Zu dem was @MoniqueG geschrieben hat, bezüglich "was ist Charakter und was ist aufgrund Einschränkungen" hab ich mir die letzte Zeit auch viel Gedanken gemacht (aus gegebenem Anlass).
Ich weiss nicht wie es Anderen geht, kann natürlich nur von mir und meinen Hunden sprechen.
Nach bald 6 Monaten Haltung (okay, soooo lange isses noch nicht '') von zwei absolut unterschiedlichen Franzosen hab ich folgendes beobachtet:
Der "Extreme" von Beiden glänzt durch folgende Charaktereigenschaften:
Unglaublich motiviert, immer freudig dabei, unberechenbar in seinem Verhalten (z.B. was Reaktionen auf äussere Einflüsse angeht), nicht wirklich zuverlässig (trotz demselben intensiven Training was ich mit den anderen Beiden geführt habe), leicht jähzornig (hat z.B. das Mass in seinen "Korrekturen" an den anderen Hunden nicht), leicht ablenkbar, aber alles in allem eben doch meeeega gewillt "etwas" zu tun. Nur ist es schwer "etwas" zu finden denn durch die Punkte oben ist er ziemlich anstrengend
--> natürlich mag ich ihn dennoch, er treibt mich einfach manchmal in den Wahnsinn und ist sicher kein "mit allem und jeden zusammen lass-Hund". Und ich denke auch wenn man das liest, merkt man, dass man hier wie "keinen roten Faden" erkennen kann. Einfach schlecht einzuschätzen.
Dann der "Neue" (9 Monate alt)
Er ist in fast allen Punkten total anders.
Er glänzt (und zwar wirklich) durch enormen Arbeitswillen, er fordert Beschäftigung und wenn er die nicht kriegt macht er Mist und zerstört auch Dinge. Er war nie wirklich richtig "welpig" und "tatzelig", sondern schon sehr früh ernster und überlegter. Er ist wahnsinnig leichtführig, körperlich nicht grob (auch nicht bei anderen Hunden). Doch ist er frech, aufgeweckt und kreativ.
Klar, es kann noch viel passieren. Aber ich war recht fasziniert zu erleben, wie unterschiedlich sie sind.
Er ist wirklich ein Arbeitshund und top Begleithund in klein - sogar eigentlich etwas angenehmer als mein Boxer denn er ist kein Stück hibbelig (gut, dafür fehlt dann halt an vielen Stellen der Trieb, dafür ist er zu "cool" unterwegs). Aber mit ihm steht einem eigentlich alles offen, er ist wunderbar zu formen.
Durch Bambam durfte ich noch mehr dieser Exemplare kennen lernen und habe dadurch wirklich immer mehr das Gefühl dass sich diese Hunde dann nicht nur optisch unterscheiden, sondern man sogar charakterlich von zwei Rassen reden kann.
Klar dass sie sich anders geben, weil sie körperlich viel mehr Möglichkeiten haben - aber auch der Charakter an sich erscheint mir wahnsinnig unterschiedlich. Sie sind aus meiner Sicht nicht "wie die Extremen" und können einfach viel länger rennen, spielen, sich bewegen - sondern sind m.E. charakterlich auf einer ganz anderen Schiene unterwegs. Klar, Ausnahmen gibt es immer. Aber das ist was ich beobachtet habe und meine laienhafte Darstellung zu dem Thema
Ohmann, das ist echt lang geworden. Sorry!