Der perfeke Thread, für meinen ersten Beitrag hier (bin schon seit Jahren stille Mitleserin)
Ich hatte diesen Sommer meinen A-Wurf (Zwergpudel, VDH) und das hat meine Sicht auf die Züchterpreise sehr verändert.
Zu den Kosten wurde ja schon einiges gesagt, ich habe ca. 2000 EUR ausgegeben bis überhaupt ein Welpe geboren wurde. Dazu gehört alles vereinsmäßige wie Zuchtzulassung, Zwingerabnahme, Züchterseminare und laufend Weiterbildungen sowie 2 x Decktaxe (wir hatten einen erfolglosen Deckversuch und dann den Rüden gewechselt), Ultraschall, Röntgen, Herpesimpfungen, Progesterontests usw.
Nach der Geburt mussten wir notfallmäßig in die Tierklinik am WE mit der Mutterhündin, das hat auch nochmal 600 EUR gekostet. Mit einem der Welpen mussten wir dann nochmal in die TK und auch wieder 300 EUR. Dazu kommen die ganzen Standardkosten wie Entwurmungen, Impfungen, Futter, Ausstattung wie Wurfkiste, Gehege im Garten usw.. Vor Abgabe dann die Wurfabnahme und Kosten für Ahnentafel.
Was aber für mich der eigentliche Werttreiber ist, sind die nicht-materiellen Kosten. Meine Welpen waren 10 Wochen bei mir. Ich habe mich fast alleine um sie gekümmert. Ich habe mir noch nie im Leben so viele Sorgen gemacht und so wenig geschlafen. Die ersten 3 Wochen habe ich neben der Wurfkiste geschlafen um mitzubekommen, wenn es Probleme gibt. Die ersten Nächte waren anstrengend da die Mutterhündin Nachwehen hatte und selbst sehr unruhig war und öfter in den Garten musste. Danach haben die Kleinen alleine geschlafen, aber dennoch waren die Nächte nicht viel länger da die Kleinen noch keine 8h durchgeschlafen haben und ich sehr oft mitten in der Nacht zu ihnen bin. Viel Zeit geht für die Sozialisierung drauf, Ausflüge nach der Impfung, Gewöhnung an Leine, Bürsten, Kämmen...
Dazu die Zeit, die man für die Interessenten aufbringt. Viele wollen ja ihren Welpen öfter vorab besuchen. Dazu die vielen Anfragen von Leuten die gar kein großes Interesse haben, aber dennoch Zeit fressen.
Freizeit gab es kaum. Ich habe in der Zeit die Stadtgrenzen nicht verlassen und war allgemein fast nie aus dem Haus, außer um mal ein paar Stunden ins Büro zu gehen (wenn mein Mann zuhause war) oder zum einkaufen.
Ich hatte 3 Welpen und in Summe 7000 EUR eingenommen (2 x 2500 EUR, 1 x 2000 EUR). Ich weiß nicht, welchen Preis ich verlangen würde, wenn es mehr Welpen wären, aber allein aufgrund des persönlichen Aufwands, kann ich mir nicht vorstellen, sehr viel niedriger zu gehen. Ich habe so viel Herzblut und Aufwand reingesteckt, damit die Kleinen perfekt auf ihre Leben vorbereitet sind, da finde ich meine Preise gerechtfertigt. Und es gibt genug Auswahl bei Zwergpudeln, da ist niemand gezwungen teuer zu kaufen.