1. Wenn er raus will, dann geht er (meistens) zur Tür. Weder bellt, jault noch kratzt er an der Tür. Ich muss also ständig schauen, wo er gerade ist und ob er evtl. gerade vor der Tür steht. Wird sich das ändern? Meldet sich jeder Hund irgendwann von alleine?
Also sich vor die Tür zu setzen ist schon melden :-) Nicht jeder Hund jault o. ä. wenn er mal raus muss. Bei meiner erwachsenen ist es so, dass sie wirklich nur dann jault, wenn sie so gar nicht mehr
irgendwie einhalten kann. Ansonsten stellt sie sich auch nur vor die Terassentür und dann wissen wir sie muss raus. Ein Welpe muss eigentlich immer kurz nach dem Essen, nach dem Schlafen, nach dem Spielen, wenn etwas ganz aufregend ist. Ansonsten bleibt dir nicht wirklich viel übrieg als deinen Welpen zu beobachten.
2. Er läuft mir ständig hinterher, was ja nicht einmal das Schlimmste ist, aber er läuft halt ständig VOR die Füße, springt an mir hoch, beißt in die Hose etc., was auf Dauer echt anstrengend ist. "Sitz" bringt da nix, weil er das Kommando zwar befolgt, aber nach 2 Sekunden wieder aufsteht und weiter rumhüpft.
Auch dieses Verhalten ist für einen Welpen ganz normal. Wenn Lilly mich versucht anzuspringen, gehe ich einen Schritt zurück und lasse sie ins leere springen. Kein Sitz, keine Nein oder sonst irgend ein Wort. Das macht sie zwei mal, dann merkt sie sie hat keinen Erfolg, setzt sich vor mich und dann lobe ich sie. Erst wenn sie brav ist bekommt sie Aufmerksamkeit. Alles andere wird ignoriert.
3. "Bleib" kriege ich bisher absolut nicht in ihn rein. Wenn er im "Platz" ist sage ich "Bleib", schaue ihn an, entferne mich zwei Schritte von ihm und sofort kommt er schon wieder an - sprich, er löst das Kommando selbst auf. Ich wäre so erleichtert, wenn er "Bleib" befolgen würde, damit man wenigstens ein paar mal am Tag zwei Minuten ohne Wuff an der Hacke gehen kann
Also erstmal würde ich "Bleib" noch gar nicht als Komando belegen. Wir haben es so aufgebaut: Ich habe Lilly sitz machen lassen 1 Schritt zurück wieder hin Leckerli rein, wenn das mehrfach in 5 Wiederholungen geklappt hat, dann einen Schritt weiter entfernt. Das haben wir dann aufgebaut bisher auf 5 Schritte und ein kurzes stehen bleiben und nicht sofort zurück. Lilly hat jetzt verstanden was ich will, jetzt sage ich immer "bleib" wenn ich diese 5 Schritte weg gehe. Sie musste ja erstmal lernen was ich will bevor ich dem Kind einen Namen gebe. Wenn Lilly aufsteht, sage ich kein Wort zu ihr ich bringe sie dann zurück zum Ausgangspunkt und setze sie wieder hin und versuche es erneut. Klappt es 2-3 mal nicht gehe ich einen Trainingsschritt zurück.
4. Das Alleinsein übe ich mit ihm quasi in Sekundenschritten, aber er fängt fast sofort an zu jammern und zu bellen, sobald ich nur die Wohnzimmertür schließe. (Ich übe innerhalb der Wohnung mit ihm; wenn dies irgendwann mal etwas besser klappt, werde ich mich ins Treppenhaus entfernen...). Wenn ich ins Bad gehe steht er vor der Tür und heult. Er war bisher in den 4 Wochen, in denen er bei mir ist, noch gar nicht alleine, außer dieser Testeinlagen. Selbst wenn er im Tiefschlaf ist und ich nur einen Fuß Richtung Tür bewege, springt er auf und kommt hinterher
Da kann ich dir leider keinen Tip geben, dass klappt mit Lilly super was aber wahrscheinlich daran liegt, dass sie nie wirklich allein ist sondern immer mit der Großen zusammen.
5. Seit ein paar Tagen beginnt er kräftig zu bellen. Er setzt sich vor mich hin und bellt mich an - okay, ich spiele dann mit ihm, weil ich vermute, dass es eine Spielaufforderung ist. Allerdings möchte ich verhindern, dass er das Bellen mit positiver Belohnung (Spiel) verknüpft. Ich möchte mir wirklich keinen Kläffer "heranzüchten" (habe auch nicht gerade wirklich tolerante Nachbarn). Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich das Bellen jetzt von Beginn an unterbinden kann?
Auf gar keinen Fall deinem Hund in dem Moment Aufmerksamkeit schenken. Sprich KEIN Wort, KEIN BLICK, KEINE BEWEGUNG in seine Richtung. Geh von ihm weg setzt dich irgendwo hin oder mach sonst irgendetwas. Ist er ruhig wird belohnt.
6. Ebenfalls seit ein paar Tagen entwickelt er einen Sturkopf, hört nur noch auf "Komm", wenn er Bock drauf hat und solche Dinge. Wenn ich recht überlege, dann ist das zeitgleich mit dem Bellen aufgetreten.
Das ist auch ganz normal. Du musst den Rückruf so aufbauen, dass es nichts besseres gibt als zu dir zu kommen. Weil du hast immer etwas tolles für ihn. Wir belohnen den Rückruf auch ganz unterschiedlich. Mal gibt es Käse, mal gibt es eine toll gefüllte Futtertube mal ein Spiel. Es darf beim Rückruf nie langweilig werden. Weißt du was ich meine?
7. Ich habe den Fehler gemacht, ihn an meinen Fingern knabbern zu lassen, weil er es immer seeeeehr sanft und vorsichtig gemacht hat. Jetzt allerdings haut er richtig rein...mein "Au!" oder "Nein" interessieren ihn nicht. Klar, kann ich verstehen, wenn er es vorher durfte, dass es ihm nun nicht einleuchtet, warum er es auf einmal nicht mehr darf. Dennoch möchte ich, dass er es doch entweder a) wieder vorsichtiger beißt oder b) es ganz sein lässt.
Da gibt es auch eigentlich nur eine Lösung die ich selbst mit Lilly erst lernen musst. Hund Leckerli zeigen, geht er da so ran das es weh tut sofort Hand zu und wegnehmen. Neuer Versuch. Ist Welpi jetzt zart öffnet sich die Hand und es gibt die Belohnung ist er wieder grob, verschwindet das Leckerli. An der Hand nur just for fun wird gar nicht gekaut. Da nehm ich die Hand weg, denn ich bin kein Kauknochen und biete eine Alternative wie ein hartes Spielzeug.