Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir wieder Schelte einhandle: Ich kapiere einfach nicht, warum manche hier im Forum häufig die Leute erst mal zur Minna machen und sich als das Nonplusultra der Ansichten aufspielen. Wer sich hier als Themenstartet meldet, ist in der Regel eh schon verunsichert und möchte nicht noch der Lösung nicht förderliche, unsachliche und/oder gereizt klingende Kommentare lesen. Vielleicht sollten manche nicht überall ungefragt ihre persönlichen Motzansichten oder haltlosen Unterstellungen los werden, sondern erst mal versuchen, in sachlichem Ton zu schreiben und beim Thema zu bleiben - oder einfach weg bleiben. Alternativ: einen eigenen Motzthread öffnen, wo man ablästern kann, ohne andere zu nerven
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Tierheimhunde ist meistens traumatisiert - auch unserer hat trotz seines Alters mit Konsequenz, Geduld, vieeel Liebe und noch mehr Hammi-Hammi (gefühlt eine Tonne Würstchen, Käse und Fleisch aus der Hand
) fast ein Jahr gebraucht, bis er uns einigermaßen vertraut. Die Leute vom Tierheim hatten ihn eineinhalb Jahre in ihrer Obhut und sind noch immer verblüfft, was er mittlerweile alles ohne Angstzuschnappen kann - und er ist NICHT kugelrund
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Bin zwar nicht die Super-Hundeversteherin, aber für mich sieht das auch eher nach Angst und Agressivität aus Unsicherheit heraus aus - sowohl was das einpinkeln angeht, als auch das Verhalten gegenüber anderen Hunden. Da ihr ihn aus dem Tierheim habt - was weiß man dort über ihn, wie hat er sich dort verhalten, warum ist er dort gelandet? Ich würde versuchen, über die Schiene etwas mehr über ihn zu erfahren, falls ihr das noch nicht gemacht habt.
Ob das "Rudelführergedöhns" tatsächlich so veraltet ist bleibt abzuwarten. Schon häufiger wurden Ansichten revidiert - aber das ist ein anderes Thema. Bezüglich des Angehens anderer Hunde: Rudelführer ist in diesem Fall insofern zutreffend, dass ihr ihm zeigen müsst, das IHR die Situation im Griff habt. Geht beim Laufen so, dass ihr zwischen eurem und dem anderen Hund seit. Versucht, eure eigene "Ausstrahlung" und Körperhaltung zu kontrollieren - also keine Unsicherheit vermitteln (ja, jaaa - ich weiß, das klingt nach CM, mal gucken, was da wieder für Kommentare kommen...). Unserer merkt beim Gassi-/Spazierengehen sofort, wenn ich nicht bei der Sache bin. Es gibt dann verschiedene Ansätze - da solltet ihr doch für euren Wuffi noch mal speziell einen Hundetrainer fragen: ignorieren und vorbeilaufen, "Konfrontations"-Therapie unter Trainerbetreuung, frühzeitig unterbrechen und ablenken (sitzen und auf euch konzentrieren lassen - z. B. mit Leckerlies oder halt auf was er steht...).
Wegen dem einpinkeln: einfach mal genau beobachten und vielleicht aufnotieren, wann das auftaucht - eine bestimmte und/oder zu schnelle Körper- oder Handbewegung, Körperposition, ein spezielles Wort, Situation oder was auch immer, manchmal sind es Kleinigkeiten oder ein Zusammenspiel aus diesen Faktoren. Habt ihr ihn mal tierärztlich durchchecken lassen, z. B. sind die Augen und Ohren ok?
Mit viel Liebe und Geduld und den schon beschriebenen Vorschlägen wird sich das sicher bessern. Versucht auf jeden Fall, ihn so zu beschäftigen, wie es sich aus seiner Rassemischung ergibt. Ein ausgelasteter Hund ist i. d. R. entspannter.
Ich drücke Euch die Daumen, ihr habt noch viel Arbeit vor Euch 