ZitatAn dem Elend vieler Hunderassen ist doch hauptsächlich die FCI Züchterei schuld wo mengenweise tolle Hundeschläge die es jahrhundertelang gab zu geschlossenen "Rassen" umgewandelt wurden (mit limitiertem Genpool und ohne jede Fremdblutzufuhr) und dann anschliessend auf der limitierten Basis kaputtgezüchtet wurden da auf Schönheit statt auf Arbeitsleistungen gezüchtet wurde ohne Ausschluss von Tieren mit gesundheitlichen Problemen. Jetzt sind diese unerwünchten Gene der kranken Tiere leider schön in der ganzen Population untergemischt, und das ist die Schuld des FCI und seiner Zucht- und Schaupolitik.
Es gibt also relativ gesunde, ursprüngliche Arbeitsrassen die für die Haltung als nettes Heimtier sehr häufig nur bedingt geeignet sind und es gibt die FCI Schönheitskrüppel und man muss sich wirklich Gedanken machen wie man an einen gesunden und trotzdem gesellschaftshundtauglichen Hund kommen soll.
Da ist man doch mit einem gesunden Strassenmischlingswelpen besser bedient als mit teuren Rassehunden wo man erst Pedigrees studieren muss um feststellen zu können wie gesund der Welpe wohl sein könnte oder mit Arbeitshunden wo man lebenslang schauen muss wie man denen ihr unerwünschtes Arbeitsverhalten austreiben oder kanalisieren kann, die so gezüchtet werden obwohl wohl nur ein Promill der Halter den Hund für die entsprechende Arbeit wollen.
Da läuft doch was in der Zucht verkehrt!!!!!! Fast alle Leute heute wollen Leute einfach nur einen Hund der mental relativ unkompliziert und ausgeglichen ist, kein extravagantes Spezialverhalten angezüchtet hat, nur mittelmässig sportlich und einigermassen hübsch ist. Und natürlich keine genetisch bedingten "Sollbruchstellen" in Form von Erbkrankheiten mitbringt. Wo liegt da das Problem genau sowas zu züchten/zu vermehren wenn Tiere vorhanden sind die diese Eigenschaften haben, und zwar völlig egal ob das nun "reinrassig" ist oder nicht!
Ganz ehrlich, ich würde eher mit zwei Mixen züchten die diese Eigenschaften haben als in Amateurhand "bekloppte" Border Collies mit Stammbaum (von denen hier auch so ein armes Exemplar rumläuft), Huskies und Beagle wo man das frei laufen können evtl wenn der Hund dann bald am irgendwann am Ableben ist nach 10000 Stunden Training in ihn reinkriegt oder Rassen wo jedes Tier die Hüften geröntgt bekommen muss um festzustellen ob das ein orthopädischer Krüppel ist. Als ob das ein Problem grosser Rassen wäre. Es gibt seit Jahrtausenden grosse Arbeitshunde, wenn die so krank gewesen wären hätten die Leute sie wohl kaum zum Schutz ihrer Herden etc gehalten. Das ist die Schuld der verantwortungslosen Züchterei, und zwar nicht der "Vermehrer" die einfach irgendwelche zufälligen Tiere aufeinanderlassen sondern das ist die Schuld der gezielten Schönheitszüchterei (wo Welpen aus einem engen Genpool mit Pedigree für teures Geld verkauft werden).Ich kenne eine Familie die haben einen Schäfer-nochirgndwas-Riesenschnauzer Mix aus einer eher unverantwortlichen ups Anpaarung und einen Flat Coated Retriever. Und jetzt ratet mal wer der unkompliziertere von den beiden ist: Der Mix, ein ziemlich riesiger schwarzer Zottel, der ist cool, freundlich, gehorcht auch ohne viel Training oder Hundeplatz sogar der 8 Jährigen Tochter und ist mit einem Leben auf der Couch und ein bischen im Garten Toben und Gassi gehen glücklich, der Flat Coated hat 3 Mal mehr Temperament, Arbeitslust und da nicht adäquat ausgelastet Flausen im Kopf. Beide sind gesund und extrem lieb, aber der Flat Coated ist einfach kein passender Familien-Gesellschaftshund für normale Leute, während der ups Mix von den unverantwortlichen Leuten der ideale Familienhund ist.
Interessanter Beitrag mit vernünftigen, aber auch einigen populistischen und oberflächlichen Feststellungen/Ausführungen.
Nur der FCI für „Schönheitskrüppel“ zu geben, ist in meinen Augen zu einfach. Ursächlich ist das Problem in der „Basis“ zu suchen. Beispiel ist hier der Deutsche(Stockhaar-) Schäferhund:
Denn statt den ursprünglichen Standard der Rasse zu erhalten und somit die Erwartungen an den Hund von einst zu wahren, hat man gerade in den 80er und 90er Jahren im SV exessiv auf das „Trabergebäude“ (gewinkelte Hinterhand und abfallende Kruppe) hingezüchtet, angeblich um die Ausdauer zu verbessern. Der Hund sollte hierdurch ohne viel Kraft einzusetzen, weiter ausgreifen können. Reine Theorie, mittlerweile ist erwiesen, daß man mit dieser angezüchtete Derformierung letztlich genau das Gegenteil von dem erreicht hat, was angestrebt war: einen anatomisch und somit in der körperlichen Leistungsfähigkeit verkrüppelten Hund. Diese hat nur bewirkt, daß deren Gebrauchsfähigkeit rapide abgenommen hat. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird seit einigen Jahren, sowohl von der Polizei, als auch mittlerweile von vielen SV’lern der belgische Schäferhund, und hier in erster Linie der Malinois, bevorzugt.
Ich selber habe zwei s. g. „Altdeutsche Schäferhunde“, die mit Ausnahme der Abstammung mit dem „Deutschen Schäferhund“ (auch dem Langstockhaar) nichts mehr gemein haben. Ihre Abstammung vom Altdeutschen Schwarzen können sie nicht verleugnen, haben allerdings - durch Einzucht des Hovawarts - das s. g. „Lagerhundgen“ geerbt. Alles in allem sind sie keine Hunde, die auf Befehl oder einfach so immer und sofort „explodieren“. Sie sind gelassener, ruhiger, sehen, prüfen erst, bevor geantwortet wird und haben ein anpassungsbereites sanftes Wesen. Allerdings können sie Freund und Feind genau unterscheiden und tun dies auch, wenn es sein muss…
Die Aussage mit einem „gesunden Straßenmischlingswelpen“ sei man „besser bedient“ als mit teuren Rasse- oder Arbeitshunden geht allerdings nicht auf. Ein Mischlingswelpe verfügt immer über das Genpotential beider Rassen, das sich bei Verpaarung mit Mischlingen anderer Rassen in den weiteren Generationen vervielfältigt. Ein Mischling kann daher sowohl rassetypische Krankenheit vererbt bekommen, als auch rassetypisches Verhalten – und das über oder erst in Generationen. Insoweit ist ein Mischling letztlich ein großes Ü-Ei, weil man gar nicht vorhersagen kann, welche Rasseeigenschaft/Erbkrankheit sich durchsetzen/vererben wird oder nicht.
Wie oben geschrieben, stammen meine beiden vom Altdeutschen Schwarzen, einem von Schäfern auf Arbeitsleistung gezüchteten altdeutschen Hütehundtyp ab, über den Vater ist allerdings zu 1/4 der Hovawart eingekreuzt. Während bei meiner Hündin eigenschafts- und wesensmäßig eindeutig der „Lagerhund“ durchschlägt, sie Schafe nur „interessant“ findet und nicht konsequent hütet, ist Sammy genau das Gegenteil: Schafe, Gänse, Hühner, aber auch die Kühe werden gehütet und getrieben. Haus und Hof werden zwar bewachtet, aber er ist dort insgesamt gelassener als Josie. Ohne tägliche Arbeit an den Schafen würde er vermutlich durchdrehen und. zum Sadisten im Haus werden.
Das in der Rassehundezucht vieles schief oder daneben läuft, ist wohl unbestritten und trifft auch auf viele andere Rassen als den Deutschen Schäferhund zu. Allerdings hieraus einen „Freibrief“ für die Züchtung mit zwei Mixen abzuleiten, halte ich ob des nicht absehbaren“Produkts“ für ziemlich gewagt und fatal. Je nach Rasse ist das Ergebnis kontraproduktiv und man hat aufgrund ererbter gegensätzlicher Charaktereigenschaften dann „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“. Das sind dann die Hunde mit dem sprichwörtlichen „Knallkopf“, mit deren viele Familien in meinen Augen überfordert wären/sind und die dann abgeschoben werden.