Liebe Hundefreunde!
ich bin mir immer ein wenig im Zwiespalt, ob mein Burli auch ein glücklicher Hund ist.
Das hört sich vielleicht merkwürdig an, aber ich bin doch sehr interessiert, daran, dass mein Hund ein artgerechtes, fröhliches Leben führt. Da ich vollzeit Berufstätig bin, ist Burli, seit er ca. 3 Monate alt ist, tagsüber in einem Hundekindergarten untergebracht...ich möchte hierzu unseren Tagesablauf schildern.
Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker, ich schlapfe aus dem Bett mach mir eine Tasse Kaffee und zieh mich an. Mein Hundebub denkt unterdessen nicht ans aufstehen und bleibt im Bett liegen, bis ich rufe "Burli gehn wir spazieren". Dann kommt er sofort fit und fröhlich angetrottet und wir gehen ca. 30-45 Minuten durchs Dorf. Dies dient hauptsächlich dem Nachgehen seiner Geschäfte, und er trottet eher mäßig motiviert
neben mir her und orientiert sich hauptsächlich an den Leckerlies in meiner Tasche. Je nachdem wie munter und wach er ist, speilen wir dann im Garten noch ein wenig Fußball oder mit der Beißwurst. Meistens steht ihm der Sinn jedoch nach Kuscheln und er lehnt sich an und lässt sich die Rippen putzen oder die Ohren kraulen.
Dann gehts wieder ins Haus, Burli verschwindet sofort bei mir im Schafzimmer im Bett und lässt sich nochmal ausgiebig in den Schlaf streicheln.
Ich geh dann ins Bad und mach mich fertig für den Arbeitstag. Auch wenn ich durch die Wohnung husche und meine ganzen Dinge zusammensuche, bleibt er liegen bis ich rufe, "Burli, fahrn wir in den Kindergarten" ( es sei dazu gesagt, dass mein Bub alles andere als ein Frühaufsteher ist
)
Dann hopst er sofort zur Tür, ich mach den Kofferraum vom Kombi auf (eine mobile Kuschelhundehütte), er hopst rein und schläft sofort wieder ein und wir fahrn los.
Im Hundekindergarten kommen wir ca. um 8 Uhr morgens an. Burli wird dann sofort von Evi, der Besitzerin, in Empfang genommen und es wird noch eine Runde mit ihr spazieren gegangen. Ich mach unterdessen dann sein Frühstück.
Ich fahre dann zur Arbeit. Glücklicherweise liegt meine Arbeitsstelle gleich in der Nähe, sodass ich Burli in der Mittagspause immer besuche. Da wird dann auf der großen Spielwiese, apportiert, Ball gespielt oder ich lasse ihn mit einer seiner Freundinnen spielen.
Der Kindergarten sieht wie folgt aus: jeder Hund hat seinen eigenen großen Zwinger mit Außenbereich. Die Hunde sind zwar voneinerander getrennt, können allerdings durch die Gitterstäbe miteinander in Kontakt sein und sind sozusagen - nie allein.
Evi und ihr Mann gehen mit Burli und den anderen Hunden ca. 3 mal am Tag raus auf die Wiese, insgesamt hat sie ca. 15 Hundekindergartenkinder täglich.
Evi und ihr Mann wohnen auf dem riesen Gelände und haben selber eine Schäferhundzucht. Ihre Tochter Sabine züchtet kleine Boston-Terrier. Die ganze Familie ist also hundeverliebt. Evis Mann ist so herzig mit Hunden wie ich es noch nie gesehen habe. Er liebt die Tiere und spielt, schmust und scherzt mit den Hunden auf eine entzückende Weise. Mit Burlis Erziehung hat er mir sehr viel bereits geholfen. Seine Devise lautet: nur mit Geduld, Spielen und Futter bringt man einen Hund was bei.
Für Evi sind alle Hunde egal ob groß oder klein, nicht Hunde sondern Kinder
Zwischen 17 und 18 Uhr hole ich Burli dann ab und es geht nach Hause. Wir machen dann gleich unser alltägliches Sportprogramm
bestehend aus spielen, joggen, apportieren, unfug machen und zum schluss wenn die Power fort ist, etwas Erziehung (Fuß, Platz, Sitz,..usw.)
das ganze dauert ca. 2 Stunden, bis wir dann schlussendlich reingehen und der Bub sein abendesssen bekommt. Sein Glück ist dann perfekt, wenn dann noch mein Freund kommt und wir 3 zusammen Fernsehen und dann Extrem-Kuschling angesagt ist.
Burli ist alles in allem für einen Dobermann ein absolut unkomplizierter Vertreter, bellt so gut wie nie, mag seine Artgenossen (bei Rüden kommts drauf an), ist freundlich und verschmust zu jedermann und sehr sehr brav was seine Erziehung anbelangt.
Am wochenende darf er natürlich so lange schlafen wie er will, kann schon aml 10.30 werden
Ich schlaf ja auch gern aus. An meinen Wochenenden ist er die absolute Nummer 1 und wir widmen uns schönen ausgiebigen Spaziergängen und besuchen die Hundeschule (wo er emsig und engagiert bei der Sache ist), er ist dann mein steter Begleiter, kanns aber auch verschmerzen, wenn ich ihn zum einkaufen mal 1 oder 2 Stündchen alleine lasse....er schläft dann einfach.
Kann ein Hund so "gehalten" werden?