Beiträge von Giula

    Ich schildere hier einmal den Krankheitsverlauf meiner 6 jährigen Hündin, könnte allerdings etwas länger werden.


    Ende November ist unsere Hündin nach einem ausgiebigen Spaziergang und Toberei mit Hundefreunden morgens urplötzlich zitternd bei uns im Keller zusammengebrochen. Sie konnte sich gar nicht mehr bewegen und hat mich nur ängstlich angeguckt. Hab sie dann ins Auto gepackt und bin mit ihr zum Tierarzt, der machte allerhand Tests und legte schonmal einen Zugang. Unsere Hündin war komplett gelähmt und hatte keinerlei Schmerzempfinden. Sie wimmerte nur vor sich hin.
    Sind dann von unserer Tierärztin direkt nach Mönchengladbach in die Tierklinik überwiesen worden mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall im Halswirbel. Dort angekommen wurde geröngt, darauf sah man allerdings nichts. Uns wurde gesagt das sie sie dann später in Narkose legen und ein MRT machen müssten, danach würde sie dann sofort operiert. Also mussten wir sie schweren Herzens dalassen.
    Das MRT zeigte das wir einen kerngesunden Hund haben, somit konnte also nichts operiert werden. Nun sollte sie einige Tage da bleiben damit die Ärzte weitere Bluttests, sowie eine Hirnwasserunersuchung machen konnten. Drei Tage später hatten die Ärzte noch immer nichts gefunden und wir wurden angerufen das wir unsere Hündin besser abholen sollten, da sie dort die ganzen Tage nur gejault hätte und sie nach Hause will. Das Problem sei nur das sich an ihrem Zustand nach wie vor nichts geändert hätte, das heisst sie machte unter sich und konnte nur mit Hilfe essen und trinken. Wir wussten nicht was wir mit ihr machen sollten, aber die Ärzte meinten das wir sie mitnehmen und ihr zwei Wochen Zeit geben sollten und falls sich gar nichts bessert sollten wir sie gehen lassen. Ausserdem ständen ja noch Ergebnisse aus und vielleicht käme ja noch was dabei raus. Also bezahlten wir 1300 Euro (haben allerdings von Anfang an gesagt das sie alles tun sollen was dem Hund helfen könnte, das Geld spielte für uns in diesem Fall keine Rolle spielte) und nahmen unseren Schwerstpflegefall mit nach Hause.
    Viel Hoffnung hatten wir alle nicht, aber wir wollten es zumindest zwei Wochen lang versuchen solange unsere Hündin mitmachte und sich nicht aufgab.
    Am Anfang war es wirklich schwierig, wir haben uns Urlaub genommen, da unsere "Kleine" 33kg wiegt und wir sie nicht alleine händeln konnten. Wir haben sie die ersten Wochen alle 2 Std gedreht (auch Nachts) damit sie sich nichts aufliegt. Alle 2 Stunden Bewegungsübungen gemacht, die uns eine Hundephysiotherapeutin die auch zweimal die Woche zu uns kommt gezeigt hat. Sind mit ihr alle paar Stunden raus und haben sie gehalten damit sie sich erleichtern konnten. Fressen hat aus dem Napf geklappt, Trinken konnte sie nur mit Hilfe einer Spritze.
    Die Ergebnisse die aus dem Klinikum noch ausstanden kamen zwischenzeitlich auch und waren alle in Ordnung. Eventuell sei es ein Schlaganfall, aber man könnte halt nichts finden.
    Unsere Tierärztin vor Ort, bei der wir direkt nach dem Krankenhausaufenthalt wieder waren, empfahl Magnetresonanz und folgende Medikation (2x täglich Karsivan, 1x Neuroratiopharm und 1x Dermosolon) zusätzlich Vitamin B Spritzen zur Nervenregeneration.
    Diese Tierärztin war es auch die nicht locker gelassen und sich immer wieder informiert und neue Therapien gesucht hat. Bis wir auf die Diagnose Coonhoundparalyse kamen. Waschbären die Übertrager sind gibt es bei uns und der Krankheitsverlauf passte genau. Leider ist über die Krankheit sowie deren Verlauf wenig bekannt, da die meisten Hunde sofort eingeschläfert werden.
    Von dem Zeitpunkt da unsere Hündin zuhause war ging es zwar langsam aber stetig bergauf. Zuerst konnte sie die vorderen Beine wieder leicht bewegen und hatte auch wieder Gefühl, später dann die Hinteren. Nach ca drei Wochen konnte sie wieder mit Hilfe stehen und auch wieder normal essen und trinken. Nach 6 Wochen haben wir wieder mit ihr kurze Spaziergänge gemacht, da aber noch alles sehr unkoordiniert war mussten wir sie dabei am Geschirr hochhalten. Wieder zwei Wochen später konnte sie alleine laufen.
    Der Zustand heute vier Monate später ist gut, aber noch nicht wieder sehr gut. Sie kann wieder alles alleine, ist allerdings wenns zu schnell geht noch unkoordiniert. Ausserdem schleift sie die linke Vorderpfote ein wenig. Die rechte Seite ist komplett wieder hergestellt, die Linke ist neurologisch noch eingeschränkt. Das sieht man zum Beispiel auch daran das sie nur auf der rechten Seite ihren Kamm hochtellen kann. Wir sind auf einem guten Weg und obwohl wir am Anfang kaum Hoffnung hatten, sind nun alle von dem Ergebnis begeistert. Es war verdammt viel Arbeit, aber die hat sich gelohnt.
    Unsere Kleine hat allerdings die ganze Zeit mitgemacht, nie den Mut verloren und hat sich über jeden gefreut der zu Besuch kam. Die Tierarztkosten inklusive Klinikaufenthalt und Hundephysiotherapie betragen bis jetzt so ca 3000 Euro, für viele Tierfreunde zuviel Geld (für Nichttierfreunde gehört man sowieso eingewiesen, da man ja schon für wenig Geld nen neuen bekommt). Unsere Tierärztin sagte das sich unsere Hündin die richtige Familie ausgesucht hätte, da sie wenig tun kann wenn die Familie nicht die häusliche Pflege übernimmt.
    Wir würden es immer wieder machen.

    Hallo, wir hatten das gleiche Problem mit unsere Hündin. Ende November ist sie plötzlich zusammengebrochen und war vom Hals abwärts gelähmt. Es wirde eine coonhoundparalyse festgestellt. Heute kann sie schon wieder durchs Feld hoppeln, wenn auch mühsamer als vorher. Sie ist noch nicht wieder die alte, aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben.


    Bei Interesse schreibe ich gerne den genauen Krankheitsverlauf und die Medikation und was wir sonst alles angestellt haben, um ihr so gut wie möglich zu helfen.