hab meine Hündin eine zeitlang auch nur 1 mal am Tag gefüttert. Jetzt, wo der Welpe dabei ist, kriegen beide 2x am Tag. Es gibt einen sehr ineressanten Artikel einer dänischen TA zum Thema "wie oft füttern". Weiß nicht ob ich den hier einfach reinposten darf, wenn nicht, wird sich schon jemand melden
ZitatAlles anzeigenWieso Ihr Hund seinen Magen in unregelmäßigen Abständen richtig füllen muss
Die meisten Hundebesitzer, die ihre Hunde lieben, versuchen, ihnen soviel liebevolle Zuwendung und Pflege zukommen zu lassen, wie sie nur können. Wenn sie dabei allerdings annehmen, dass dem Hund gut tut, was ihnen selbst auch gut tut, begehen sie ein paar furchtbare Fehler… Hunde haben nicht dieselben Mägen wie Affen (und Menschen)!
Einige anatomische Tatsachen, die es zu berücksichtigen gilt …
Ein Hundemagen ist elastisch, so wie ein Akkordeon. Im Leerzustand faltet er sich so zusammen, dass er fast wie ein Darm aussieht. Im gefüllten Zustand kann er eine Nahrungsmenge von 7-8% des Körpergewichts des Hundes enthalten! (Bei einem Menschen mit einem Körpergewicht von 60kg entspräche das dem Verzehr von fast 5kg Nahrung zu einer Mahlzeit – aber der menschliche Magen ist ein Beutel, der fast keine Elastizität besitzt – er kann einfach nicht mehr als etwa 10% dieser Menge aufnehmen…)
Weiterhin befinden sich im Hundemagen jede Menge kleine Drüsen, die Verdauungsenzyme produzieren. Diese Drüsen nehmen ihre Arbeit auf, wenn sie mit Nahrung in Berührung kommen. Bei einigen von ihnen ist das der Fall, sobald der Hund etwas Nahrung in den Magen bekommt, aber wegen der zusammenlegbaren Beschaffenheit des Magens kommen die meisten dieser Drüsen erst dann mit Nahrung in Berührung, wenn der Magen so weit ausgefüllt ist, dass alle Falten geglättet werden!
Als erstaunliche Folge daraus ist der Verdauungsvorgang beim Hund leistungsfähiger, wenn er eine große Mahlzeit erhält! Während er auch bei einer kleinen Mahlzeit immer noch einen gewissen Anteil verdauen mag, liegt dieser Anteil bei einer großen Mahlzeit doch sehr viel höher! Hunde, denen fast ausschließlich „vollständige Mahlzeiten“ gefüttert werden (= Mahlzeiten, die den Magen ausfüllen), benötigen im Allgemeinen etwa 20-30% weniger Nahrung als Hunde, die viele, kleinere Mahlzeiten erhalten. (Für den menschlichen Magen gilt das genaue Gegenteil…)
Das höchste der Gefühle für Karnivoren
Ebenso wie andere Karnivoren (Fleischfresser) auch, sind Hunde nicht darauf angewiesen, jederzeit Nahrung zur Verfügung zu haben. Wenn ihr Magen voll ist, oder es erst vor kurzem war, würdigen sie eine mögliche Beute tatsächlich noch nicht einmal eines Blickes. Stattdessen ernähren sie sich sehr sporadisch – wenn Nahrung verfügbar ist, und sie Jagderfolge verzeichnen können. Bei solchen Gelegenheiten schlingen sie und schlagen sich richtig den Bauch voll – und es lässt sich überhaupt nicht abstreiten, dass sie das durch und durch genießen!
Viele Leute machen auch die Erfahrung, dass es eine einfache Methode gibt, einen Hund, der nur schwerlich an neue Nahrung zu gewöhnen ist, zum Fressen zu bewegen: Man gibt ihm zunächst ein wenig von dem, was er bekanntlich gerne mag – danach wird er fast alles fressen, nur um seinen Magen zu füllen! Dies veranschaulicht, dass das Füllen des Magens für einen Hund wichtiger ist als einfach „einen kleinen Happen zu ergattern“.
Dennoch kommen die meisten Haushunde niemals in den Genuss dieser Erfahrung…
Den Hund in einem ständigen Hungerzustand halten…
Kaum ein Hundehalter möchte seinen Hund hungern lassen oder ihn ständig hungrig sehen. Nichtsdestotrotz läuft es bei den meisten Leuten genau hierauf hinaus, wenn sie ihren Hund mehrmals täglich füttern, in der Annahme, dies sei für einen Hund ebenso gut wie für einen Menschen.
Der durchschnittliche tägliche Nahrungsbedarf eines ausgewachsenen Hundes beläuft sich auf etwa 2-3% seines Körpergewichts. Wenn man bedenkt, dass 6-8% nötig sind, um den Magen zu füllen, gibt es für einen durchschnittlichen Hund einfach keine Möglichkeit, jemals die erfüllende Befriedigung zu erfahren, die von einem vollen Magen ausgeht… Bei 2-3 kleinen Mahlzeiten pro Tag wird dieses Ziel für ihn immer in weiter Ferne bleiben!
Das Fütterungsschema abändern
Nun, Sie können nicht so einfach damit anfangen, den Hund seinen Magen von jetzt auf gleich füllen zu lassen, wenn er nie daran gewöhnt wurde. Das wäre gefährlich (Sie würden eine Magendrehung riskieren, weil das Muskelgewebe nie richtig trainiert wurde und somit viel zu schwach ist). Natürlich steht es auch völlig außer Frage, dies mit Trockenfutter durchzuführen – das ist viel zu stark konzentriert.
Ebenso gilt, wenn Sie Ihrem Hund zu einer Mahlzeit schließlich soviel füttern, wie er möchte, dann können Sie ihm nicht mehr als 3-4 Mahlzeiten pro Woche geben!
Wenn Sie das jedoch durchführen, werden Sie beobachten, wie das „Nahrungssuche-Verhalten“ verschwindet, und Sie werden sehen, wie Ihr Hund an Gewicht zulegt, falls er zu mager war und Gewicht verliert, falls er zu dick war.
Zusätzlich zu Ihren eigenen Gefühlen, die von der menschlichen Situation ausgehen, müssen Sie noch ein wichtiges Hindernis überwinden, bevor Sie Ihren Hund bedenkenlos 3-4-mal pro Woche vollständige Mahlzeiten fressen lassen können:
Sie müssen die Magenmuskulatur dazu trainieren, das größere Volumen einer Mahlzeit zu bewältigen. Das ist, wie wenn man nach einem Beinbruch fürs Skifahren trainiert, nachdem der Gips abgenommen wurde… Gehen Sie das langsam an, über einen Zeitraum von mindestens 3, vorzugsweise 6 Monaten. (Bitte sehen Sie in meinem Artikel über Konditionierung nach, falls Sie Hilfe dabei benötigen.)Ich weiß, die Vorstellung, nur noch 3-4-mal pro Woche zu füttern, klingt grausam – aber ganz im Ernst: das ist es nicht. Meine Hunde werden seit über 30 Jahren auf diese Weise ernährt, und ich kann Ihnen sagen: sie genießen ihre Mahlzeiten!!! Aber sie genießen auch die Zeit zwischen den Mahlzeiten. Meine Hunde hatten noch nie Gewichtsprobleme – das regelt sich für jeden einzelnen ganz von selbst. Ich habe buchstäblich hunderten meiner Schüler dabei geholfen, es mir gleichzutun, und alle berichten von denselben großartigen Ergebnissen… ohne eine einzige Ausnahme!
Mogens Eliasen
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Mogens Eliasen erlangte an der Århus Universität in Dänemark den Titel eines Magisters in Chemie (Mag. Scient., vergleichbar einem Ph.D. in den USA) und verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Hunden, Hundebesitzern, Hundetrainern und ganzheitlich orientierten Tierärzten als Trainer, Redner und Entwickler von Erziehungssystemen. Er ist Herausgeber eines kostenlosen Rundschreibens „The Peeing Post“ („Der Pinkelpfosten“), das jede Menge Tipps und Ratschläge zu Hundeproblemen aller Arten enthält, insbesondere zu den Themen Training, Verhaltensprobleme, Ernährung und Gesundheitsfürsorge.
Wenn Sie sich für weitere Informationen über Mogens Eliasen interessieren, einschließlich Links zu anderen Artikeln und Büchern, die er veröffentlicht hat, senden Sie bitte eine kurze Email an [email='contact@k9joy.com'][/email], oder besuchen Sie uns unter http://www.k9joy.com, um mehr zu erfahren.
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Ins Deutsche übersetzt von Patricia Feldner