Ich glaube deine Hündin hat eine Zwillingsschwester , die Yorki-Dame meiner Freundin.
Sie läuft entweder frei oder an einer Flex. Sie ist nie wirklich bei meiner Freundin und keift alles und jeden an. Meine Freundin hat so ziemlich aufgegeben und lässt sie machen. Gemeinsame Spaziergänge haben wir sehr reduziert, denn ich bin nur noch genervt weil das Wuschelchen auch noch ständig um uns herum rennt. Meine Freundin versucht dann zwar sie ruhig zu halten, aber ich denke das ständige Gequatsche stachelt sie nur noch mehr an. Sie rennt auch zu anderen Hunden und keift herum. Ich hätte da viel zu viel Angst das sie mal wirklich eine auf den Deckel kriegt.
Im letzten Herbst war meine Freundin für eine gute Woche dienstlich unterwegs und bat mich die Kleine zu nehmen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber ich sagte zu. Mit meiner DSH klappt das ganz gut und ich hatte ja frei.
In der Wohnung war alles gut weil sie wohl ziemlich eingeschüchtert war am Anfang, aber als es das erste mal rausgehen sollte ist mir echt der Kragen geplatzt. Sie war total wuselig und hat schon Theater gemacht als ich ihr das Geschirr anziehen wollte. Ich habe ihr so einen verbalen Anschiss verpasst das sich sogar meine Hündin erst mal verzogen hat.
Draußen habe ich sie dann an kurzer Leine hinter mir gehen lassen und gar nicht beachtet. Ruhe war, herrliche Ruhe.
Der Spaziergang verlief dann richtig gut, aber wir sahen bestimmt komisch aus. Der große Hund lief die meiste Zeit frei und der Zwerg trottete hinter uns her. Die erste Hundebegegnung sorgte für Aufregung, aber ich gab ihr keine Chance nach vorne zu gehen, sondern ging zügig weiter.
Geredet habe ich kaum mit ihr, nur ab und an mal gelobt wenn sie einige Zeit still war.
Ab Tag 2 habe ich eine dünne Schnur von etwa 10m am Geschirr befestigt wenn wir weit weg waren von anderen Menschen und Hunden. Das Heranrufen klappte wirklich gut weil sie sich auch an meiner Hündin orientierte.
Eigentlich wollte ich keine Erziehungsarbeit leisten, aber es war so einfach, mit ein wenig Konsequenz.
Daheim gibt es bei mir z.B. die Regel das Hunde beim Füttern warten bis ich den Napf hingestellt habe und mein OK gebe. Das kannte sie gar nicht. Ich habe sie wohl gefühlte 50x wieder an ihren Platz gebracht und zum Warten aufgefordert. Dann hatte sie das begriffen und restlichen Tage setzte sie sich von selbst und wartete.
Dann hatten wir noch das Problem das dieser kleine Hund zu Hause ständig Leckerchen bekam, für nix, und im Betteln am Tisch unschlagbar war. Sie hatte auch kein Problem damit mich dabei an zu springen. Ich habe sie weggeschoben und ignoriert. Leckerchen gab es nur mit Gegenleistung wie einfache Gehorsamsübungen.
Irgendwie machte mir das dann richtig Spaß, denn sie begriff super schnell und hatte Spaß daran. Sie lernte raz faz einige Tricks. Draußen wurde es dann auch immer besser und wir konnten schnell wieder eine lange Leine oder sogar die Flex nehmen.
Bei Hundebegegnungen zitierte ich sie hinter mich und gab ihr keine Chance zu agieren. Zum Glück hatte ich immer meine Hündin dabei, denn so passierte es nicht das andere Hunde einfach zu ihr hin gelassen wurden. Das war ein riesen Vorteil.
Nach gut 10 Tagen holte meine Freundin sie ab und wir drehten noch eine kleine Runde. Es war wirklich nicht mit den früheren Spaziergängen zu vergleichen und meine Freundin wunderte sich gewaltig das ihr kleiner Hund mich so oft ansah und viel aufmerksamer war.
Leider hat sie meine Ratschläge nicht angenommen und wohl nichts geändert.
Trotzdem sind unsere gemeinsamen Spaziergänge nicht mehr so chaotisch wie früher. Die Kleine hat echt was gelernt, aber das scheint nur klappen wenn ich dabei bin.
Meine Freundin ist der Meinung das ich zu streng bin mit ihr, aber der Hund sieht das wohl anders. Sie freut sich ein Loch in den Bauch wenn sie mich sieht und ist meiner Meinung nach sehr dankbar für eine Führung.
Jedenfalls hätte ich keine Bedenken mehr sie noch einmal für ein paar Tage zu nehmen.
LG Terrortöle