Hmmm ihr habt wirklich alle Recht mit euren Einwänden. Wahrscheinlich war das einfach eine fixe Idee aus der Verzweiflung heraus--sie findet keine Familie und wir sind so ein tolles Team und ich hätte sie so gerne bei mir
Aber das mit dem TH ist wirklich keine gute Lösung; ich dachte irgendwie, dort kennt sie alles und ich kenne dort die Leute und weiß, dass sie ganz toll mit ihr umgehen...aber der Stress wird wahrscheinlich wirklich nicht weniger. Eine private Betreuung finde ich schwierig, weil ich niemanden kenne, der sie nehmen könnte und ich mir einfach nicht vorstellen kann, sie Unbekannten anzuvertrauen. Sie ist halt nicht so ganz einfach und man muss sie schon sehr gut kennen, um sie draußen problemlos händeln zu können. Irgendwie wäre mir da nicht wohl bei.
Nein, ihr habt schon Recht--ich werde einfach weiter daran arbeiten, dass sie möglichst viel Abwechslung in ihrem TH-Alltag hat, dass sie so viel wie möglich lernt und dass sie zu einem gut erzogenen, sozialverträglichen Hund wird. Und dass sie dann endlich eine Familie findet, die für sie offen ist und der wir beide vertrauen können, dass alles gut geht!
Beiträge von Júni3
-
-
Hallo liebes Forum,
ich muss mich noch einmal melden zu dem kleinen Dilemma, das ich schon in meinem Thread https://www.dogforum.de/nein-i…nicht-nehmen-t165959.html beschrieben habe.
Mittlerweile hat sich die kleine Maus wirklich prima entwickelt, sie läuft jetzt bei mir frei, gehorcht gut und wird auch ganz langsam etwas sicherer im Umgang mit anderen Hunden. Was leider immer noch fehlt, sind endlich mal Bewerber, die sich für sie interessieren und die ihr endlich ein Zuhause geben! Und je länger das so geht, desto mehr denke ich doch immer wieder darüber nach, sie zu mir zu nehmen. Leider ist das aus bereits genannten Gründen fast unmöglich, aber wo ein Wille ist... Eine Wohnung mit Hundeerlaubnis wird sich schon finden, viel mehr Sorge macht mir gerade die Zeitfrage. Ich arbeite Vollzeit (40-Stunden-Woche) und kann/will den Hund natürlich nicht ca. 9 Stunden am Tag alleine lassen. Ich hätte aber eventuell die Möglichkeit, sie in ihrem Tierheim in Tagesbetreuung zu geben. Das TH ist ca. 10 Minuten von mir entfernt, dort kennt sie alles und sie hat je nach Verträglichkeit die Möglichkeit, mal mit anderen Hunden zu spielen und evtl. auch mal mit jemandem ein Stück zu laufen.
Und jetzt das große ABER: Ist das wirklich fair? Ist das nicht egoistisch von mir, nur weil wir jetzt so ein tolles Team sind und ich sie einfach nicht mehr hergeben möchte? Sie hat im Tierheim oft Stress, weil es dort sehr laut ist und immer viel los ist; ich weiß nicht, inwiefern sich dieser Stress reduzieren würde, wenn sie nur noch wochentags dort ist und ansonsten ein "ganz normales Hundeleben" führt. Sie zeigt deutliche Verhaltensunterschiede zwischen TH und draußen, sie neigt im TH ein wenig zu Zwangshandlungen wie Bälle zerkauen, Decken zerreißen etc. Draußen ist sie ein völlig normaler und auch recht entspannter Hund. Natürlich würde ich sie weiterhin auslasten, mit ihr weiter in die Hundeschule gehen, zusätzlich noch auf den Hundeplatz (Obedience) und halt das "normale" Programm mit Wandern, Schwimmen usw. Aber wenn sie dann im TH immer noch gestress ist, ist es einfach nicht gut für sie. Meine größten Bedenken sind, dass ich ihr damit die Chance nehme auf einen "richtigen" Platz in einer Familie, die mehr Zeit für sie hat. Die Situation mit mir wäre zwar besser als jetzt, aber halt nicht so ideal wie ich es mir für sie wünschen würde...
Oje, sorry, dass der Text doch so lang geworden ist... Ich weiß, dass mir hier keiner die Entscheidung abnehmen kann, aber vielleicht habt ihr ja Meinungen oder Denkanstöße dazu.
Danke & viele Grüße
Júni -
Liebe TS,
ohne jetzt alle Beiträge genau gelesen zu haben, wollte ich dir nur mal sagen, dass es mir 100%ig genauso geht und dass ich dich wirklich verstehen kann! Ich fand meinen kleinen Tierheim-Schützling anfangs auch gar nicht so sympathisch; sie war null erzogen, ist mir ständig ins Gesicht gesprungen, konnte keinen Meter an der Leine gehen usw. Naja, mittlerweile bin ich fast jeden Tag bei ihr und übe mit ihr, einmal in der Woche gehen wir in die Hundeschule, und ich zermarter mir jeden Tag den Kopf darüber, ob ich sie nicht doch irgendwie bei mir aufnehmen könnte. (Siehe meinen Thread "Nein, ich kann sie WIRKLICH nicht nehmen!")
Ich kenne auch das Gefühl, dass man ständig an den Hund denkt; bei jeder Wanderung oder Spaziergang mit Freunden denke ich, dass sie jetzt dabei sein sollte, oder wenn ich einfach irgendwo gemütlich im Garten sitze und den Tag ausklingen lasse, denke ich, wie schön das jetzt für meine Kleine sein könnte... endlich Ruhe und ein eigenes, richtiges Zuhause.
Was mir aber sehr hilft ist Idee, dass ich an ihrer Vermittlung mitwirken kann! Ich mache einfach häufig "Werbung" für sie, lasse mal Rundmails schreiben etc.pp. Inwieweit könntest du dich denn da in deinem Tierheim engagieren? Klingt vielleicht komisch, dass gerade das hilft, was irgendwann am meisten weh tun wird, aber ich finde es schon gut, dass ich ihre Bewerber vorher kennenlernen kann, mit ihnen gemeinsam laufen gehen kann und so hoffentlich auch nach der Vermittlung in Kontakt bleiben kann. So hat man wenigstens das Gefühl, den Hund begleiten zu können so lange es geht und alle Weichen zu stellen, dass der Start ins neue Leben klappt und es ihm nachher richtig gut geht!
Wenn es gar nicht geht, den Hund zu dir zu nehmen, kannst du ja versuchen, es einfach mal von der Seite zu betrachten und es dir zur Aufgabe machen, ein ganz großartiges Zuhause für deinen Seelenhund zu finden.
Ich wünsch dir alles Gute für die richtige Entscheidung, und "deinem" Hund ganz bald ein tolles Zuhause--egal wo!
Liebe Grüße
Júni -
*schubs* Hat keiner eine Idee? Oder vielleicht könnt ihr generell einen Hundeladen empfehlen mit guter Beratung? Ich suche ein relativ breites, gut gepolstertes Halsband mit Zugstopp oder mit sicherem Klickverschluss und würde das dem dem Hund gerne anprobieren :)
Danke! -
Hallo zusammen,
kennt zufällig jemand einen Laden in/um Karlsruhe, der Hurtta-Artikel (Halsbänder) führt? Ich bin mit der Größe etwas unsicher, weil ich gelesen habe, dass die Angaben recht ungenau sind und die Halsbänder eher klein ausfallen, deshalb würd ich's ganz gerne einfach vor Ort anprobieren!
Vielen Dank & viele Grüße
Júni -
Vielen Dank für eure lieben Worte! Das tut wirklich gut :) Und es tut auch gut, von anderen, unbeteiligten zu hören, dass es vernünftig ist, nicht irgendetwas übers Knie zu brechen, um sie bei mir aufzunehmen...
Es tut einfach furchtbar weh, wenn ich abends gehen muss und sie mit ihren Pfoten durchs Gitter schlägt, weil sie lieber "noch was unternehmen" würde. Wenn sie fast ihr Zimmer abreißt vor Freude, wenn sie meine Stimme hört und endlich ihr Highlight des Tages da ist. Und schlimm ist auch, wenn ich abends mal nichts vor habe und dann einfach nach Hause gehe und allein auf meiner Couch sitze--wie oft denke ich dann, dass sie jetzt allein in ihrem Zimmer liegt und genau so gut bei mir sein könnte.
Aber ja, ich weiß ja, dass es nicht damit getan wäre, zusammen auf der Couch zu liegen und dass ich ihr im Alltag einfach nicht das bieten könnte, was sie braucht. Also hoffe ich einfach weiter, dass sie ganz, ganz tolle Menschen findet, die ihr mit viel Zeit, Herz und Verstand ein wunderbares Leben bieten können!
Noch mal danke fürs Zuhören :)
Júni
-
Hallo liebes Forum,
jetzt bin ich hier gerade frisch angemeldet und schon muss ich mir etwas von der Seele schreiben
Mal ganz von vorn: Da ich leider selbst keine Hunde halten kann, bin ich seit einiger Zeit als Gassigängerin im Tierheim aktiv. Zuerst war ich nur am Wochenende dort, mittlerweile fahre ich auch häufig noch nach der Arbeit vorbei... Ich habe dort einen eigenen "Bezugshund", mit dem ich zur Zeit recht intensiv arbeite. Sie war anfangs hochgradig hyperaktiv, null ansprechbar und jede Kommunikation und Interaktion mit Menschen war ihr scheinbar fremd.
Ich begann also mich um sie zu kümmern, ich fuhr immer häufiger hin, gehe jetzt regelmäßig mit ihr spazieren und gehe auch 1x pro Woche mit ihr in die Hundeschule. Mittlerweile kann sie Sitz und Platz, läuft halbwegs anständig an der Leine, ist (meistens) abrufbar, kann gut an Fußgängern und Radfahrern vorbeigehen (mit anderen Hunden ist's noch etwas schwierig), und sie hat scheinbar richtig Freude am Arbeiten gefunden. Und natürlich sind wir über all diese Arbeit, Misserfolge und Erfolge zu einem Team geworden. Sie orientiert sich an mir, sie sucht bei mir Schutz; und für mich ist sie meine "Auszeit" aus dem grauen Alltag, die mich einfach immer zum Lachen bringt, auch wenn sie sich (mal wieder) daneben benimmt.
Nur eins macht mich fertig: Immer wieder höre ich den Satz "Aber warum kannst du sie denn nicht nehmen?" (Meist gefolgt von "Ja, aber du könntest doch..." oder "Kannst du denn nicht..." oder "Meine Hunde sind auch immer..."). Sicher meint niemand diesen Satz böse oder will mir gar Vorwürfe machen, aber trotzdem lässt mich manchmal mein Gewissen nicht los und ich frage mich, ob ich es mir nicht doch zu einfach mache. Aber es gibt leider so viele Gründe, die gegen einen Hund sprechen: Ich arbeite Vollzeit, teilweise ca. 50 Stunden/Woche. Ich bin Single, wohne allein und habe keinerlei "Plan B", wenn mal was mit dem Hund (oder mir) sein sollte. Ich kenne noch nicht so viele Leute in meiner Umgebung, und die wenigen guten Freunde, die ich hier habe, arbeiten auch Vollzeit und haben noch dazu nichts mit Hunden am Hut. Ich wohne in einer 2-Zimmer-Dachgeschoss-Wohnung ohne Garten, in der Haustiere verboten sind.
Jeder einzelne diese Punkte könnte ja vielleicht lösbar sein, aber in dieser Anhäufung halte ich mich einfach nicht für geeignet, einen Hund aufzunehmen--und schon gar nicht so einen, der nun mal sehr, sehr viel Zeit brauchen wird. Eine Hundetagesstätte o.ä. kommt für mich nicht in Frage; ich möchte keinen Wochenend- und Feierabend-Hund. Außerdem ist es nicht fair; vielleicht kommen irgendwann genau ihre Menschen, die ihr die Zeit schenken können, die sie braucht und bei denen sie einen klar geregelten, strukturierten Alltag erleben darf. Ich wünsche es ihr so sehr!!
Mache ich es mir wirklich zu einfach? Oder bin ich einfach vernünftig? Ich möchte doch nur das Beste für den Hund; und ich denke nun mal nicht, dass ich ihr das Beste bieten kann. Ja, wir sind ein tolles Team (wenn ich denn Zeit für sie habe), ich hänge mittlerweile unglaublich an ihr, und wenn sie mal vermittelt wird, dann wird das für mich fast so sein, als müsste ich meinen eigenen Hund abgeben. Das bricht mir das Herz, aber ich sehe einfach keinen anderen gangbaren Weg.
Wie seht ihr das? Ich hoffe, mein Text ist nicht allzu wirr geworden--zumindest ist er schon mal deutlich länger geworden als geplant...
Deshalb danke fürs Lesen und einen schönen Abend euch!
Júni