Beiträge von kawaii

    Hattet ihr es schon mal, dass euer Hund über keinen Bock hatte beim Trailen?
    Wie jeden Donnerstag haben wir uns getroffen. Maya war die erste und als es los ging, war sie total desinteressiert. Ein Hase im Gebüsch hatte dann erstmal ihre volle Aufmerksamkeit und es bedurfte großer Mühen, sie auf den Weg zu bringen.
    Wir waren schon vor ca. einem halben Jahr in dem Ort und Maya hat einfach angefangen alle Verstecke, die sie damals hatte abzusuchen.
    Ich setzte sie dann nochmal neu an und sie lief auf der Spur, aber mit wenig Begeisterung und Elan.
    Als wir dann bei der VP waren, wurde das Futter auch dankend angenommen, aber die Freude ihrerseits war nicht so wie sonst.

    Der zweite Trail war dann deutlich kürzer und "leichter"...aber nicht für Maya an diesem Abend.

    Ich glaube, es war einfach nicht ihr Tag.

    wir hatten das mal. Ursache war überforderung. Die trails waren zu schwierig und das hatte einen massiven motivationseinbruch zur Folge.

    Wir haben hier drei Modi:

    Nr. 1 - Der Familienmodus: Zur Familie gehören mein Freund und ich, Sunny und enge Hundekumpels. Hier hört man Caspar knurren, wenn ihm etwas zu viel wird. Er wird dafür gelobt und das Unangenehme wird entfernt, es sei denn es ist der Trimmstriegel. Hier würde ich gerne ansetzen und das Verhalten ausbauen.

    Nr.2 - Normalmodus: Wenn andere Hunde doof sind, liegen sie in nullkommanix auf dem Rücken und man setzt sich drauf. Er wird dafür gelobt und...nee Quatsch, nur Spaß. ;)

    Und dann ist da noch Nummer 3...: Tritt dann auf, wenn Caspar sich in seiner Arbeit gestört fühlt. Erster Vorfall bei der Verlorensuche, seine Lieblingsdogge kommt übers Feld galoppiert und will mit ihm spielen. Wenige Sekunden später sucht sie mit einem blutenden Ohr das Weite. Zweiter Zwischenfall: gleiches Spiel, nur war es Fährtenarbeit und ein Terrier. Und er hatte neben dem Ohr auch noch eine getackerte Nase.
    Man lernt ja dazu und vermeidet solche Situationen. Aber wie das so ist, manchmal kommt es anders und schwupps, hat man noch einen gelochten Hund, diesmal dann den zweiten eigenen.
    Er ist in diesen Situationen gar nicht wirklich auf Kampf aus, das Zupacken ist eine kurze, sehr sehr deutliche Ansage "Du störst jetzt!". Er hackt zu und arbeitet dann in Ruhe weiter.
    Das ist ein Verhalten, was ich tatsächlich auch so von unserem Pflegejagdterrier kenne und von dem ein oder anderen Border Collie im Arbeitsmodus.

    Ach, man hält nur ne begrenzte Menge Scham aus - sich jeden Tag mehrmals in Grund und Boden zu schämen ist sehr schlecht fürs Gemüt. Und ob ich mich schäme oder nicht ändert auch nichts an der Situation. Da lächel ich lieber freundlich und spar mir den Rest.

    So, die TSD-Trainerin ist hier erstmal vom Tisch, wir haben eine neue Baustelle im zwischenhundlichen Bereich bei Caspar und Sunny bekommen. Ihre Reaktion am Telefon hat mich jetzt nicht so wirklich davon überzeugt, dass sie das handlen kann, von daher lieber jemand mit richtig viel Erfahrung im Umgang mit Problemhunden. Wobei keiner meiner Hunde ein echter Problemhund ist, eher was in der Richtung von gelegentlich auffällig werdendem Jugendlichen. ;)
    Das Problem ist hier das Gleiche wie auch bei Fremdhunden: Caspar warnt nicht. Oder zumindest nicht für mich oder den anderen Hund ersichtlich. Im einen Moment ist noch alles spitze und im nächsten hängt er dem anderen im Pelz. Maximal zuckt für eine Millisekunde eine Lefze, aber das geht dem Zupacken wirklich unmittelbar voraus. Wir hatten damit ewig keine Probleme mehr, bei Sunny eh nicht, aber auch nicht bei Fremdhunden, aber jetzt im neuen Jahr hat er sich Sunny direkt vorgeknöpft. Auslöser war ein Anspielen ihrerseits, als er im Jagdmodus war und keinen Nerv auf Spielen hatte. Den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz hat er noch nicht so verinnerlicht.
    Ich hoffe sehr, dass man da was machen kann.