... dem eigenen Hund beizubringen, wie man sich adäquat verhält?
Ich frage mich immer wer eigentlich bestimmt was "adäquat" ist.
Meine Hunde und ich leben jetzt eine etwas andere Realität als die deutsche Großstadt. Wir treffen immer wieder auf frei lebende Hunde mit und ohne Job, mit und ohne Besitzer. In den meisten Fällen lasse ich den Kontakt zu, lasse es laufen und vertraue allen beteiligten Hunden die Situation sauber zu klären.
Selbstbestimmt lebende Hunde sind zwar nicht immer nett, aber meiner Erfahrung nach Konfliktfähig. Mit denen werden im Zweifel Grenzen ausgelotet und dann geht man seiner Wege oder hat einen neuen Kumpel.
Drohen gehört dagenauso zum adäquaten Verhalten wie fiddeln und besänftigen.
Richtigen Streit hatten meine bisher ausschließlich mit Hunden, die in einem Menschenhaushalt leben und als "Familienhund" gehalten und erzogen werden, mal als Funfact erwähnt.
Die Wochen in München waren für mich anstrengend, weil ich meinen Hunden die Handlungsfreiheit verwehrt habe, also nicht jeden Kontakt erlaubt habe, und gleichzeitig immer wieder Leute hatte, die ihre Hunde zu meinen (angeleinten) gelassen haben. Obwohl Goofy schon lange klar am drohen war.
Selbstbestimmt hätte Goofy einen größeren Abstand zu mir und "unserem" Platz gewählt, den anderen Hund abgecheckt, für OK befunden oder weiter geschickt.
Das ist für mich sehr sauberes Verhalten, was er aber natürlich im Stadtpark nicht ausleben darf und Prinz Fiffi von Tante Erna sich auch nicht bieten lassen würde.
Ich denke tatsächlich, daß das Problem eigentlich ist, daß wegen der enormen Einzelprinz Dichte in der deutschen Hundewelt ein adäquates Hundverhalten aberzogen wird (werden muß?).