor.


    Sind beide abgearbeitet, ist der Alltag entspannter denn je, da ist sowohl mental als auch körperlich so die Puste raus, dass beide völlig einfach zu bedienen sind.
    Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich erklärt, Björn :smile: