Beiträge von Wolfsspuren

    Muffin: Gehst Du frontal mit Deinem Hund auf den anderen zu?
    Hunde werden da manchmal unsicher, ich würde mir mal anschauen, was denn genau zwischen den zwei Hunde in diesem Moment abläuft, wie sie sich miteinander mitteilen. Evtl ist das der Grund, warum es mit dem "auf den anderen zugehen" nicht klappt und Deiner ich nenn es jetzt mal "etwas zappelig" wird.
    Ich sehe hier keinen Grund für eine Korrektur, vielleicht würde man es dem Hund einfacher machen, wenn man mit ihm einen kleinen Bogen einschlägt und so eine höfliche Kontaktaufnahme mit dem anderen Hund ermöglicht.





    Bei der Arbeit mit dem Hund (wenn es um ausbildungs-technische Dinge geht), verwende ich ein "nein", sollte er eine Übung falsch machen, damit er die Möglichkeit hat, sich selbst korrigieren und die Arbeit sauber ausführen zu können.
    Genauso wichtig ist das positive Feedback, wenn er es dann "richtig" macht.

    Zitat

    Mein vorrangiger Gedankengang ist "Wird es mir möglich sein ihn iwann ohne Leine laufen zu lassen und trotz Wildsichtung unter "Kontrolle" zu behalten?" und wenn ja "Wie erreiche ich das?". Ich finde das ist ein ganz schwieriges hochkomplexes Thema, aber vll mache ich ja auch nur ein Riesending daraus.



    Mein Hund, der Wild sehr interessant findet und mir leider in der Vergangenheit nicht nur zwei Mal abgezischt ist und in der frühen Jugend leider Jagderfolg hatte (junger Hase), war früher gar nicht ansprechbar, sobald er Wild in die Nase bekam. Da er am Wild weder kontrollierbar noch abrufbar war, fristete er eine ganze Zeit sein Leben an der Schleppleine. In der frühen Jugend habe ich ihn abgewöhnt, bei jedem kleinsten Knistern im Gras in "hab acht stellung" zu gehen. Das klappte damals ganz gut, wenn ich vor ihm schnell genug war und an seiner Körpersprache erkennen konnte, was er vorhatte.


    Vor ungefähr einem Jahr bin ich dazu übergegangen, mit ihm das Wild zu beobachten und das Vorstehen, was er von sich aus anbietet, zu loben.
    Befand sich mein Hund vor mir und tauchten plötzlich Rehe auf, standen wir beide still und beobachteten die Rehe. ( ich gebe meinem Hund in diesem Moment mehrmals positives Feedback für die Sichtung der Tiere und lobe ihn dafür) Das Vorstehen übten wir zu erst an der Leine und später im Freilauf. Ich sehe dabei genauso wie es mein Hund macht, in die Richtung, mein ganzes Interesse richtet sich auf den Außenreiz.


    Ich vermeide es, in dieser Situation meinen Hund ranzurufen oder unruhig zu werden, genauso schaue ich ihn nicht an, würde ich das nämlich tun und dann den Blick auf das Wild lenken, würde ich die Jagd für ihn freigeben. Dann wäre er definitiv weg. Was passiert nach dem Vorstehen? Wir bleiben so lange stehen, bis sich mein Hund von diesem Reiz abwendet und das Interesse verliert. In der Regel gibt er mir mit Blickkontakt zu verstehen, dass er jetzt "fertig" ist und wir weiter können.


    Der aktuelle Stand sieht momentan so aus, dass er schon "nervig" wird, wenn ich den Rehen zu lange hinterherschaue. Das möchte der Vierbeiner dann plötzlich auch nicht :D


    Bei Hasen sah das Ganze anders aus, hier hatte mein Hund den Erfolg verbucht und das aus ihm herauszukriegen, sprich, dass er beim Aufspringen des Hasens ruhig blieb, hat mehr Training gekostet als die Arbeit an den Rehen.


    Aktuell sieht es so aus, dass mein Hund sofort stoppt, wenn ich ihm das sage. Vor ein paar Tagen hatten wir den Härtetest: ein Wildkaninchen befand sich 20 Meter vor uns auf dem Weg (für meinen Sprinter keine Distanz), mein Hund zeigte mir sehr aufgeregt an, dass da etwas war, alle Sinne waren auf die Beute gerichtet und im nächsten Moment gab das Kaninchen Fersengeld. (Der Horror für jeden Hundehalter, der einen Sichtjäger führt).


    Und da geschah das absolut geile: Mein Hund sah sich zu mir um, war zwar erregt, riss sich aber zusammen. Hier kam gleich mein Lob und im Anschluss, als das Kaninchen weg war und sich mein Hund beruhigt hatte, gingen wir der frischen Fährte ein kleines Stück nach um zu gucken, in welche Richtung es abgedampft war.


    Ich habe für mich herausgefunden, dass ich am Wild ruhig und gelassen sein muß.
    Sobald mein Hund erregt ist, muß ich dafür sorgen, keinen Stress zu verbreiten, da es ihn auslösen könnte. Macht er trippelnde Schritte voran, bleibe ich wie ein Felsen stehen und sehe mir seine Entdeckung genauer an, was ihn so stark beeinflussen kann, dass er zum Vorstehen über geht.


    Damit er im kontrollierten Rahmen seine Jagdleidenschaft ausleben kann, arbeite ich mit Dummys, außerdem gehen wir zusammen Wildspuren nach (wie bei der normalen Fährtenarbeit auf dem Acker ist mein Hund dabei angeleint), die wir ein paar Meter ausarbeiten (das Gelände muß dafür geeignet sein, wir nehmen möglichst viel Rücksicht). Finde ich unterwegs eine Fährte, zeige ich diese meinem Hund und genauso gehe ich zu ihm hin, wenn er etwas gefunden hat. Alleingänge werden von uns beiden abgebrochen! Ein Beispiel: gehe ich als ´Mensch mit ausgestrecktem Zeigefinger einer Wildspur nach, werde immer schneller, schlage Haken und tue so, als wäre ich nicht ansprechbar (spiegel das Verhalten meines Hundes von früher), dann prescht mein Hund heran, ich werde angebellt (lass das!") und mit Blickkontakt zur Umkehr bewegt. Evtl werde ich gemaßregelt, indem mir mein Hund mit schmackes die Vorderläufe in den Bauch rammt. Ähnlich mache ich es bei ihm, wenn er die Fassung verlieren sollte und vor lauter Erregung zum HB Männchen mutiert (das kommt heute so gut wie gar nicht mehr vor).


    Es entseht kein Konkurrenzdenken um etwas. Verbote hatten bei meinem Hund dazu geführt, dass er sich trotzdem über meinen Kopf hinwegsetzen zu wollen. Für uns beide war das Stress.


    Der einzige Nachteil bei der Zusammenarbeit mit dem Hund ist es, dass man viel mehr Wildbegegnungen hat (wir haben aktuell auf unserem Spaziergang 2-4 Begegnungen mit Rehen). Man kündigt sich als Spaziergänger nicht mehr an ("nein, bleib hier, nein, lass das!, Komm jetzt her, aber zügig, EYYYYYYY!!!!!), man ist ja eher leise bei seinem Spaziergang.
    Das positive ist wiederum, dass man Wildtiere beobachten kann, erst mal erkennt, wie schön sie sind, in der freien Natur und wie sie sich in der Gruppe bewegen.


    Das heftigste Erlebnis war für mich mal ein junger Bock, den wir beide (mein Hund und ich) nicht bemerkt hatten. Der stand (schlecht getarnt) 10-15 Meter vor uns am Wegrand zwischen den Büschen und wurde zum Teil der Landschaft. Als wir stehen blieben, schaltete er den Rückwärtsgang ein und verschwand aus unserem Sichtfeld.
    Das war mir persönlich etwas zu nahe, da ich großen Respekt vor diesen Tieren habe.


    Mein persönliches Fazit:
    Ich würde allgemein an einer gemeinsamen Kommunikationsebene arbeiten, bei einem jagdlich ambitionierten Hund. Trotz allem sollte man als Mensch, wie in allen Entscheidungsfragen, die letzte Instanz bleiben, eben der jenige, der die Jagd nicht freigibt und den Hund notfalls in seinem Verhalten abbricht. (körperlich aktiv werden und dem Hund nicht hinterherschauen, bis er wieder da ist, denn davon lernt er nichts, außer dass das, was er macht, geduldet wird).

    Ich halte es generell so, dass der Vierbeiner auf Treppen und an unübersichtlichen Stellen neben/hinter mir laufen muß, da ich vorher gerne die Lage checke. Man kann aus dieser Position notfalls fremde blocken, die den Hund bedrängen wollen.

    Ich würds so machen, wie es Mücke beschrieben hat.


    Nimm Dir Zeit für solche Begegnungen- egal ob es sich um fremde Menschen handelt oder andere Außenreize. Ich würde dem Zwerg die Möglichkeit geben, Außenreize beobachten zu können. Man bleibt stehen, lässt den Zerg ruhig schauen und wenn er sich zu einem umorientiert, erhält er positives feedback.
    Das kann man wunderbar an der leine üben.
    Wenn sich der zwerg umorientiert, kann man auch ruhig mal einen angekündigten Richtungswechsel machen (den kleinen körpersprachlich, stimmlich und mit Blickkontakt mitziehen). Folgt der Zwerg, wird er wieder gelobt.


    Hat man einen extremen Hibbel-Zerg, der wie ein Flummi in die Leine springt und sich in alles hineinsteigert, kann es helfen, ihn an der leine zu sich heranzuziehen, ihn festzuhalten (beispielsweise am geschirr) und ihn kurz "runter fahren" zu lassen. Sobald sich Zwerg beruhigt hat- gehts dann mit deutlicher, körpersprachlicher Geste in die andere Richtung weiter.

    Mein Hund wird immernoch für eine Hündin gehalten (aktuell werden die Rassen, die bei ihm mitgemixt haben, von den meisten erkannt)- obwohl er ein Rüde ist und seine Bömmel nicht zu übersehen sind :roll: und außerdem wird er nie erwachsen, sondern ist meistens der "junge Hund". Wächst der noch? sind die Standartfragen. Und wenn ich sage, nein- der wird dieses jahr 4- dann sorgt das für fassungslose Gesichter. Der würde ja "so jung" aussehen und so "einen wachen Blick" haben.
    Als wenn ältere Hunde abgestumpft wirken müssen :???:

    Ich habe die Zeit des spazieren-gehens mit einberechnet, denn das zähle ich zur aktiven Beschäftigung. Wir gehen nicht nur um den Block sondern erkunden unsere Umgebung, mit allen Sinnen.


    Wenns um Trainingskram geht, da kommen wir "nur" auf 5-10 Minuten am Tag (manchmal passiert trainingstechnisch gar nix und wir schieben wochenlang dies bezüglich eine ruhige Kugel).

    Für mich kämen Kleinhunde nicht in Frage- bei meiner grobmotorischen Art würden die sonst gefährlich leben. Alles was daher kleiner als mein Hund ist (und den empfinde ich als klein) würde hier eher nicht einziehen.


    Außerdem wäre ein Border Collie nichts für mich. (Ein Hüte- Speziallist wäre bei mir eher unglücklich), deshalb steht er bei mir auf der Liste der Hunde, die nicht zu uns passen würden ganz oben.

    Wenn mein Hund gerne etwas haben möchte und etwas ganz toll findet, dann schnauft er. =)


    Abends erinnert er uns pünktlich daran, dass er noch mal "raus" muß- er steht dann vor einem und schaut erwartungsvoll drein.
    Wenn man darauf nicht reagiert, wird das ganze mit diversen lauten untermauert.


    Zu Hause benutzt er gerne meinen Spiegelschrank als Hilfsmittel.
    Er ist ein äußerst fauler Hund. Wenn er beispielsweise auf einen seiner Plätze liegt, von wo er nicht unbedingt den "rund-um- Blick" hat- wird der Spiegel genutzt. Fährt jetzt beispielsweise ein auto vor (ich wohne im keller), dann guckt er nicht um die Ecke (dazu müsste er aufstehen)- sondern in den Spiegel hinein, in dem sich das Auto, sowie die Scheinwerfer spiegeln.


    Fahren wir mit dem Auto und er ist auf der Rückbank nervig und legt sich nicht hin- dann schaue ich in den Rückspiegel- woraufhin sich der kleine hinlegt (er schaut mir im Rückspiegel in die Augen).
    Mache ich das nicht und sage nur, dass er sich hinlegen soll, kommt keine Reaktion, außer gefiepe.
    Wartet unser Hund auf uns und sitzt ausnahmsweise in der Fahrerkabine, dann benutzt er die Seitenspiegel, wenn jemand von Hinten/der Seite ans Auto herantritt. Darin kann er uns auch erkennen.


    Er nutzt Spiegel auch zum kommunizieren. Stehen wir beide vor dem großen spiegel, ich schaue hinein und ändere meine Mimik- dann kann ich bei meinem Hund eine Veränderung im gesichtsausdruck feststellen. Verstecke ich mich hinter einen der Schränke und habe beispielswesie sein lieblingsspielzeug in der Hand, erkennt er das, indem er in den Spiegel schaut und kommt um die Ecke geschossen. Erkennt er vorher, dass ich nichts in der Hand halte- oder einen Gegenstand, für den es sich nicht lohnt, aufzustehen, dann beliebt er liegen.


    Ich finde das sehr interessant- vor allem, wie mein Hund den Spiegel als Hilfsmittel benutzt.