Hallo zusammen,
mein Freund und ich haben seit 10 Monaten einen Parson Russell Terrier. Er war 10 Monate alt, als wir ihn bekamen und hat bis zu diesem Zeitpunkt bei der Züchterin im Hunderudel gelebt. Als wir ihn bekamen, hatten wir die erste Zeit starke Probleme, weil er der Meinung war, ich wäre für die Chefrolle gänzlich ungeeignet.
Also musste ich zunächst lernen, Chef zu werden und souverän aufzutreten. Das haben wir inzwischen geklärt. Nach einiger Zeit stellten wir fest, dass er bereits nach ein paar Sekunden (auch wenn ich nur im anderen Raum war) bellte, wenn er allein war. Wir suchten uns eine angeblich gute Hundetrainerin und starteten das Einzeltraining. Sie hörte sich das Gebelle an und urteilte dann, dass es lediglich Protest sei und keine Trennungsangst. Sie sagte uns, wir sollen jedes Mal, wenn er bellt in die Wohnung zurück gehen und ihn leicht in die Seite "zwicken". Unerfahren, wie wir anscheinend damals waren, machten wir es so.
Der "Erfolg" war dann, dass er sich total gefreut hat, wenn einer in die Wohnung kam, er immer gestresster wurde (sabbern etc.) und statt zu bellen angefangen hat zu winseln.
Also dachten wir uns: Neue Hundetrainerin - Neues Glück!
Die Dame erkannte sofort, dass er die Rangordnung bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht begriffen hatte und eine Art Kontrollverlust empfand, wenn wir nicht in Sichtweite waren. Also hieß es, Körbchen vom Wachposten Flur ins Wohnzimmer, Kein Ablegen mehr im Flur, Kommando "Korb" trainieren und und und.. Wie gesagt, haben wir das mittlerweile im Griff. Was das Alleine bleiben angeht:
1. Wir haben angefangen uns in der Wohnung zu bewegen, sprich von Zimmer zu Zimmer zu laufen, bis er uns nicht mehr ständig hinterhergelaufen ist.
2. In der Wohnung die Trennung aushalten lernen, langsam in der Zeit gesteigert.
3. Das Haus verlassen. Dabei haben wir uns Minutenweise gesteigert, bis wir bei ca. 35 Minuten angekommen waren. (Haben immer geübt, wenn er müde, satt und ausgeglichen wirkte)
Er ist übrigens im Schlafzimmer alleine, damit er nicht den Flur überwacht und um ihm ein bisschen "Halt" zu geben, im Auto (sprich im kleinen Raum) kann er auch mal ein bisschen allein bleiben.
Nun ist es so, dass er vor ein paar Tagen auf einmal wieder angefangen hat zu bellen, obwohl nichts besonderes vorgefallen ist und wir das eigentlich lange hinter uns hatten.. er entspannt dabei übrigens (liegt im Bett und schläft fast)..
Er rollt sich also schön in eine Federdecke ein und startet ganz nebenbei sein Geheule (klingt wie eine gurrende Taube
), was sich mal schneller und mal weniger schnell in bellen steigert.
Da wir in einer Mietwohnung wohnen, können wir es nicht ignorieren. Wir haben dann angefangen, das Spiel umzudrehen. Halten uns in der Wohnung auf und wenn er bellt, verlassen wir kurz das Haus.
das klappt auch ganz gut, aber ich habe einfach Angst, dass er es nie lernt.
Er muss nie alleine bleiben, da ich ihn mit zur Arbeit nehme, aber für die TÄGLICHEN Übungseinheiten ist er es. Im Büro kann er übrigens meist eine Stunde allein bleiben, nur an schlechten Tagen fängt sein Konzert schon früher an.
Ich hoffe, mir kann jemand erklären, was in diesem Kerl vorgeht und mir Tipps für weitere Übungen geben. 