Weiss man denn sicher, dass er wirklich auf der Strasse gelebt hat?
Dass er in der Tötung sass, heist ja nicht, dass er vorher auf der Strasse war.
Viele Hunde werden (weil unbequem) auch direkt von ihren Besitzern dort abgegeben.
Laut unserer Hundevermittlung soll er wohl auf der Straße gelebt haben. Andererseits habe ich gelesen, dass die Hunde dort meist eh frei rumlaufen und abends wieder nach Hause gehen. Dabei werden sie dann wohl eingefangen. Also 100 % sicher ist es bestimmt nicht, dass er ein Straßenhund war. Er hatte viele frische Narben, war komplett vermilbt, verwurmt und natürlich Flöhe. Kannte kein Kommando (ok
ist ja auch Spanier), auch keine Sichtzeichen.
Ich arbeite in Spanien als Hundetrainer und was ich seeeehr viel sehe sind Hunde
ohne Impuls- oder Erregungskontrolle, die ihre gesamte Kindheit einerseits völlig
hochgepusht werden, andererseits keine verständlichen Grenzen gesetzt bekommen.
Wenn Du so einen Hund hast, der auch noch genügend Jagdleidenschaft mitbringt,
dann würde ich erstmal nach Corinna's (flying paws) Ratschlägen handeln und
dann mit einer vernünftigen Ersatzbeschäftigung anfangen (Dummytraining, Mantrailing, etc)
und ich denke, dass Du mit Engagement und Verstand bald einen super Arbeitshund hast,
der eben auch abschalten kann.
Dummytraining machen wir jetzt schon, das liebt er, hat aber auch 3 Monate gedauert, bis er wusste, um was es eigentlich geht. Das Schwierige ist halt, das er sich absolut nicht mit Leckerlis beeindrucken lässt. Egal was, normale aus dem Geschäft, Käsewürfel, getrocknetes Fleisch, ...
Aber das ist viel Arbeit, und die macht Dir ja Spass, oder?
Viel Glück und LG
Chrissi