Beiträge von Ronja+Alf

    Hi Tanja,
    an deiner Stelle würde ich den Hund nicht komplett ohne Leine laufen lassen, sondern zumindest für den Anfang an der Schleppleine lassen. Damit kannst du sie dann zu dir holen, wenn euch jemand begegnet.
    Mit was für Leckerchen hast du es denn probiert? Ich würde mal ein bisschen herumexperimentieren, versuch mal Fleischwurst, Trockenfisch, Pansen o.ä., du findest sicher irgendwas, was dein Hund so toll findet, dass er es auch draußen nimmt.
    Du kannst auch geziehlt mit deinem Hund trainieren, dass Anspringen sich für ihn nicht lohnt. Dazu musst du aber deinen Freundeskreis mit einbeziehen. Verabrede dich auf einem Spaziergang mit jemandem, der euch wie zufällig begegnet. Du lässt Dilara (am Besten an der Schleppe) zu der Person hin. Sie wird sie anspringen, da sie ja unbedingt Kontakt aufnehmen will. Normalerweise klappt das ja, wenn sie springt, finden die Leute sie entweder süß und bücken sich zu ihr herunter, oder sie schimpfen, aber der Hund bekommt auf jeden Fall Aufmerksamkeit und hat deshalb gelernt: "Anspringen lohnt sich."
    Deine Übungsperson hat jetzt die Aufgabe, deinen Hund komplett zu ignorieren. Und das heißt: nicht ansprechen, nicht stehenbleiben, noch nicht einmal angucken! Glaub mir, dein Hund wird irritiert sein, denn so hat bestimmt noch nie jemand reagiert. Je nachdem, wie hartnäckig Dilara ist, wird sie irgendwann verdutzt stehenbleiben. Und in diesem Moment, und wenn er noch so kurz ist, kommt von deinem Helfer ein ruhiges "Feeiiiiiiiin", und er hockt sich hin und streichelt deinen Hund (aber möglichst ruhig und langsam, damit Dilara nicht noch mehr aufgeputscht wird). Wenn sie jetzt wieder hochspringt, steht der Mensch wieder kommentarlos auf und geht weiter.
    Wenn ihr das oft genug und mit möglichst vielen verschiedenen Personen übt, wird Dilara lernen, dass die ersehnte Kontaktaufnahme nur zustande kommt, wenn sie alle vier Pfötchen auf dem Boden lässt. Und mit der Zeit (und wenn du doch noch das "Superleckerli" finden sollltest, das sie auch draußen nimmt), kannst du ihr dann auch noch den Umweg über dich beibringen: Dilara sieht einen Menschen, holt sich von dir ein Leckerli, und darf dann je nach Situation hinlaufen oder nicht.


    Das Ganze ist recht mühsam, aber es lohnt sich bestimmt. Du solltest auch jedes Mal, wenn du Besuch bekommst, diesen instruieren, den Hund erst zu begrüßen, wenn er still steht, das fördert und beschleunigt den Lernprozess zusätzlich.


    Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurem Training!


    Gruß, Doro

    Ich hab das Ding inzwischen auf jedem Spaziergang mit dabei.
    Ist einfach super praktisch und die Hunde sind viel besser ausgelastet, weil man zwischendurch Suchspiele machen kann oder das Dummy unterwegs "verlieren" und einer muss es dann holen. Das ganze geht natürlich theoretisch mit jedem beliebigen anderen Gegenstand auch, aber meine Beiden sind völlig begeistert vom Futterdummy!

    Schon mal danke für eure Antworten.
    Ich habe diesen Thread nicht gestartet, weil meine Spaziergänge so langweilig sind, sondern weil ich immer auf der Suche nach neuen Ideen bin und einfach mal 'ne Sammlung aufstellen wollte...
    Klettern lassen, Ball oder Dummy verstecken und alle möglichen Variationen von Unterordnung (absetzten und einzeln abrufen etc.) mache ich auch viel, aber ich bin auch immer offen für neue Vorschläge.


    staffy
    Bisher lasse ich meine nur nach bekannten Gegenständen suchen, die ich vorher versteckt habe. Aber die Geruchsidentifikation, die du beschreibst, ist sicher ein Stück anspruchsvoller und macht bestimmt viel Spaß. Ernst gemeinte Frage: Woher weißt du, dass du den "richtigen" Tannenzapfen bekommst? Versteckst du ihn so, dass du siehst, wie die Hunde ihn finden und weißt es deshalb, oder hast du das anfangs so gemacht und bist jetzt sicher, dass sie auch wirklich nur den bringen, den du in der Hand hattest...?

    Hey ihr, mich würde interessieren, wie und mit welchen Spielen ihr eure Hunde auf Spaziergängen beschäftigt. Listet einfach mal auf, was euch und euren Hunden Spaß macht. Und kennt ihr tolle Spiele/Beschäftigungsmöglichkeiten für einen Menschen und zwei Hunde? Oder zwei Menschen mit zwei Hunden, zwei Menschen mit einem Hund etc.? Also einfach alles, was über das normale Bällchenwerfen hinausgeht.
    Bin gespannt auf eure Vorschläge, vielen Dank im Voraus!


    Gruß, Doro

    Ich kann auch noch einen Typen beitragen: den Hund-und-Herrchen-leben-nebeneinander-her-Typ.
    Ich gehe mit meinen Beiden spazieren und treffe, wie so oft, ein älteres Herrchen mit seinem Havaneser. Herrchen läuft auf dem Weg, Hund auf dem in 20m Entfernung parallel des Weges verlaufenden Trampelpfad (alternativ auch: Hund auf dem Weg, Herrchen auf dem Trampelpfad).
    Würde Herrchen nicht ca. alle zehn Minuten aufblicken, nach dem Hund sehen und "Williiiiiieeee, Wiiiilliiiieeee!" rufen, wäre für Außenstehende nicht ersichtlich, dass die beiden zusammengehören (ob Willie überhaupt klar ist, dass er mit seinem Herrchen gemeinsam spazieren geht und dass mit "Willie" er gemeint ist, wage ich zu bezweifeln, es kommt jedenfalls keinerlei Reaktion; Herrchen erwartet aber auch gar keine...) Jedenfalls bemerkt das recht mitteilungsbedürftige Herrchen (kein Wunder, Hund hört ihm ja auch nicht zu) mir gegenüber: "Also ich beobachte Sie und Ihre Erziehungsversuche ja jetzt schon so lange, aber ich muss sagen, sie haben ja überhaupt keine Fortschritte gemacht." (Vor einem Jahr hing mein Rüde noch fletschend in der Schleppleine, wenn wir einem anderen Rüden begegneten, inzwischen halte ich die durchhängende Schleppe zwischen zwei Fingern und muss Alf nur gelegentlich erinnern, dass ich Blickkontakt möchte, aber nein Fortschritte machen wir keine... *augenverdreh*) Woraufhin ich ihn freundlich aufforderte, seinen Hund doch mal zu sich zu rufen. Reaktion:"Ach, der kommt jetzt sowieso nicht." Aber, wie er mir dann ausführlich erklärte, sei das nicht so schlimm hier auf dem Feld. Das einzige Problem sei, dass der Hund jedes Mal, wenn er das Gartentor auflasse, auf die Straße laufe (auch wenn er danebenstehe), aber seine Straße sei ja glücklicherweise kaum befahren...
    Kein weitere Kommentar!

    Wollte nur mal schnell mit dem Märchen vom Kamillentee aufräumen: Augen bitte immer nur mit klarem Wasser bzw. speziellen Augentropfen (vom TA) spülen. Kamillentee ist entgegen der landläufigen Meinung zu aggressiv für's Auge und sollte daher von der Liste der Hausmittelchen verbannt werden! Gilt übrigens auch für Menschenaugen (da müssen die Augentropfen aber nicht vom TA sein :freude: !

    Ich schließe mich meinen Vorschreibern an in der Hinsicht, dass das ein völlig normales Verhalten ist.
    Wenn dir das vor anderen Leuten peinlich ist und du die Situation mit ein paar freundlichen Worten bereinigen willst, hilft es meist ganz gut, ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken ("Oh, das tut mir leid, wissen Sie, er ist aus dem Tierheim und hat bestimmt viel Schlechtes erlebt, und jetzt hat er sich erschreckt, weil er Sie vorher nicht gesehen hat...") Das hilft bei den meisten Menschen ganz gut. Pass nur auf, dass sie deinen Hund hinterher nicht bedrängen, weil sie ihm ja zeigen wollen, dass sie Hunde lieben...
    Und blöde Sprüche würde ich einfach ignorieren!

    @ freuklein
    Lakoko kann ich dir wirklich empfehlen. Es fährt die Hunde emotional runter und sorgt dafür, dass sie sich wirklich auf ihren Menschen konzentrieren.
    Anfangs wird dein Hund irritiert sein davon, dass du ihm während der Übungsphasen jeden einzelnen Schritt vorgibst. Aber kleine Erfolge stellen sich schnell ein und der Hund lernt, dass er in für ihn stressigen Situationen bei dir Ruhe findet und sich innerlich fallenlassen kann.


    Aber versuch das nicht alleine. Ich weiß, es hört sich recht einfach an, aber gerade am Anfang braucht man jemanden, der einem zuguckt und einen immer wieder "bremst", da auch für dich die extreme Langsamkeit ungewohnt sein wird. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ideal währe es natürlich, wenn du wirklich zu Thomas Baumann gehen könntest (bei Berlin). Ich kann ihn dir absolut empfehlen!


    Gruß, Doro

    Meiner Meinung nach wäre es wirklich das Beste, mit einem erfahrenen Trainer zusammenzuarbeiten. Gibt es in deiner Umgebung denn wirklich niemanden, der dir helfen kann?
    Was du aber auf jeden Fall machen solltest, ist deinem Hund weiterhin deutlich zu zeigen, dass du der Chef bist. Das heißt: Der Hund wird absolut ignoriert (noch nicht mal angeguckt!!!), wenn er von sich aus Kontakt aufnehmen will. Du bestimmst, wann und wie lange du ihn streichelst, mit ihm spielst etc. Und zwar nicht nur für die nächste Woche, sondern für immer (Bei vielen Hunden kann man solche Regeln mit der Zeit wieder etwas lockern, so wie du deinen beschreibst, würde ich aber dran festhalten. Aber Ferndiagnose ist immer schwierig...). Die üblichen Regeln, wie du gehst als erster durch die Tür, der Hund geht dir aus dem Weg und so weiter kannst du vielleicht über eine Hausleine (ca. einen Meter langer, weicher Strick ohne Handschlaufe, den dein Hund einfach immer am Halsband hängen hat) durchsetzen. Das Beste wäre es, wenn du deinen Hund nur noch aus der Hand füttern würdest (Trockenfutter), und zwar nur, wenn er dafür etwas geleistet hat (auf Befehl kommen, Sitz, Platz, anständig an anderen Hunden vorbeilaufen, beim Spaziergang Blickkontakt aufnehmen und halten...). So machst du ihn nämlich von dir abhängig und bleibst interessant. Mach dir keine Sorgen, wenn du am ersten Tag wenig Gelegenheit zum Füttern bekommst; spätestens wenn dein Hund richtig Hunger hat, wird er sich auf dich konzentrieren!


    Wenn du, wie in der geschilderten Situation, manchmal Angst bekomst, dass er dich beißen könnte, dann leg ihm doch zum Spazierengehen einen Maulkorb an. Wenn du ihn daran gewöhnst, stört er deinen Hund genauso wenig wie sein Halsband. Nimm einen Draht- oder Kunststoffkorb, der deinem Hund gut passt und mit dem er problemlos hecheln und auch trinken kann. Kleine Futterstücke kannst du ihm zwischen den Stäben geben, so dass auch die Handfütterung gut funktioniert.
    Zur Gewöhnung nimmst du dir ganz tolle Leckerlies (Wurst, Käse o. ä.), hälst sie von außen in den Korb und lässt den Hund daraus fressen. Wenn du das mehrere Male gemacht hast, kannst du den Korb mal kurz anlegen, weiter füttern, wieder abnehmen. Dann den Korb kurz draflassen, Leckerlie, abnehmen. Die Tragedauer kannst du so allmählich steigern. Sollte dein Hundversuchen, Korb abzustreifen, ignoriere das (er muss natürlich so fest sitzen, dass dein Hund das nicht schafft), warte, bis er kurz stillhält, Lob, Leckerlie, Korb ab. Innerhalb von drei bis vier Tagen sollte der Hund den Korb so akzeptieren, dass du ihn zum Spaziergang anlegen kannst. Anfangs wird er wieder etwas meckern, aber das gibt sich.
    Wenn dein Hund einen Maulkorb trägt, musst du wenigstens keine Angst haben, dass er dich beißen könnte, da sein Schnappen ja folgenlos bleibt.


    Ich hoffe, ich habe dir mit meinem beitrag helfen können und nicht zu viel geschrieben, was du schon wusstest (sorry, ist etwas lang geworden). Vielleicht hilft es dir ja. Aber ich kann trotzdem nur meinen Rat wiederholen: Besorg dir professionenelle Hilfe!
    Viel Glück!