Beiträge von ProKurt

    Danke für die Moral, das baut auf. Und nein, nach 11 Tagen stehe auch ich nicht mehr unter Schock. Der Text stammt vom selben Abend. Wie gesagt, Tierarzt in der Leitung. Mal genauer lesen. Danke

    Trotzdem Danke an alle für euer Verständnis! Das größte Problem nach seinem Ableben ist mittlerweile, dass Nichthundehalter einen da überhaupt nicht verstehen können. Ist ja "nur ein Hund"...
    Kurt war mein Baby

    1. Lasse ich den Hund nicht absichtlich eine Mauer hochspringen, die Aufgabe hatte er sich selbst gegeben, er war ohne Leine und hat mit einem anderen Hund getobt.
    2. war das Ende - relativ - schnell und plötzlich, zumal wir in telefonischem Kontakt mit dem TA standen, als es passierte. Es sah für niemanden so aus, als ob er es nicht schaffen würde, bis er eben plötzlich keine Luft mehr bekam. Dann war innerhalb von vielleicht 2 Minuten alles aus...die Frage, ob wir ihm helfen oder nicht, stand gar nicht im Raum.
    3. auch ich weiß, dass nicht alle TA böse sind und die Unfähigen es auch nicht böse meinen. Sündenböcke helfen allerdings bei der Trauerbewältigung und da muss mir niemand unterstellen, Hilfe zu unterlassen oder die falschen zu beschuldigen. Es geht hier vielmehr um Aufmerksamkeit und um kritisches Hinterfragen von Praktiken. Natürlich ist das alles nicht schwarz-weiß - leider. Aber ich denke, dass man von einem so langen und intensiven Studium mit anschließend hohem Gehalt doch um einiges mehr erwarten kann, als da kam. Schließlich wurde am Problem vorbei therapiert und experimentiert. Genau DAS regt mich auf und es hält mich immerhin manchmal vom Weinen ab.

    + 10.05.2012

    Ein altdeutscher Hütehund-Mix aus „Schafpudel“, „Strobel“ und etwas Border Collie . Geboren am 19.08.2011 und mit 11 Wochen zu uns nach Leipzig gekommen.

    Ein fantastischer Bursche, stubenrein nach nicht mal 2 Wochen, Grundkommandos verstanden nach nicht mal zwei Monaten. Viel Gedanken haben wir uns gemacht wegen des Hütetriebes, wie kann man ihn sinnvoll beschäftigen in einer Stadt, wie kommt er zu ausreichend Auslauf etc. etc.

    Kurt war unglaublich anhänglich, hat es gehasst, wenn wir mal kurz weg mussten – als Student ist man zwar flexibel, aber manchmal halt leider doch mal in der Vorlesung, aber selbst daran hat er sich irgendwann gewöhnt. Irgendwann war er sogar soweit, dass er lieber bei uns geblieben ist draußen im Wald oder auf dem Feld, anstatt zu anderen Hunden zu rennen. Lieber hat er seine Frisbee getragen, die er seit kurzem sogar im Fliegen fangen konnte. Suchspiele hat er geliebt, Wasser auch und natürlich vor allem Kommandos.

    Disziplin: Frisbee wegwerfen, aber nicht hinterherlaufen dürfen, statt dessen hinlegen, Rolle, zu Herrchen/Frauchen kommen, und erst dann suchen dürfen...Wir haben uns schon auf seine zukünftigen Aufgaben als Kinderwagenschieber o.ä. gefreut, im August ist es soweit.

    Aber stattdessen ist Kurt gestern im Alter von nicht mal 9 Monaten vor unseren Augen gestorben, das Wort „elendig“ beschreibt es hier nur ansatzweise. Kurt hat nie, nie, nie gejault, wenn ihm etwas weh tat, gestern abend dafür umso mehr, umso schmerzhafter. Kurt hätte auch nie eine Aufgabe verweigert, egal wie es ihm ging. Gestern konnte er nicht einmal mehr sein Geschäft erledigen; mit offenen Augen ist er erstickt!

    Dabei waren wir schon viel gewohnt. Vor ca. 2 Monaten mussten wir ihn für 6 Tage in die Tierklinik geben, nach dem der Tierarzt ihm x Spritzen verpasst hatte:
    Nach einem relativ heftigen Sturz – er wollte eine doch recht hohe Mauer hochspringen und ist bei vollem Tempo nur mit den Vorderläufen hochgekommen und dann abgestürzt – war ihm abends nicht nach Fressen, vor allem nicht nach Kopf senken. Wir dachten, dass er sich wahrscheinlich etwas geprellt hat. Am nächsten Tag schien er aber halbwegs i.O. Am zweiten Tag jedoch wollte er sich gar nicht mehr richtig bewegen, sodass ich mit ihm zum TA
    Edit by Mod: Ich habe mal den Ort der Klinik entfernt.
    Gruß SheltiePower
    bin.

    Der glaubte ebenfalls an eine Prellung und gab ihm eine Spritze gegen den Schmerz.
    Am nächsten Tag ging es Kurt kaum besser, er hechelte sehr stark. Zurück zum TA, neue Spritze, diesmal gegen Fieber und noch gegen Durchfall. Am Folgetag konnte er dann plötzlich sein linkes Hinterbein nicht mehr bewegen, es war steif. Wieder zum TA.
    Spätestens hier hätte ein verantwortungsbewußter Tierarzt auch an Impfkomplikationen denken müssen, zumal der Verdacht auf Hirnhautentzündung geäußert wurde. Dies war die einzige, vage Diagnose. Kurt müsse in die Uniklinik. Dort haben sie ihm ca. 30 weitere Spritzen gegeben, ihn an Hals, Bauch und Rücken kahl geschoren, MRT und CT gemacht und wer weiß was noch – die Befunde haben wir noch immer nicht, sie sind „verschwunden“. Nach fast 2000€ Kosten (wie zahlt man so etwas als Student???) durfte ich Kurt ohne konkrete Diagnose wieder mitnehmen.

    Nach mehrmaligem Nachfragen kam der „Verdacht auf eine aseptische Meningitis“ zur Sprache, eine Hirnhautentzündung, die das eigene Immunsystem auslöst. Therapie: Kortison. Folge: Fresssucht, Sabbern, Hecheln, Inkontinenz, sehr viel Durst etc. – um nur mal ein paar kleine Nebenwirkungen im physischen Bereich zu erwähnen. Kurt stank wie ein wandelndes Pissoir, konnte kaum laufen, weil sein Bein immer noch steif war, aber er war trotz Benommenheit voller Energie. Und nach wenigen Tagen merkte man, wie es mit ihm bergauf ging, das Bein ließ sich immer besser bewegen und er wurde wieder etwas der alte.
    Nach ca. 3 Wochen merkten wir aber, dass der Heilungsprozess stagnierte und viel mehr ab und an wieder Tiefs kamen: er war plötzlich ganz schlapp, schlief den ganzen Tag, wenn er draußen war legte er sich bald auf den Boden, sein mittlerweile chronischer Durchfall wurde wieder stärker usw. Also gingen wir wieder zur TA-Praxis, nur um wieder 3 Spritzen für den kleinen, gerade mal 7 Monate alten Welpen einzufahren...

    Natürlich ging es ihm wieder ein paar Tage etwas besser, es war ein ständiges Auf und Ab, aber man merkte irgendwie, dass es nicht richtig war, ihm nicht richtig gut ging. Irgendwann haben wir dem alten TA den Rücken gekehrt und sind zur Alternativen Medizin, zur Homöopathie gewechselt. Nach dem üblichen Prozedere bekam er Arnica und Hypericum und noch etwas gegen Durchfall, in der Hoffnung, dass es ihm 4-5 Tage später deutlich besser gehen sollte. Das sah zuerst nicht danach aus: zwei Tage später hatte Kurt so starken Durchfall, dass er einen Tag lang nichts aß und sich nicht bewegen wollte. Wiederum 2 Tage später aber war er tatsächlich um ein Vielfaches fitter als in den 2 Monaten seit dem Klinikaufenthalt.

    Gestern jedoch war er ab mittags plötzlich vollkommen platt, so wie damals, als ich ihn mit über 42 Grad Fieber und lahmem Bein in die Klinik bringen musste. Beim Homöopathen gab’s etwas zum Senken des Fiebers, was auch half, aber sein Gesamtzustand verschlechterte sich innerhalb von 2 Stunden so dramatisch, dass wir gemerkt haben, wir können ihn nirgends mehr hin transportieren; erstens weil er es nicht durchgehalten hätte, zweitens weil wir nicht wussten wohin...... Also mussten wir mit ansehen, wie er vor unseren Augen seinen unglaublich schmerzhaften Magenkrämpfen erlag. Die Tierklinik hätte ihm viele weitere Placebospritzen verpasst, uns eine Rechnung präsentiert, die wir nicht hätten zahlen können – mein Bausparvertrag war bereits für die erste Rechnung drauf gegangen, und am Ende wäre Kurt wieder nur auf Kortison auf die Beine gekommen bzw. hätte ohne Kortison wohl nicht auf selbigen mehr stehen können. Aber diese Annahme ist sehr fraglich.

    Ist das ein Leben? Wir haben uns dagegen entschieden, trotzdem sein Sterben einfach unglaublich bitter und traurig war und wir eigentlich alles für ihn getan hätten. In diesem Falle konnten aber nicht mal moderne Medizin oder Fachkundige helfen.

    Es besteht vielmehr der Verdacht, dass Kurt den Spätfolgen seiner Impfungen erlegen ist. Mit 12 Wochen gab’s die erste Dosis – Sammelimpfung, wie üblich. Aufklärung gab’s keine, schließlich macht man das einfach...Dann flatterte die freundliche Erinnerung an die zweite Impfung inkl. Tollwut 4 Wochen später ins Haus. Da fing alles eigentlich an: zuerst ständiges Hecheln, Rastlosigkeit und komischerweise ständige Appetitlosigkeit, aber vor allem der ständige Durchfall, den wir auch durch penibles Ernährungsprogramm auf Anraten des TA nicht in den Griff bekamen. Dann der Unfall, das extrem hohe Fieber, die neurologischen Ausfälle und deren Wiederauftauchen – gestern morgen im Wald nämlich sackten Kurt plötzlich ganz kurz all seine 4 Beine weg... – in regelmäßigen Abständen. Dazu keine genaue Diagnose, sinnloses Medikamentieren und Vertrösten...

    Unser Vertrauen in die Kompetenz von Tierärzten, vor allem in deren „Routine“ und Unvermögen ist vollkommen erschüttert. Tierärzte und eine Uniklinik, die nicht in der Lage
    sind, nach Impfungen an Impfschäden zu denken und darauf zu untersuchen, sind das Letzte.

    Und das ist der Hauptgrund, warum wir kein Tier mehr haben möchten. Wer bringt schon sein geliebtes Tier zu jemandem, der sich anmaßt, zu verstehen, ohne das Tier wirklich zu kennen, stattdessen mit Spritzen wie wild rumdoktort und freundlich zur Wiederkehr bittet, weil man die EC-Karte dabei hat.

    Sicher darf man nicht alle über einen Kamm scheren, aber vor allem vom Impfen rate ich ohne genaue Aufklärung und Abklärung am Tier allen Besitzern ab. Mittlerweile gibt
    es viele Studien über Impfungen, die man im Web nachlesen kann.

    Für Kurt kommt leider alles zu spät. Das, was mit Kurt passiert ist, wünsche ich niemandem...das macht man nicht mit Menschen und auch nicht mit Tieren, das ist legitimierte Quälerei auf höchster Ebene!!!

    Wann wurde der Hund geimpft? Bei meinem war es durch einen Impfschaden, der leider tötlich verlief...er hat sehr viel gehechelt auf einmal...einen thread dazu gibt's bald auch.