Hallo 
Es gibt zwar schon einen noch nicht so alten Thread von einer Studentin hier, die sogar fast im selben Alter ist wie ich, aber da meine Überlegungen ein bisschen in die andere Richtung gehen, mache ich einen eigenen Thread auf.
Nun erst einmal ein paar Worte zu mir:
Ich studiere im (noch) 4. Semester, wohne alleine in einer 40qm Wohnung am Rand einer Stadt mit 150.000 EW (ruhige Wohnlage, Wald keine 500m entfernt, TA und Tierfachhandel alles gut erreichbar mit Rad/Bus).
Ich hatte zwar schon mehrere Tiere (Ratten, Kaninchen, Schildkröten), aber nie einen eigenen Hund. Bin allerdings mit einem Hund aufgewachsen, da mein Vater einen Jagdhund/Dogo Argentino Mix besessen hat und habe einige Freunde/Bekannte mit Hund.
Ich bin ein absoluter Hundemensch und wollte schon lange einen eigenen haben, doch habe ich immer erst einmal den Kleintieren Vorzug gegeben. Mittlerweile wird der Drang nach einem eigenen Hund immer größer und größer und ich muss mich wirklich zwingen, nicht ständig im Netz nach Hunden zu schauen 
Ich weiß, was ein Hund alles verlangt, neben Geld benötigt es auch Zeit und Geduld und es ist nicht so toll, wenn man mit fetter Erkältung bei Minusgraden oder im Regen mit dem Hund raus geht. Aber dafür gewinnt man einen gaaaanz tollen Freund *Herzchenaugen bekomme*
Finanzen:
Meine finanzielle Lage ist nicht berauschend (große Sprünge sind nicht drin), aber ich lege monatlich immer einen festen Betrag zur Seite, habe somit ein kleines Sicherheitspolster und noch einen 400€-Job. Die Wohnung/Studienkosten bezahlen meine Eltern, der Rest wird von mir gestemmt und zwar ohne finanziellen Engpässe.
Ich habe mal versucht, anfallende Kosten für einen Hund zu schätzen und komme auf folgende Rechnung (nur ein Richtwert, ich weiß ja nicht, was es für ein Hund wird und TA-Kosten kann man nie vorabsehen):
- 50€/mtl. - Futter
- 10€/mtl. - Leckerlies
- ~80€/mtl. Hundeschule
- 4-10€/mtl. - Haftpflicht (hier habe ich mich aber noch nicht näher informiert, was die Kosten angeht, mit oder ohne OP-Schutz etc.)
- 6,60€/mtl. - Impfung/Wurmkur/Zecken-Flohschutz
- 5,50€/mtl. - Steuer (die weiß ich fest von meiner Stadt)
--> Macht ohne Hundeschule knapp 80€, was absolut ohne Probleme für mich tragbar ist. Selbst mit Hundeschule geht es noch, bloß weiß ich da nicht, was die hier vor Ort kosten würde. Muss ich mich mal erkundigen!
Stimmen denn meine Einschätzungen soweit? Das Futter wäre auf einen mittelgroßen/großen Hund ausgelegt und sämtliche Gebrauchsgegenstände wie Näpfe, Leinen, Halsband, Bürste etc. kommen natürlich noch hinzu (oder ich zweckentfremde einfach das Zubehör von meinem früheren Pflegepferd
) Scherz beiseite, ich habe nur das Zubehör mal nicht mit gerechnet, weil man ja nicht jeden Monat neue Leinen oder Näpfe benötigt und die sich auch in geringen Preisen niederschlagen.
Extrem hohe TA-Kosten würden mich natürlich belasten (sagen wir es mal so, eine 3000€ OP könnte ich nicht einfach so berappen), aber dafür gibt es halbwegs freundliche Studentenkredite UND meine Eltern haben sich bereit erklärt, mir dieses Geld zu leihen, sollte es mal wirklich hart auf hart kommen - auf unbestimmte Zeit.
Wohnungsgröße/Student vs. großer Hund:
Ich höre immer wieder "Hol dir bloß keinen großen Hund, du hast eine kleine Wohnung, die ist viiieeel zu klein" - "Ohne Garten? Vergiss es, kein Tierheim vermittelt dir damit einen großen Hund!" - "Als Student wird dir eh keiner einen Hund geben wollen."
Was ist an den Sachen wirklich dran? Natürlich ist es für einen Hund mit einer geräumigen Wohnung und/oder Garten schöner, aber wenn ich den Hund ausreichend beschäftige, sollte das doch klappen?
Zeitlich könnte ich jeden Tag auf jeden Fall mind. 2h für den Hund veranschlagen (selbst zu Zeiten mit Prüfungen oder vielen Terminen), mehr ist je nach Stundenplan etc. natürlich auch drin und va. am Wochenende. Ich habe dank Studienfach wenig Prüfungen und mehr Hausarbeiten, die sich sehr flexibel einteilen lassen und bin nie mehr als 3-4h am Stück an der Uni (meist sogar nur vereinzelte Veranstaltungen, auf die dann lange Pausen folgen). Mein Nebenjob erstreckt sich auf 2x 5h / Woche, was für den Hund auch machbar sein sollte. In der Eingewöhnungsphase kann ich mir auch freinehmen.
Zugfahren mit Hund?
Eine Überlegung habe ich noch, die mich bislang vom ernsthaften Hundekauf abgehalten hat:
Ich fahre alle 4-8 Wochen mal in die Heimatstadt zu Eltern/Freunden (Auto 1h, Zug mit IC 1h, mit RE 1.5h). Ein eigenes Auto habe ich nicht, ich fahre entweder mit einer Mitfahrgelegenheit oder mit dem Zug. Ist es zuviel von einem Hund verlangt, alle paar Wochen in einen Zug steigen zu müssen? Ich sehe zwar regelmäßig Hunde in Bussen und Nahverkehrszügen, jedoch selten im IC.
Rassen/Hundeeigenschaften:
Mir gefallen optisch eher kräftige mittelgroße bis große Hunde (Z.b. Am.Staff, Dogo Argentino, Dogo Canario, Rottweiler, Boxer etc.). ZU groß sollte er wg. Wohnungsgröße dann doch nicht sein, alles unterhalb Kniehöhe fällt komplett weg. Listenhund fällt ebenfalls weg, da mir 600€/Jahr an Steuer dann doch zu hoch ist. Kurzes Fell ist ein Muss, Zottelhunde sind nicht so meins, auch wenn sie niedlich aussehen können. Farbe ist natürlich erstmal egal, aber meistens sind es braun-schwarz gestromte Hunde oder schwarze, die mir ins Auge stechen.
Ich will keinen absoluten will-to-please Hund, der überhaupt keine eigenen Charakterzüge hat. Der Hund sollte auch mal kuscheln und faulenzen wollen, aber auch sportlich sein, da ich gerne mal spazieren oder radfahren gehe. Kraft für große Hunde besitze ich durchaus, bin zwar nur 164cm groß, aber sehr sportlich (Turnen und Krafttraining). Kein Jagdtrieb wäre wünschenswert (wer wünscht sich das nicht?), Wassernarr wäre kein Problem (habe einen See in der Nähe). Hundeschule und Hundesport sind sehr wohl eine Option, was genau mir an Hundesport zusagt, müsste ich allerdings entscheiden, wenn der Hund mal da ist und was das örtliche Angebot so hergibt. Kopfspiele würde ich auf jeden Fall mit dem Hund machen wollen, habe damit schon tolle Stunden mit dem Dobermann einer Freundin verbracht.
Anfängerhund:
MUSS es denn wirklich immer ein Anfängerhund sein? Ich habe schon mit so vielen zickigen und eigenwilligen Tieren zu tun gehabt und sämtliche Lieblingsschul/Pflegepferde waren Rabauken. Ich weiß also, was es heißt, mit Geduld und Führungsqualitäten an ein Tier heran zu gehen. Ich würde mir nicht zutrauen, den dominantesten, leinenaggressivsten bissigen Rotti zu händeln, aber muss es denn wirklich immer eins der lammfrommen Hunde für den Anfänger sein?
Das wars dann erst einmal von meiner Seite aus, ich hoffe, es ist nicht zu lange geworden
Aber ich wollte mal meine Gedanken dazu aufschreiben und Meinungen hören.
Vielen Dank schon mal für jede Antwort!