Hallo Zusammen,
kurz zur mir: Mein Name ist Kerstin, ich bin 26 Jahre jung, lebe seit 5 Jahren glücklich in einer festen Beziehung und komme aus Essen. Zur Zeit bin ich für einen Tierschutzverein tätig, genauer gesagt arbeite ich auf einer Hundeauffangstation. Die Tiere und die Natur sind eine meiner Leidenschaften... Bin von klein auf an mit ihnen aufgewachsen, insbesondere mit Hunden...
Seit dem 15.05.2012 lebe ich nicht mehr nur mit meinen beiden Katzen "Keane" (*April 2009) und "Fanta" (Juni 2010) zusammen, sondern wir teilen uns unser Heim nun mit "Hannes".
Hannes (*April 2010) kommt ursprünglich aus Spanien und lebte dort seit seinem Welpenalter an im Tierheim. Seit anfang des Jahres ist er hier in Deutschland. Umso mehr kommen in mir immer mehr Fragen auf, wie sich aus dem armen Kerl, so ein ängstliches Wesen entwickeln konnte.
Hannes ist ein sogenannter "Angsthund" und hat sich in seine eigene kleine Welt zurück gezogen, in der er verucht nicht aufzufallen und resignierte dabei. Er hat sich und alles was zum "Hunde-Dasein" dazu gehört, aufgegeben. Auf dem Hundhof ist er die ganze Zeit flüchtend vor allem und jedem im Kreis weggerannt. Beobachtete Menschen und Artgenossen bei jedem Schritt, um sich jeder Zeit in Sicherheit bringen zu können. Ich gehe davon aus bzw. vermute, dass er sehr reizarm und ohne direkten und persönlichen Kontakt zu Menschen aufgewachsen ist. Er ist sehr unsicher und fühlt sich in fast jeder Situation vor allem hilflos. Weiß nicht wie er reagieren soll... ist seiner Umwelt unkontrolliert ausgeliefert...
Trotz seiner, ja leider zum Teil panischen Angst, ist er einfach nur lieb und hat in keinster Weise Anzeichen von Agressivität oder ähnlichem. Er ist definitiv vom Wesen her ein Fluchthund, doch trotz seiner permanenten Hilflosigkeit, ein sehr ruhiges Gemüt. Wenn sich draußen eine für ihn schlimme Situation zuspitzt, lehnt er sich an einer Wand an, legt sich auf dem Boden und ähnliches, aber springt an der Leine nicht panisch hin und her, kläfft oder sonst was...
Seit er bei mir, scheint er nach und nach, wieder etwas Leben in sich zu spühren und kommt langsam, wenn auch noch in sehr wenigen Situationen aus sich heraus... Doch auch ich in mir hat er noch lange nicht einen Menschen gefunden, dem er voll und ganz vertrauen kann und es wird auch noch eine gute Weile brauchen. Aber er fängt an sich langsam an mir zu orientieren...
Zunächst habe ich mich Hannes genähert, in dem ich ihn einfach ignoriert habe. Habe mich ihm nicht körperlich genähert, ihn nicht angesprochen oder angeschaut. Er sollte erfahren, dass von mir keine Bedrohung ausgeht.
Daher suche ich Menschen, mit denen ich auf dieser Weise, Hannes weiter aufbauen und seinen Charakter stärken kann. Ich würde mir für ihn wünschen, dass sich Jemand findet, dessen Hund ein souveränen Charakter hat, d.h. der nicht agressiv ist oder sonstige auffällige Charakterzüge besitzt. Damit Hannes nicht noch mehr unötige Ängste entwickelt, zusätzlich verunsichert wird oder aber auch mögliche "Verhaltensauffälligkeiten" abschaut....
Ich wohne in Essen-Altendorf. Wir haben hier mittlerweile 2-3 relativ feste Routen, auf denen wir spatzieren gehen. Leider wohne ich für sein Wesen sehr ungünstig, es ist sehr viel Trouble hier, was ihn sehr stresst. Da er erst den Straßenverkehr, die vielen fremden Menschen und alles kennenlernen muss und daher dabei hunderte Situation erlebt, in der er seine Angst überwinden muss, wäre es super, wenn ihr uns auf unseren Wegen begleiten könntet. Wir gehen immer mal wieder kleinere Umwege, die aber dennoch immer wieder auf unsere Hauptroute führen. So lernt er neues kennen, kann aber dennoch die Orientierung behalten, die im offensichtlich etwas Sicherheit geben kann.
Ich möchte ihn nicht abhängig von mir machen. Ich möchte, dass er das Leben wieder spüren kann, endlich mal Freude und Unbeschwertheit erleben und erfahren darf, was Liebe, Fürsorge und Geborgenheit bedeuten.
Ich würde mich so vom Herzen für ihn freuen, wenn wenigstens schonmal einen Artgenossen kennt, dem er vertraut und den er für sich seinen "Freund" nennen kann...
Mir ist es wirklich sehr wichtig, dass du Verständnis dafür hast, ihn ersteinmal einfach zu irgnorieren. Ihn also nicht anzusprechen, auffällig anzuschauen oder gar anfassen zu wollen. Er soll keine negativen Erfahrungen machen, sondern lernen, dass von anderen Hunden oder Menschen keine Gefahr ausgeht. Nicht jeder etwas von ihm oder ihm etwas möchte. Ich würde mich freuen, wenn man einfach gemeinsam spatzieren gehen kann, sich einfach was nett dabei unterhält und die Hunde sich in Ruhe kennenlernen können...
Wenn du Interesse hast uns zu unterstüzen, zu begleiten und du dir vorstellen kannst, dass dein Hund ein gutes Vorbild für Hannes sein könnte oder du Fragen hast, schreib mich doch einfach an 
Freue mich sehr auf eure Antworten und wünsche euch einen schönen Freitag.
Ganz liebe Grüße, Kerstin