Beiträge von Loremma

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    Ich markere Verhalten und Dinge mit immer demselben Wort. Durch dieses Wort weiss mein Hund, dass er das Gewünschte tut (z.B. gucken anstatt losrennen) und dass ich ihm ne erfolgsversprechende Belohnung "verspreche". Ich schwäche den Reiz der gemarkerten Dinge und "sichere" mir Aufmerksamkeit durch überraschende, entsprechende Belohnungen. Der Klicker ist auch ein Marker.


    Danke, kannst du trotzdem nochmal genau beschreiben, wie du das machst, anhand eines konkreten Beispiels? Also wann kommt dann die Belohnung usw.

    lg

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    Es kann schon sein das es was mit Stress zu tun hat. Kurze Geschichte wie es gestern ablief. Ich war mit ihm Gassi, er hat brav draussen sein geschäft verrichtet. Kaum war ich zuhause machte er in innerhalb von 10 min, 3 mal in die wohnung. Ist für mich unerklärlich dass er so oft muss. Und er geht sofort danach wieder trinken.

    Wie lange gehst du mit ihm Gassi? Klingt so, als sei er überfordert. Meiner lässt den Stress nämlich auch ab, wenn wir zuhause sind, er pinkelt halt nicht rein, aber macht andere Spinnereien. Ist das ein sehr aufregende Gegend, in der ihr da geht? Viel Straßenlärm, andere Hunde, Katzen,...?
    Was macht ihr, im ihn geistig auszulasten?

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    Was das gassigehen betrifft, ich tu da nicht lange herum, ich gebe ihm das brustgeschirr rauf, leine rauf und ab nach unten. Er beisst hauptsächlich meine Freundin, wenn sie mit ihm gehen will.

    Ja, aber vielleicht bist du zu rabiat. Er mag das nicht, aber du bist souverän genug, so das er es mit sich machen lässt. Deine Freundin ist zu unsicher und zack schnappt er zu? sowas vielleicht? Ich finde, du solltest trotzdem nochmal darüber nachdenken, ob du deinen Hund evtl. etwas sensibler behandeln solltest und die Anforderungen etwas runter schraubst. Konsequent kann man ja deshalb trotzdem noch sein. Deine Freundin soll aufhören, die Hand zurückzuziehen, wenn er schnappt, falls sie das macht.

    Vielleicht ist er einfach sehr sensibel? Vielleicht müsst ihr mehr die Körpergrenzen eures kleinen Freundes respektieren. Dass er pinkelt hört sich für mich nach ziemlich krassem Stress an. Gegen den Futterneid, wie du sagst, würde ich was machen, hab neulich schonmal dieses Video verlinkt, ich finde, es ist ein interessanter Ansatz:
    http://www.youtube.com/watch?v=xjpP5EZC7HI

    Ich würde ihn nicht unbedingt gleich hochheben. Ich beobachte mit Vorliebe Chihuahuas mit ihren Besitzern, hab auch in der Familie welche. Ich beobachte dann immer die Situation und frage mich, wie wäre wohl diese Situation mit einem mittelgroßen Hund abgelaufen. Wenn ich einen Labrador habe und der keinen Bock hat aufzustehen, kann ich ihn ja auch nicht einfach hochnehmen und wegtragen. Klar, es ist nunmal so, dass man einen Chihuahua öfter mal tragen muss, aber was ich meine ist: Könnt ihr ihm nicht einfach ein Halsband anlegen, die Leine dran machen und losgehen? Oder beißt er dann auch? Ich finde es besser, als ihn einfach hochzuheben.

    Vielleicht überfordern ihn ja einige Situationen oder ihr konfrontiert ihn zu schnell oder zu oft mit Dingen, vor denen er Angst hat?

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    Mein Hund war definitiv total überfordert, als er früher selbst Entscheidungen getroffen hat. Was uns geholfen hat, war das Markerprinzip. Ich hab gemarkert (nahezu alles) und dann belohnt. Mit Körperspiel, Streicheln, Rennen, Buddeln, Ball, Leckerei, Tube, etc.etc. Immer das, was zum markierten Verhalten passte und immer weg vom Reiz.

    Markerprinzip kenn ich nicht. Ich hab's jetzt so verstanden, dass du den Hund streichelst und dann immer dazu "Streicheln" sagst. Richtig?

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    Einerseits habe ich das Gefühl, dass die variable Belohnung die Aufmerksamkeit stärkt. Der Hund weiss nicht, was ihn erwartet und wenn man es schlau anstellt und die passende Belohnung parat hat, dann reagiert der Hund eher wie gewünscht. Andererseits bringt man dem Hund so auch Alternativen bei; Er braucht nicht dem Rad nachzurennen, wenn er weiss, dass beim Anblick des Velos ein erfolgreiches Jagdspiel mit mir folgt. Das Interesse am überraschenden Spiel mit mir wird grösser und das Interesse am unerwünschten Jagen lässt nach.

    Das werde ich mal versuche umzusetzen, hört sich gut an.

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    Carons Ansprechbarkeit hatten wir uns (Anfängerfehler) erfolgreich verscherbelt :roll: Momentan muss er aber wegen einer Operation an der Leine laufen bis die Fäden raus sind. Seit 10 Tagen also bestimme ich über Ort, Tempo, Pinkelstelle, Schnüffelstelle etc, etc. An der Leine laufen bedeutet bei uns an kurzer Leine. Daher muss mir der Hund aktuell jegliche Entscheidungen überlassen.
    Nun darf er seit 2 Tagen wieder frei laufen. Interessanterweise ist er massiv besser ansprechbar. Ich dachte nach 10 Tagen an der Leine flippt der aus - nada, er reagiert viel besser. Mal sehen ob wir das halten können ;)

    Finde ich echt interessant! Echt erstaunlich. Da merkt man doch immer wieder, wie anders die Psyche des Hundes funktioniert als unsere. Danke für den Beitrag!

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    Zum Thema Futterbelohnung: ich benutze es gerne zusammen mit dem Klicker. Allerdings merke ich bei mir, dass ich mich dann zu gerne darauf verlasse - und in wichtigen Momenten versagt dann das System :pfeif: (Aber das ist nur meine Erfahrung, andere haben das wahrscheinlich besser im Griff)

    Wisst ihr, was mich am clicker stört? Er ist zwar irgendwo effektiv, aber eigentlich soll ja der Hund auf meine Signale achten, sei es nun körpersprachlich oder verbal. Und mit dem click ist das schon so ne reine Konditionierung (ja ich weiß, ist es am Ende immer). Da fehlt mir so die Motivation des Hundes, auf meine Stimmung zu achten, also die Emotionalität irgendwie, der direkte Kontakt zum Hund. Ich finde, man sollte es nicht übertreiben mit dem Clicker.

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    Ich frage mich sowieso, woher manche Leute ihr beeindruckendes und nie in Frage gestelltes Wissen nehmen und zack! Dominanzverhalten, Stressabbau und sexuelle Motivation voneinander trennen können. Ich werde leider täglich daran erinnert, dass ich nichts weiß.


    Wow, ich vermute mal dieser überaus sarkastische Beitrag galt mir. Dann mal zur Erklärung:
    Damit wollte ich keineswegs sagen, dass ich das unterscheiden kann, sondern dass es eben alles mögliche sein kann. Auch wollte ich damit sagen, dass es bestimmt mehr Ursachen für das Aufreiten gibt, als den Sexualtrieb, was ja hier für den TE die Frage war. Denn dafür gibt es viel zu viele Situationen, in denen das Ales Erklärung nicht hinreicht und außerdem machen es ja kastrierte Hunde auch. Also hier nochmal:

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    Da gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Aufreiten kann sexuell motiviert sein, Dominanzverhalten oder (sehr oft) als Stressabbau dienen. Dann ist es so eine Art Übersprungshandlung. Aufreiten beim Menschen ist mir Sicherheit nicht sexuell motiviert!!!!!!

    Dass es oft dem Stressabbau dienst, habe ich bei meinem eigenen (kastrierten) Hund mehrmals beobachtet, denn es kommt in typischen Situationen vor, z.B. häufig nach dem Spaziergang, wenn es ein aufregendes Ereignis gab (Begegnung mit einer Katze u.ä.), mit dem meine Hund typischerweise überfordert ist. Dass Aufreiten beim Menschen nichts mit Sexualtrieb zu tun hat, das ist einfach meine Meinung.

    Mal davon abgesehen. Dies ist ein Forum und jeder kann sagen, was er denkt. Deshalb erhebe ich noch lange nicht den Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. TE fragt, ich antworte was ich dazu denke. Ich verstehe dein Problem nicht. Kein Grund so zynisch zu werden, du hättest mich ja auch normal fragen können, ob ich denke, dass ich das unterscheiden kann.

    edit:

    Dominanzverhalten ist ein umstrittender Begriff. Ich würde jedoch das Aufreiten meines Hundes bei mir und anderen Menschen unterbinden. Ob nun der Hund damit wirklich Dominanz demonstrieren will oder nicht, er überschreiten da Individualgrenzen und das hat auch etwas mit Respekt und gutem Benehmen zu tun. Ein Hund sollte sich in keiner Weise körperlich aufdrängen. Also nicht so extrem jedenfalls, Kopf auflegen finde ich nicht so schlimm, weil es eine Anfrage ist. Aber Aufreiten, einfach dransetzen, draufschmeißen und solche Sachen gehen nicht.

    Bei meinem Hund hab ich das bis jetzt nur einmal bei einem Menschen gesehen und da wollte er den Schleuderball eines Mannes haben, der ihn gerade für seine Hündin werfen wollte und ihm den Ball nicht geben wollte. Da kann man jetzt viel interpretieren, aber man muss sich schon fragen, warum er das ausgerechnet in so einer Situation gemacht hat.

    https://www.dogforum.de/selbstbefriedi…bstbefriedigung

    Da gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Aufreiten kann sexuell motiviert sein, Dominanzverhalten oder (sehr oft) als Stressabbau dienen. Dann ist es so eine Art Übersprungshandlung. Aufreiten beim Menschen ist mir Sicherheit nicht sexuell motiviert!!!!!!


    Ich finde, das Video, was du gepostet hast doch etwas obszön und unnötig, ich denke, wir wissen was ein Deckungsakt und was Onanie ist.

    Netter Thread, aber die, die es betrifft, lesen ihn wohl nicht.

    Es gibt so Sätze, die sind wie Nadeln unter den Fingernägeln: "Er macht doch gar nix", "Die machen das schon unter sich aus", "Lassen sie doch ihren Hund einfach von der Leine, dann passiert auch nichts",...

    Viele Leute glauben, dass nur weil ihr Hund kein Problem mit anderen Hunden hat, es auch ok ist, den Hund einfach drauf losrennen zu lassen. Was mit dem anderen Hund ist, der vielleicht auch noch an der Leine ist, darüber macht man sich keine Gedanken. Mein Hund hat per se keine Problem mit Artgenossen, aber wenn er an der Leine ist (ich kann ihn nicht ableinen, weil er abhaut) und ein anderer einfach auf ihn zugerannt kommt, lässt er sich nicht gefallen. Wer kanns ihm verübeln?
    Und für uns ist jede dieser Begegnungen eine weitere negative Erfahrung. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, uns andere Hunde mit dem ausgestreckten Fuß vom Leib zu halten. Was bleibt einem sonst noch übrig? :muede: