Beiträge von kaham

    Falbala: Je nach Zielstellung kann auch fehlerfreies Lernen der bessere Weg sein. Kommt eben drauf an, was man möchte.

    Und zu lange über die Fehler zu gehen, kann ne blöde Angewohnheit einschleifen.
    Das merke ich am dollsten bei mir selber - hatte ich mal extrem bei einer Matheaufgabe, jesses, nervte das, den blöden Irrweg aus dem Hirn zu kriegen. Ich glaube, er ist immer noch nicht weg. ;) Vielleicht war ich zu hoffnungsvoll, den Weg gefunden zuhaben - das hat sich hübsch festgesetzt - und dann erst stellte es sich als Irrweg raus. Gibt's ja häufiger.
    Oder der Fehler kommt in die Verhaltenskette. Auch etwas, was ich bei mir beobachte und einerseits phaszinierend andererseits aber nervig finde. Ätzend, ätzend.

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    Und dass der Umgang mit Tieren vor 20 Jahren ein ganz anderer war, ist mir auch bewusst und es ist toll, dass Menschen rausgefunden haben, dass Tiere auch Gefühle haben. Aber ich sehe es nicht ein wieso ich meinen Hund bis ins letzte Detail studieren soll, wenn ich den Fokus einfach auf ein entspanntes gemeinsames Leben legen kann.

    Es bewahrt einen manchmal davor, den falschen Lehren zu folgen bzw. "Kosmetik" nicht als solche durchschauen zu können.
    Insbesondere wenn es um den Umgang mit einer anderen Spezies als der eigenen geht.

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    Ja, :D ist doppelt gemoppelt. Echtes Bauchgefühl ist immer gut - sonst ist es kein Bauchgefühl, wie der mit dem Hund, der abhaut, wenn Herrchen pfeift. :lol:

    Klar, wenn man sich Bauchgefühl oder Intuition so definiert, dass es/sie immer "gut" ist, liegt man natürlich auch richtig mit der Behauptung, dass Bauchgefühl gut ist. :D

    Allerdings halte ich es für ein Gerücht, dass Bauchgefühl immer gut ist.

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    Wenn Du die "Erfahrung" weglässt - das ist nämlich unfair :D , denn auch einer mit Bauchgefühl kann Erfahrung haben - bin ich sogar sicher, dass einer mit nur gutem Bauchgefühl besser ist als einer nur mit Information. Ausser der mit der Information hat auch noch Bauchgefühl. ;)

    Moment, Du veränderst in Deinem Beitrag die Voraussetzungen. Du sprichst von gutem Bauchgefühl.

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    Dusselig sind die Hundeführer, die ihre Hunde nicht schützen und erlauben, dass jeder Dussel ihre Hunde anfasst. Ungefragt hat niemand an fremde Hunde anzufassen. Lässt du dich von jedem betatschen? Rennst du zu jedem hin und sagst hallo? Nein? Warum muss dann der Hunde es aushalten?

    Es gibt Hunde, die müssen auch erst mal lernen, sich von bekannten Menschen anfassen zu lassen und auch, dass das schön ist, müssen sie erst lernen. Man kann sie natürlich auch einfach ihr Leben lang meiden und weichen lassen...
    Davon abgesehen bin ich nicht so perfekt, dass ich immer alle abhalten kann, den Hund unkundig zu befummeln. Insbesondere mit Kindern habe ich da gerne eine Rückversicherung durch Training. Komplette Trennung von Kind und Hund macht keinen Spaß.
    Zudem - ich schrieb es schon, glaube ich - ist es doch für den Hund auch viel angenehmer, wenn er durch solche Dusseligkeiten keinen großartigen Stress mehr bekommt. Ist doch ne Win-Win-Situation für alle.
    Die Hunde, die mit sowas Probleme haben, haben auch schlechtere Karten in der Vermittlung.
    Und noch ein letztes Mal der Hinweis: Ob ein Listenhund das aushalten kann, entscheidet über dessen Leben. (Ok, vielleicht hockt er nur lebenslang ein statt getötet zu werden.)

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    Und was machst du, wenn ein Hund Umarmung hasst? Du kannst es nicht tollerieren musst ihm das menschliche Dummverhalten aufclickern? Vorbeugen aufclickern anstatt sich simpel nach hinten beugen oder in die Hocke gehen?

    Genau. Denn ich kann nicht davon ausgehen, dass alle Leute sich dran halten. Wenn der Hund die menschlichen Dusseligkeiten auftrainiert bekommen hat, dann hat erstens er weniger Problem mit den dusseligen Mitmenschen, zweitens dadurch weniger Motivation die dusseligen Mitmenschen unfreundlich anzugehen und damit drittens bessere Chancen auf Vermittlung und viertens die Möglichkeit auch als Bull and Terrier zu überleben.

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    Und wenn ich schon das Wort Marker lese, dann mag ich gar nicht weiterlesen. Wieso nur muss man es immer so kompliziert machen? Deine Falle ist, dass du am Anfang zuviel verlangst und Hund das gewünschte Verhalten nicht erkennt. Oder aber er erlernt eine Handlungskette, die man evtl gar nicht haben will.

    ?

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    Sehr guter Einwand, Schopi! :gut: Und genau daran hapert es bei den Meisten. Viele gehen schwer bewaffnet, mit Clicker, Futterbeutel, Leckerli und Schlepp und den modernsten Erkenntnissen zur Lerntheorie raus in den "Kampf" mit ihrem Hund.

    Aber wer zeigt ihnen das richtige Timing, die richtige Nuance, die richtige Reaktion, wie mit einer Situation umgegangen wird? Ein Gefühl dafür, wie Hund und Halter sich gegenüber stehen: ist es ein Miteinander, stört das 17 Monate alte pubertierende Monster nicht im Geringsten, was oder wer da hinten nach ihm ruft, oder ist es eher so, dass Hundchen sich nicht mehr traut, einen Mucks zu machen und vor lauter Meiden nicht mehr hört?

    Warum Meiden? Weil die mit Clicker und Leckerchen beworfen wurden?

    Wo wir am Schwadronieren über die Falschmacher sind:
    Mein Nachbar ist ein super Beispiel für "unbewaffneten" Hundehalter. Der hat nur die Leine. Leckerchen findet er zu nervig; ist auch unnötig, ein Lob genügt - und wenn es nicht genügt, gibt's eben einen Ohrdreher bis zum Quietschen.
    Er ist der erste, den ich kenne, der es geschafft hat, seinem Hund beizubringen, auf Pfiff abzuhauen. :D
    Und er ist der Meinung, dass sein Hund sehr dominant und bisschen begriffsstutzig ist (ok, der hellste ist der Hund nicht) und zudem komischer Weise keinen Spaß an Gehorsam hat.

    PS: Ich kenne nicht viele, die einen Futterbeutel benutzen. Clicker eine verschwindende Minderheit. Schlepp schon eher, aber selbst das sind nicht "die meisten" oder "viele", die ich so sehe. Leckerchen benutzen wirklich viele, das stimmt.

    Schopenhauer: Genau die Sachen, die Du anführst, trainiere ich gerne. Nämlich dass die Körperhaltung für das Ausführen eines Hörsignals egal ist. Ich kann auch hüpfen und mit den Armen seitlich rudern, wenn mein Fuß sitzt. Ich will gerade nicht die Körpersprache als Signal mit einbeziehen für die Verhaltensweisen, die ich auf akkustisches Signal haben will.
    Ein Weg ist es, so anzufangen, wie Du es sagst, und dann die widersprüchlichen Signale einzubauen. Ein anderer ist es, gleich von Anfang an viel Blödsinn zu veranstalten. ;)

    Und gerade die Dusseligkeiten, die wir Menschen so gerne machen (Umarmen, Vorbeugen etc), trainiere ich bewusst. Grade mit Hunden, die nicht so begeistert von Menschen sind, damit sie auch diese Situation kennenlernen und zumindest akzeptabel finden, am besten sogar schön - aber das wäre nur die Krönung. ;)

    Zu den ersten Beispielen mit Rankommen und Sitz: Das kann man ganz nett mit dem Marker bewusst ausnutzen. Man markiert, aber alles zwischen Marker und Belohnung wird mitverstärkt. Kann eine blöde Falle sein, wenn man es nicht bedenkt. Kann man aber auch oft ausnutzen. :)

    Und sicherlich will ich auch mit einem breiten Grinsen ein Nein rüberbringen können. Das "böse" Nein empfinde ich eher als Krücke, solange das "liebe" Nein noch nicht funktioniert - oder wenn es mal nicht funktioniert, weil die konkurrierende Motivation zu groß ist und ich meine noch ein bisschen Drohnung draufpacken zu müssen, dami es klappt.