Beiträge von Fusselnase

    Ihr geht immer von euch selbst aus - ihr habt seit zig Jahren Hunde und wisst genau, was ihr wollt und was nicht.
    Das haben Hundeanfänger aber nicht! Und die oder auch die mit überschaubarer Erfahrung sind oft sogar sehr froh darüber, einen Ansprechpartner zu haben, der ihnen auch später noch mit Rat und Tat Zur Seite steht.
    Und die Interessenten, bei denen gleich klar ist, dass sie eben schon Erfahrung haben, vor allem auch mit Tierschutzhunden, da wird auch nicht viel gecheckt und analysiert und bewertet.

    Ich hatte z. B. nur für meine erste Hündin eine VK* (und da ging es mir genau so wie oben beschrieben, ich war froh über Unterstützung und habe durch die Gespräche einige Anfängerfehler vermieden), und dann nochmal für Alma, weil anderer Verein.
    Für meine vier anderen Hunde hatte ich keine, obwohl z. T. von anderen Vereinen.

    Wenn nun jemand partout niemals nie einen Fremden zuhause haben will, naja, dann ist das eben schwierig mit dem Tierschutzhund. Aber das kann doch kein Grund sein, anderen davon ab- und zu einem Zuchthund zu raten.
    und darum geht es hier ja eigentlich.

    *als Studentin in kleiner Wohnung mitten in der Stadt ohne Garten, wohlgemerkt

    Muss es denn ein ganz junger Hund sein? Ich habe als Zweithund einen Hund gesucht, der sich möglichst etwas aktivierend auf Ylvi auswirkt, sie aber nicht stresst. Mit Feli passt das wie die Faust aufs Auge, die ist agil und fröhlich (meist), aber eigentlich auch ruhig und rücksichtsvoll. Sie war 5, als wir sie aufgenommen haben.
    Aber das ist natürlich bei jedem Hund individuell zu sehen! Für Ylvi sind wilde Jungspunde der Horror, das scheint bei dem Hund deiner Eltern ja anders zu sein.

    Und ja, bei mir war das oben geschriebene auch nicht die Motivation zum Zweithund, sondern nur eine Überlegung dazu, wie der Zweithund idealerweise sein sollte.

    Aber wie gesagt: Menschen mit merkwürdigen Ansichten finden sich überall, seien es der ideologisch verklärte Tierschutzheini oder die Züchterin, welche ihre Hunde nur nach 'Rudelstellungsprinzip' vergibt... Das macht die Hunde, die sie haben, nicht besser oder schlechter.

    Ganz genau so ist es! Es gibt zahlreiche Tierschützer(innen), um die ich einen ganz weiten Bogen mache. Und von "Züchtern", also denen in Anführungszeichen, reden wir lieber gar nicht erst.

    Vielleicht ist aber auch der Anspruch zu groß, den perfekten Tierschutzverein zu finden, wenn es darum geht, einen passenden Hund aufzunehmen. Ich würde "meinen" Hund wahrscheinlich auch von einem nicht so dollen Verein nehmen, aber weiter unterstützen mit Spenden, Empfehlungen, aktiver Hilfe etc. würde ich ihn nicht.
    Ich unterscheide da schon zwischen "möglichst nachhaltigem Tierschutz" und schlichter Hundevermittlung. Und da gibt es tatsächlich einen Unterschied zu Züchtern - da diese die Hunde überhaupt erst produzieren, sollte man immer sehr genau drauf achten, dass alles optimal läuft.
    Allerdings habe ich nun ja auch schon ein wenig Erfahrung, einem Hundeneuling würde ich natürlich immer einen gut arbeitenden Verein ans Herz legen.

    Ja, das kann sein, dass es regionale Unterschiede gibt. Wenn ich mal wieder in München bin, werde ich besonders drauf achten. ;)
    Ich höre natürlich auch solche Sprüche wie "Ach, die Tierschutzhunde sind alle so dankbar" usw., aber dass jemand sich damit gebrüstet hätte, was er alles für Hunde gerettet habe - nee. Höre ich wirklich selten. Aber bei Rassehunden genauso, mir fällt spontan nur eine Person ein, die alle nervt, weil sie ständig von der Ahnenreihe und Ausstellungen erzählt, aber die ist auch wirklich ein bisschen schräg drauf.
    Ich finde beides gleich blöd, aber es kann durchaus sein, dass auch mal was reininterpretiert wird. Wenn z. B. einer einfach sagt: "Mein Hund ist aus dem Tierheim" dann wird der eine vielleicht denken: "Pah, der hält sich wohl für was Besseres", der nächste "Ach, das finde ich ja toll, dass der so einen armen Hund gerettet hat", und der dritte nimmt einfach zur Kenntnis, dass der Hund aus dem Tierheim ist.
    Und dann denkt vielleicht noch einer: "Ach, das ist ja nur eine Ausrede, weil der Hund nicht hört!"

    Vielleicht wollte der aber nur erzählen, woher er seinen Hund hat.

    Fullani: Komisch, ich erlebe das in unsere Gegend irgendwie nicht, dass man gefeiert werden möchte(für was auch immer)... - die Leute sind eigentlich alle glücklich mit ihren Hunden und mögen sie sehr. Egal, ob Rassehund oder Tierschutzhund(auch aus dem Ausland).

    Das wollte ich auch gerade schreiben! Ab und zu trifft man mal so jemanden, der ein bisschen blöd daherredet, aber OK - das kann man dann eigentlich auch gleich abhaken.

    Und Menschen, die nie einen Vermehrer unterstützen wollten, tun es nun doch, in dem sie seine Hunde aufnehmen und Platz im TH für neue Hunde machen, die ebenfalls vom Vermehrer kommen und nun abgegeben werden.
    Würde das nicht geschehen, könnte das TH keine weiteren aufnehmen.
    Es gäbe evtl. weniger Leute, die unbedacht zum Vermehrer rennen, eben weil sie die Hunde bei Problemen nicht mehr so einfach loswerden, weil das Tierheim entweder voll ist oder solche Hunde nicht mehr nimmt.


    Das wäre ja schön, wenn all die unvernünftigen Menschen so weit denken würden. Da glaube ich aber keine Sekunde dran.
    Was denkt jemand, der sich unbedacht einen Welpen anschafft, wohl eher?

    "OK, ich will zwar einen Welpen und der hier ist soooo knuffig, den kaufe ich jetzt, und wenn sich herausstellt, dass er krank ist oder Arbeit macht und sich nicht so entwickelt wie ich will, dann gebe ich ihn einfach im Tierheim ab. Ist ja ganz einfach und kein Risiko.
    Wie gut, dass man Hunde im Tierheim abgeben kann, sonst müsste ich es mir jetzt nochmal überlegen, ob ich diesen Vermehrerwelpen wirklich nehmen soll."

    oder

    "Oh, ist der süß, komm, den kaufen wir, ja? Der tut mir auch voll leid da in seiner Kiste, und guck mal, der weint, der Arme!"
    bzw.
    "Nein, ich nehme natürlich keinen Welpen vom Vermehrer, sondern den hier aus liebevoller Hobbyfamilienzucht. Komisch, sind mehrere Rassen, aber naja, muss ja nix heißen".
    etc.

    Wer sich unschlüssig ist, soll einfach mal ein bisschen bei Facebook oder in den Kleinanziegen querlesen.

    Die ursprüngliche Frage war ja: Warum raten so viele zum Hund vom Züchter?
    Ich finde aber eigentlich auch, dass sich das mit den Tierschutzhunde-Befürwortern die Waage hält.
    Ich finde das auch völlig in Ordnung, jeder berichtet hier von seinen persönlichen Erfahrungen, und es liegt am Themenersteller, das Ganze zu bewerten und herauszufiltern, was auf ihn zutrifft und was eher nicht.
    Wir sind hier ganz unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Lebensumständen, Wünschen, Erfahrungen, Motivationen etc.
    In der Regel wird man das empfehlen, womit man selbst gute Erfahrungen gemacht hat. Die einen kennen sich mit Welpen vom Züchter aus, haben einen Hund vom Züchter, den sie sehr lieben und mit dem alles bestens klappt und sehen vielleicht noch ein paar Tierschutzhunde, die die eine oder andere Baustelle mitbringen. Oder hatten vielleicht selbst mal einen. Also werden sie natürlich eher zum Rassewelpen vom guten Züchter raten.
    Es geht aber auch andersherum, da hat jemand schon seit Jahren immer wieder wunderbare Tierschutzhunde und kann gar nicht verstehen, was andere an diesen Hunden auszusetzen haben. Evtl. kennt er dann noch einen kranken oder verhaltensoriginellen Rassehund.
    Man beurteilt das, was man sieht, ja auch immer vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen.

    Bei mir persönlich ist es so: Wenn ich von den ganzen "Tierheimhunden mit schlimmer Vergangenheit" lese, werfe ich einen Blick auf meine lieben Mädels und denke: Ja, und? :herzen1:
    Aber wenn jemand gerne einen Welpen haben möchte, evtl. auch noch von einer bestimmten Rasse, und evtl. auch ganz bestimmte Vorstellungen hat, dann würde sogar ich ihm raten, zu einem guten Züchter zu gehen. Bzw. ich halte mich dann meist ganz raus, weil ich mich in em Bereich nicht auskenne.

    Wenn sich jemand einen Hund anschaffen will, können diesem Vorhaben ganz unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen. Dinge, auf die andere wert legen, sind mir z. B. vollkommen unwichtig. Andersherum wird das sicher genauso sein.
    Und auch wenn mir die, die einfach einem Hund in Not helfen wollen (und das auch können) die liebsten sind, muss das natürlich nicht jeder so halten. Es gibt ja auch noch die, die Zuchtunde haben und trotzdem Hunden in Not helfen, so what?
    Und die, die einen Tierschutzhund haben wollen, der aber bitteschön dies und das (> jetzt ellenlange Liste dazudenken) erfüllen soll.
    (Oh Mann, schlecht formuliert mit den tausend "die"s, bitte es mir nachzusehen. War eine anstrengende Woche)

    Kurz: Man kann dem Themenersteller, den man nicht kennt, nicht das einzig Richtige empfehlen, man kann nur Vorschläge aufgrund seiner eigenen Erfahrungen machen.

    Ja, für mich zählen die auch noch nicht zu "alt". Aber man weiß ohnehin nie, was kommt, Berta wurde bei uns 17 (und war damit über 7 Jahre bei uns), Alma hat es nicht mal zwei Jahre geschafft und starb mit ca. 10.
    Aber jeder Tag war es wert. :smile: