Hi Blinki,
das hab ich in der Tat schon öfter gehört, dass Boarder Collies Schwierigkeiten haben, alleine zu bleiben.
Ich glaube, Gründe dafür können sein, dass diese Rasse erstens eine riesige Menge an körperlicher und geistiger Energie hat und außerdem, dass Boarder meistens absolute Kontrollfreaks sind.
Das mit der Couch fand ich schon mal gar nicht verkehrt. Ich kenne Flocke zwar nicht, aber dem Thread nach zu urteilen ist es kein Sensibelchen. Das Problem ist aber, wenn einer Deiner anderen Hunde sensibel ist, dann würde ich in Gegenwart dieses Hundes nicht auf eine Couch einschlagen - und schimpfen. Das ist zwar ein zugegebenermaßen wirksamer Auftritt - aber das, was Du damit erreichen wirst, ist nur eine Beeindruckung. Du wirfst sozusagen Dein komplettes Rudel dadurch aus der Bahn. Fürs Alleine bleiben von Flocke wäre es zwar eventuell hilfreich aber nicht für Deinen anderen sensiblen Hund. Bei diesem führt dieser Auftritt eventuell zu richtiger Angst.
Meine beiden Lösungsansätze wären wie folgt.
Zuerst würde ich schauen, dass ich vielleicht wirklich ne halbe Stunde früher aufstehe und mit Flocke alleine ohne die beiden anderen Hunde Kopfarbeit mache - kombiniert mit rennen und Ball bringen. Beschäftigung für Kopf und Körper. Der Hund muss danach müde sein, auch geistig. Wenn Du es schaffst, den Kopf auszupowern, dann dreht er durch dieses Zusatzprogramm auch nicht noch mehr auf. Danach Spaziergang mit dem ganzen Rudel.
Zusätzlich würde ich täglich das alleine sein in der Wohnung probieren - also auch mit Dir in der Wohnung - du musst dafür nicht das Haus verlassen. Sehe ich das richtig, dass Flocke Dir auf Schritt und Tritt nachläuft? Es ist möglich - Boarder sind schlaue Hunde - dass Dein Hund denkt, Du kommst ohne ihn nicht klar - Kontrollfreak eben :-)
Kennt Dein Hund geschlossene Türen? Bei vielen Hunden heißt das Zauberwort ignorieren. Bewege Dich in Deiner Wohnung, ohne Blickkontakt und ohne mit dem Hund zu sprechen.. Kein Loben, kein Schimpfen. Geh in die Küche - mach die Tür zu. Mach die Tür wieder auf. Geh ins Schlafzimmer. Leg Dich ins Bett. Geh wieder zur Tür. Bleib ruhig aber immer in Bewegung, du kannst auch mal mit dem Schlüssel klappern oder die Jacke anziehen und wieder ausziehen. Dann setzt Du Dich im Wohnzimmer auf die Couch und gehst anschließend ins Bad und verweilst dann auch mal 30 Sekunden dort mit geschlossener Tür. Irgendwann wird sich Flocke auf ihre Decke legen und es hinnehmen, dass Frauchen sich bewegt und nicht mehr frustriert darüber sein.
Für die weiteren Gehversuche wäre eine Videokamera echt super, denn dann erst kannst Du wirklich beurteilen, wie "schlecht" es Deinem Hund in Deiner Abwesenheit wirklich geht.
Ich würde mich freuen, wenn Dir meine Tipps helfen. Sie beruhen auf eigenen Erfahrungen und hoffe, etwas davon passt für Dich und Deinen Hund. Falls nicht, dann hilft's vielleicht jemand anderem - wer weiß :-)
Liebe Grüße und viel Freude mit Deinem Rudel,
Anna