Ich habe hier einen Havaneser, der nicht alleine bleiben kann. Training ist sehr schwierig, eigentlich kommen wir nicht wirklich voran. Per se ist die Rasse ja schon nicht dafür bekannt, dass Alleinebleiben eine Paradedisziplin ist. Aber ich denke schon, dass das bei ihr zum größten Teil Charakter ist. Meine Kollegin hat einen Havi, der charakterlich so ziemlich das Gegenteil von ihr ist und der hat keine Probleme damit.
Meine Hündin ist extrem auf mich bezogen und ein unsicherer Hund, der immer und alles bei mir nachfragt. Lieber 5x zu viel als einmal zu wenig. Sobald irgendwas ist, was sie nicht kennt, einschätzen kann, komisch findet... kommt der Hund zu mir. Drinnen mindestens ein Blick, aber z.B. wenn es an der Tür klingelt, rennt der Hund zu mir. Andere würden an die Tür rennen . Für diesen Hund gibt es nur "was tut/denkt Frauchen jetzt über die Situation". Eigene Entscheidungen kennt der Hund quasi nicht, von wo mache ich Pipi mal abgesehen, überspitzt gesagt. Ich denke, daher kommt ihr massives Problem mit dem Allein bleiben, weil ihr die vertraute Umgebung nicht die vertraute Person ersetzen kann und sie dann keinen sicheren Hafen mehr hat. Niemanden, der ihr sagt, was sie tun oder lassen soll , niemand, zu dem sie bei komischen Geräuschen gehen kann usw. Anfangs ist sie auch nicht bei meinem Mann geblieben, der musste anscheinend auch erstmal als sicherer Hafen abgespeichert werden.
Ich denke auch, dass das die Kehrseite der absoluten Menschenbezogenheit dieses Hundes ist, die aber ja auch rassetypisch ist. Ein Hund, für den nichts darüber geht, bei Frauchen zu bleiben, hat durchaus auch Vorteile ;).