Beiträge von Novemberwind

    Kleine Rückmeldung.
    Django ist ein Traumhund geworden, hi hi! Nein, ganz soweit ist es noch lange nicht.
    Wir haben vor etwa 4 Wochen das Futter umgestellt. Er bekommt jetzt entzuckertes Futter und hat sein Verhalten völlig geändert. Seine Aggressivität hat er in fast allen Situationen abgelegt. Seit dem Biss vor einigen Wochen ist NICHTS mehr passiert. Abends liegt er brav irgendwo rum, alle dürfen in seine Nähe kommen, ohne dass er knurrt. Keiner macht natürlich den Versuch, ihn Abends zu streicheln, es sei denn, Django macht den Anfang und kommt auf einen zu. Was auch immer öfter passiert. Wir respektieren ihn viel mehr, und das gibt er uns zurück. Ich glaube, wir haben es geschafft, den Teufelskreis aus Angst und Angstreaktion zu durchbrechen. Ob es wirklich am Futter liegt? Ich werd auf jeden Fall dieses Futter beibehalten, alleine das Gefühl, dass es daran gelegen haben könnte, beruhigt mich unheimlich.
    Gestern habe ich mich zum ersten Mal nach langer Zeit mal wieder mit ihm ins Dorf getraut. Glückliche Fügung war, ich bin dort einem Bekannten begegnet, der einen sehr selbstbewussten und gut erzogenen Hund hat. Django hat sich natürlich an ihm orientiert, und wenn er sonst Kinder (auch aus der Ferne!) hörte und mit eingezogener Rute weiterlief, so lief er gestern einigermaßen selbstbewusst einfach weiter und schnüffelte sogar irgendwann vorsichtig am Herrchen. Eine sehr schöne Erfahrung für mich und ihn!
    Natürlich wird es noch eine lange Zeit dauern, bis wir Besuch einfach so in die Wohnung lassen können ohne ihn vorher "auszutricksen", sprich ablenken und den Besuch genauestens einweisen, wie er sich zu verhalten hat. Hundekenner sind jetzt schon kein Problem mehr, sie ignorieren ihn komplett und dann geht`s :-)))
    Das Wichtigste für mich ist erst mal, ich kann ihm inzwischen verbieten, Sachen zu klauen. Ganz, ganz leise. Und wenn er doch mal was erwischt, kann ich es ihm aus der Schnauze nehmen, ganz langsam und vorsichtig. Wahnsinn!


    Gruß an alle und Kopf hoch, ich drück euch die Daumen, dass auch ihr irgendwann diese schöne Erfahrung machen werdet und hoffe für uns, dass es so bleibt!
    Novemberwind

    Hallo zusammen,
    Ja, schimpfen mit einem Angsthund ist so ziemlich das Letzte, was man machen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es um Wochen zurückwerfen kann. Schlimm finde ich allerdings, dass die Menschen im Umfeld nur mit Kopfschütteln reagieren, wenn man seinen Hund nicht anbrüllt oder bestraft. Und dann noch Tipps geben wie: Schon mal mit Elektroschock versucht? Hmmm...die Hunde machen das schon ganz gut, wenn sie manches einfach ignorieren :mute:

    Liebe Nicole und Rasselbande,


    vielen Dank für deine Antwort.
    Habe im Moment ganz wenig Zeit, möchte aber kurz was zu deinen Vorschlägen sagen.
    zu 1
    nein, da hast du Recht...das ist eindeutig kein Angstverhalten, sondern Resourcenverteidigung.
    Tauschen haben wir schon lange im Übungsprogramm. Meistens klappt es auch. Wir üben weiter. Allerdings haben wir dabei noch nie so geübt, dass er das Leckerchen erst bekommt, wenn er den Blick von der Beute abwendet. Guter Tipp!
    zu 2
    das ist eigentlich meine große Frage gewesen, und du hast sie beantwortet: Wenn er knurrt, also in Ruhe lassen. Wir handhaben das eigentlich schon lange so, vor allem mein Mann und unser Sohn, aber vor 3 Wochen wollte ich als Cheffin von Django es mal wissen (meine Dummheit!!!) und das hatte ich dann davon. Ich war mir eben nicht sicher, ob ich als Cheffin sein Ruhebedürfniss übergehen darf. Darf ich nicht. OK ;-) Hausleine bringt übrigens nichts, auch damit kommen wir ihm zu nahe...
    zu 3
    auch guter Tipp. Ich mach da schon so ähnlich, bin aber wohl noch zu schnell für unseren Hund. Also noch mehr Ruhe. In der Ruhe liegt die Kraft. Aber ich bin so ungeduldig! Denke dann oft, wenn ICH einfach weitergehe und die Kühe ignoriere, orientiert er sich an mir...ist wohl falsch. Auch hier wieder das, was ich nicht mache: Leckerchen gibt es erst, wenn er den Blick abwendet. Puh!
    zu 4
    Fremde "Besucher" werden angegriffen. Revierverteidigung, ganz klar, und keine Spur mehr von Angst. Der Hund übernimmt unsere Rolle. Geht momentan nur mit Leine, bis er sich an die Menschen gewöhnt hat. Dann ist alles ok, vorrausgesetzt, sie ignorieren ihn. Bieten sie ihm ein Leckerchen an, wird er wieder (nachdem er es mit eingezogener Rute) genommen hat, böse. Ich bin auf der Suche nach einem Trainer, der in diesem Fall UNS die Angst nimmt. Gestaltet sich sehr schwer, irgendwie hören die alle gar nicht zu, wo die Probleme liegen.
    Deswegen noch mal Danke an dich, das tat schon mal sehr, sehr gut!


    Lieben Gruß schickt Novemberwind

    Hallo zusammen,
    ich möchte mich erst mal für die vielen wertvollen Tipps bedanken, die hier gegeben werden. Habe hier viel gelesen, was uns sehr weitergeholfen hat bei der Erziehung und überhaupt mit dem Umgang mit unserem Django, von dem ich inzwischen mit Sicherheit weiß, dass er ein Angsthund ist. Sehr beruhigend finde ich vor allem, dass auch andere Menschen große Probleme mit ihren Hunden hatten und sie irgendwann in den Griff bekamen, zumindest teilweise, also habe ich noch Hoffnung!
    Nun aber zu unserem Problemhund, Django. Er kommt vom Bauernhof (Schafe und Kühe), Vater Border Collie, Mutter Harzer Fuchs, beide aus reiner Arbeitslinie. Wir haben Django mit 11 Wochen bekommen, er hat also keine schlimme Vorgeschichte. Allerdings scheint er die Angst seines Vaters geerbt zu haben (gibt es sowas???), der sich von keinem Menschen anfassen lässt und auch sonst laut seines Besitzers "einen ziemlichen Schaden" hat.
    Ich weiß heute (und hatte auch damals gelesen), Mischlinge zwischen Border und Fuchs sind so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann, und auch aufgrund des Verhaltens seines Vaters hätten bei uns alle Alarmglocken klingeln müssen, aber wir haben das alles ignoriert, weil er ja nicht unser erster Hund ist, und wir dachten, das schaffen wir schon!
    Seine Angst äußerte sich anfangs nur bei Fremden: hinlegen und pinkeln, Rute unterm Bauch.
    Dann die typischen Dinge: Plözlich stand ein Siloballen an einer anderen Stelle als vorher: wurde schwanzeingezogend angeknurrt. Oder ganz schlimm, im Winter zusammengeschobene Schneeberge, die da nicht hingehörten...ich hab die Teile dann immer mit Leckerchen schmackhaft gemacht, bis er sich daran vorbeitraute und sie sogar beschnüffelte und markierte. Allerdings glaube ich, ich habe was falsch gemacht, denn inzwischen ist er angstaggressiv, die Kühe heute auf der Weide wurden nicht nur schwanzeinziehend umgangen sondern gleichzeitig böse angebellt.
    Und auch andere Probleme bekommen wir nicht in den Griff.
    Wenn er was geklaut hat (Fernbediehnung, Wurst, Feuerzeug, egal was dummerweise in seiner Reichweite lag) und abends generell (dann will er seine Ruhe haben) dürfen wir nicht in seine Nähe kommen. Er warnt, knurrt, fletscht dann auch, wenn man das Knurren ignoriert, und ignoriert man auch das Fletschen, beißt er zu.
    Wie geht man mit sowas um? Vor zwei Wochen hat er mich, die eigentlich immer der ruhende Pol, also souveräner Rudelführer ist, so sehr gebissen, dass es jetzt noch weh tut.