Hallo Day,
kann Dich echt verstehen, es ist immer eine schwierige Frage,
wenn der Lebensabend gekommen ist.
Ich an Deiner Stelle würde ihn nicht einschläfern lassen.
Du hast geschrieben, dass er noch Lebenswillen hat.
Dann sollte er doch selbst entscheiden, wann er gehen möchte.
Wir Menschen müssen nicht immer für den Hund entscheiden.
Ich kann Dir ja mal von meiner Situation mit meiner 16-jährigen Rottihündin erzählen.
Sie hatte in den letzten Lebensmonaten total abgebaut ( 2004 wurde sie an Gesäugetumoren operiert , dann ging es ihr noch 15 Monate gut), ist auch inkontinent geworden, konnte kaum noch hören und schlecht sehen.
Ich hatte das Gefühl, dass sie leben möchte, aber um eine objektive Meinung zu hören, bin ich mit ihr zu einer Kinesiologin gefahren, die ich sehr gut kannte.
Sie hat ausgetestet, dass meine Maus selbst entscheiden möchte wann sie geht. Also hatte mich mein Gefühl nicht getäuscht.
Habe mir dann gesagt, o.k., ich pflege sie wie ich einen Menschen auch pflegen würde.
Habe Krankenunterlagen und Handschuhe aus der Apotheke geholt um die Sache mit der Inkontinenz einfacher zu machen.
Und ich habe ihr Bachblüten gegeben, es gibt bestimmte Bachblüten, die das Loslassen einfacher machen.
Als ich das Gefühl hatte jetzt dauert es nicht mehr lange, habe ich mir frei genommen, um die letzten Wochen Tag und Nacht bei ihr zu sein.
Und so haben wir langsam Abschied voneinander genommen.
An dem Tag als sie starb ( 3.10.05), hatte ich gar nicht damit gerechnet,
denn sie wirkte ganz entspannt ( nachzulesen unter Regenbogenbrücke vom 3.10.06).
Als es so weit war, hat sie mich "gerufen", weil ich gerade im Garten war.
Dann ist sie in meinen Armen eingeschlafen.
Ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Weg für uns war!
Und wenn Du auch nur einen Hauch von Zweifel daran hast dass Dein Hund sterben möchte, dann würde ich ihn an Deiner Stelle leben lassen.
Es muß doch möglich sein, dass ein Tier eines natürlichen Todes stirbt...
Übrigens hatte sie regelmässige Schmerzmedikation.
Jeder muß das natürlich für sich selbst entscheiden.
Wenn es nach den Leuten aus meinem Umfeld gegangen wäre, wäre Roxy schon 2 Jahre früher gestorben, alle haben zu mir gesagt ich soll sie einschläfern lassen.
Dabei hatte sie nach der OP noch 15 schöne Monate!
Und auch wenn die letzten Monate schwer sind, das ist bei den meisten Menschen auch so, und trotzdem leben sie weiter.
Heutzutage wird man ja schon fast genötigt, einzuschläfern.
Ich finde das nicht o.k.
Hör auf Deine innere Stimme, Du kennst Deinen Hund am besten.
Falls Du Dich für Einschläfern entscheidest, lass ihn den letzten Weg nicht allein gehen. Und nicht in der Tierarztpraxis, sondern zu Hause
in seiner gewohnten Umgebung.
Ist meine persönliche Meinung.
Wünsche Dir die Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen.
Lieben Gruß, Roxybonny