Willkommen dAlis!
Bin gespannt auf weitere Berichte, wie meistert ihr denn so den Alltag, also lebt ihr eher ländlich oder hast du jeden Tag Konfrontationsprogramm, der Radius den du beschrieben hast ist ja schon recht heftig!
Dank Dir für den netten Gruß!
Ja, wie meistern wir unseren Alltag?
Nachdem sie jetzt schon knapp 4j bei mir ist funktioniert es mittlerweile relativ gut.
Wie gesagt, wenn ich vor/direkt neben ihr stehen bleibe (aus irgendeinem Grund tut sie sich leichter beim 'ruhig bleiben' wenn wir stehen bleiben u der andere vorbei geht u es nicht umgekehrt ist), schaffen wir eigentlich schon fast alles ohne Zuckaus. Menschen, Autos, Fahrräder u Mopeds sind überhaupt kein Problem mehr (bei 'komischen' Menschen, od wenn's dunkel ist muss ich ein bissl besser aufpassen als tagsüber, aber dann funktioniert auch das. Maximum das ich sie mit einem 'alles gut, ich hab's gesehn' od 'Na!' dran erinnere - schließlich gibt's ja einen supi tollen Kex wenn man kein Theater macht, ne ;-) .)
Bei anderen Hunden ist es so , dass ich halt schauen muss, wer ist der der uns da entgegen kommt, u wie benimmt er sich.
Geht der ohne uns zu beachten einfach neben seinen Leuten her, können wir mittlerweile schon oft einfach am Rand stehen bleiben u sie bleibt still, konzentriert sich auf mich, u wartet auf ihren Kex. Wenn der aber Theater macht u sie anschnauz od frech in uns rein rennt (od von seinen Leuten absichtlich zu uns geschickt wird
), fällt es ihr -wieder, je nachdem wer der ist u wie sehr er sich aufführt- schon noch sehr schwer nicht drauf zu reagieren. Aber selbst wenn sie drauf reagieren sollte, heute kann ich sie wirklich flott abbrechen (entweder indem ich mich vor sie stell, sie ein Stück zurück 'ziehe', ein "böses" 'spinnst!?', od, als 'Notfall-Signal' bevor's mich am A**** setzt hatte ich ein fürchterlich gequietschtes 'mruiiiii' (od so ähnlich
), aber das brauchte ich zum Glück schon lange nicht mehr!), ganz abgesehen davon, dass selbst ein Anfall, weil wir grad um's Eck mitten in den Feind gerannt sind, nicht mal mehr annähernd so schlimm ist, wie sie sich vor 2j noch über irgendeinen 500m entfernten Hund aufgeregt hat.
Wir wohnen in einem relativ kleinen Ort. Ca 4.000 Einwohner hat's hier wenn ich mich jetzt nicht irre. Egal in welche Richtung wir von zh aus weg gehen, wir brauchen nie länger als ca 20/25min um irgendwo zu sein wo wir unsere Ruhe haben (unten links 2min bis zum Wald (u dahinter, also ca 10min weiter sind Felder), unten rechts 20/25min bis zur Donau, oben rechts ca 15min sind wieder Felder, u oben links sind wir in ca 15min beim großen Damm). Nachdem ihre 'Individualdistanz' (od vielleicht besser 'Explosionsradius'
) ja nicht nur 5, 10 od 30m waren, sondern soweit ging wie sie sehen konnte, war das gerade die ersten ca 2j Gold wert!! Hätte ich nicht hier gewohnt sondern in einer großen /größeren Stadt, ich hätte sie unmöglich zu mir nehmen können!! Bei diesem Explosionsradius täglich 60, 70 Hunden zu begegnen.. puhh.. NEIN DANKE!! Va hat sie damals ja eben nicht nur bei Hunden so reagiert, sondern auch bei Menschen, Autos, Mopeds, Fahrrädern, usw, usf. Kurz, alles was man sich nur vorstellen kann - od auch nicht (das einzige womit sie nie Probleme hatte waren kleine Kinder, da steht sie total drauf!). Das wäre mir heute noch viel zu stressig, u damals wäre es wie gesagt einfach nur absolut unmöglich gewesen.
Üben, bzw 'an dem Problem arbeiten' war/ist auch alles andere als einfach!
Abgesehen davon, dass ihr Radius so riesig war ist sie ja sofort bei Sichtung von xy explodiert. Von 'Feind xy entdeckt' bis 'BOOOM!!' verging nicht mal eine einzige Sekunde. Rechtzeitig (also vor der Explosion) reagieren u bestätigen war also nicht möglich.
Ablenken (Futter/Spielzeug/..) hat sie ebenso wenig registriert wie 'verbale Korrektur' (strenges 'Hey!' zb), od anrempeln ( ! -> sowas zählt NICHT zu meinen Erziehungsmethoden! Wenn man aber 45kg Total-Zuckaus an der Leine hat u dabei vielleicht noch keinen Halt unter den Füßen hat weil man zb auf Split steht oä, passiert so ein Rempler schon mal versehentlich wenn man versucht sich auf den Beinen zu halten u gleichzeitig ja nicht die Leine fallen lassen darf.).
Unser größtes Problem dabei war/ist geeignete 'Übungsobjekte' zu finden.
Die Leute die geholfen hätten nutzten uns nix weil sie mit deren Hunden kein Problem hatte, u bei den anderen war es eine Mischung aus sie wollten nicht, die wollte ich nicht fragen, od die Hunde waren aus irgendeinem Grund nicht geeignet (weil sie zb zurück gebellt, od gar selbst angefangen haben). Einmal hab ich zwar gedacht das ich jetzt endlich jmd gefunden hab -eine sehr nette Frau mit sehr nettem ruhigem Hund- aber leider hat die sich nicht, bzw nur sehr ungenau an meine 'Anweisungen' gehalten. (Zb hab ich ihr vorher ganz genau erklärt bei welchem Abstand der Stinkstiefel reagiert, welchen Abstand sie halten muss, u wir haben 3 Handzeichen ausgemacht (1× für sie soll genau dort bleiben wo/wie sie ist, 1× für sie soll ein Stück weiter weg, u 1× für ein kleines Stück näher kommen). Erst hat's auch ganz gut funktioniert, ich freu mich, lob den Stinkstiefel u schieb grad Käse u Leberstreichwurst in sie rein, als ich plötzlich von schräg hinter mir das Klappern einer Hundemarke höre. Stinkstiefel springt herum u explodiert, ich dreh mich um u seh das sie sicher 50m näher war als zuvor (u somit nur mehr vielleicht 20m von uns entfernt!). In der Situation konnte ich natürlich nicht wirklich viel machen u hab das ganze dann abgebrochen. Als sie dann ihren Hund in's Auto gebracht hatte hab ich gefragt was das sollte, u sie sagt drauf: 'Naja, sie stand so ruhig neben dir das ich dachte wir kommen einfach ein Stück näher'. Auf meine Frage ob ich vorher nicht deutlich genug erklärt habe wie wichtig es ist das sie sich genau an das hält was ich sage, u das ich mich zu 100% drauf verlassen können muss, hatte sie als Antwort nur 'Naja, aber sie war doch so ruhig' (ich hatte ihr davor aber auch 100x gesagt , dass das Püppi auch aus tiefster Entspannung innerhalb von einer hundertstel Sekunde explodieren kann!)
Auch super, ein Herr mit Dsh, hier aus dem Ort.
Wir weichen meterweit in's Gebüsch aus, Stinkstiefel *hust* 'tobt', u anstatt einfach weiter zu gehen kommt er immer näher u erklärt mir 'bleiben sie stehen! Wenn sie immer weg rennen lernt sie es doch nie'.
Als ich ihn gefragt hab wie er sich das vorstellt, wenn sie sich so aufführt wenn er noch 100m weg ist, ob er dann allen ernstes glaubt das das besser wird wenn er 2m neben mir steht, sagte er zu mir das sein Hund auch immer aufgeregt war, u der das so gelernt hat.
Also mal unabhängig von dem 'jeder-Hund-ist/lernt-anders-blabla' u das ich gern selbst entscheiden würde wie ich ihr was beibringe, 'aufgeregt' ?? 1.war Madame nicht aufgeregt sondern sie wollte schlicht u einfach seinen Hund mitsamt ihm verdreschen, u 2.kann ich natürlich leicht den Mund aufreißen u mich wichtig machen wenn ich einen Hund hab der wirkt wie wenn er zum Frühstück eine Packung Valium gefressen hätte..... (*Ironie an* einen solchen Hund mit einem explodierenden Stinkstiefel zu vergleichen zeugt natürlich auch von unglaublich großem Hundeverstand *Ironie aus*)
So, ich muss mal gschwind los.
Ich hoffe es geht sich aus das ich Abends noch mal was schreiben kann.
Jedenfalls freu ich mich wirklich das wir uns hier austauschen können! Normalerweise erntet man ja eher Unverständnis, böse/blöde Blicke, od irgendwelche *hust* ganz tolle Ratschläge von 'ich-hab-3-Folgen-vom-Hundeflüsterer-gesehen-u-darum-kenn-ich-mich-jetzt-super-gut-aus'-Leuten. Dagegen ist dieses Thema echt ein Segen