Zitat
Um mal den ganzen Mythen etwas entgegenzutreten...
Ich habe in 4 Jahren Tierschutz im Tierheim mit Hunden aus aller Herren Länder gearbeitet, Deutschland, Italien, Spanien, Griechenland, Bulgarien, Ungarn, Frankreich....
Und unter'm Strich gab es keine nennenswerten Unterschiede, die sich nicht durch die Rasse erklären ließen. Wir hatten Angstbeißer aus Griechenland, Raufer aus Spanien, kranke Hunde aus Deutschland...
Am Ende ist es egal woher der Hund kommt, Verträglichkeit, Anfängertauglichkeit, Gesundheit und Co hängen nicht von dem Land ab, aus dem Hunde kommen, sondern aus dem individuellen Zusammenspiel von Rasse, Prägung, Erziehung und allgemeiner Lebenserfahrung.
Im Großen und Ganzen würde ich da zustimmen.
Aber je nach Land meine ich schon unterschiedliche Tendenzen zu entdecken. Wie es ja auch so ein bisschen eine typische Spanieroptik oder Rumänenoptik gibt. :) Nur dass das Verhalten natürlich ganz entscheidend von den Erfahrungen vor Ort geprägt ist - und die können eben auch je nach Land typisch sein.
Ebenso kann die Selektion, wer überhaupt überlebt, typisch sein.
Das Problem sehe ich auch darin, wenn man sich einen 6-monatigen Hund holt. Da ist die Welpenzeit vorbei - sprich man kann nicht selber für wichtige Erfahrungen in dieser Zeit sorgen- aber die Probleme, die sich aus Versäumnissen ergeben sind noch nicht richtig sichtbar.
Also eigentlich mit das "schwierigste" Alter zur Übernahme, finde ich.
Der Hund sollte - wenn man eben gewisse Ansprüche an ihn hat - hier in Deutschland schon mind. einen Monat auf einer Pflegestelle gewesen sein, die auch Gassi geht, auch mal fremde Hunde und Menschen trifft etc. Die Pflegestellen in z.B. Spanien haben da meiner Erfahrung nach teilweise etwas sehr legere Vorstellungen davon, wie ein angenehmer Haushund sich so verhalten sollte. Und Pflegestelle in Deutschland, die einen großen "Durchlauf" haben, gehen nicht unbedingt groß raus mit dem Hund.
Das muss auch kein Problem sein, aber man weiß dann eben nicht, wie der Hund reagiert. Oder wie er z.B. reagiert, wenn er alleine unterwegs ist mit Menschen -. ohne Hundekumpel.
Sehr vorsichtig bin ich mit Aussagen zur Verträglichkeit, wenn die Hunde aus Großgruppen kommen. Das ist eine ganz andere Sache als Zweithund hier: Gruppendynamik - wer legt sich schon gern mit 19 anderen an? Aber mit einem - das geht... Da müssen die Leute vor Ort schon ein Auge haben, dass die Aussagen wirklich verlässlich sind.