Beiträge von Emma01112010

    Hallo Antje,

    ich habe meine Emma ( Parson Jack- Russel) vor knapp 10 Monaten bekommen und studiere selbst. Ich wohne mit meinem Freund zusammen, der selbst studiert. Wir haben uns vor der Anschaffung 1 Jahr lang überlegt, wie wir dem Hund gerecht werden können. Dabei habe ich mir selbst sehr hohe Auflagen gemacht. Es sollte ein Parson sein, dass heißt mindestens 3 Stunden Freilauf + Hundekontakt, nicht mehr als 5 Stunden alleine ( was selten vorkommt) und die Bereitschaft immer mit dem Hund zu lernen.
    Zudem muss man sich immer überlegen, was nach dem Studium ist. So genau kann man das nie sagen, aber grundsätzlich sollte der Job mit dem Hund vereinbar sein. Ich werde Lehrerin und bin in einem Jahr fertig mit meinem Studium. Allerdings wird mein Freund noch 2 Jahre länger studieren, das hieß für uns damals, dass Emma die ersten 4 Jahre ihres Lebens kaum allein sein muss. Ein wichtiger Punkt: Hunde sind teuer. Man weiß nie was kommt und man muss mit allem rechnen. Gutes Futter, eine gute Hundeschule etc. hat seinen Preis, den man als Student nicht unterschätzen sollte. Und da ist noch keine Versicherung, kein Tierarzt, Steuer etc. mit drin.

    Und nun zum Alltag. Es ist wunderschön, aber eine tagtägliche Aufgabe. Gerade die ersten Jahre sind trainingsintensiv und fordern jeden Tag die volle Aufmerksamkeit. Emma ist ein Terrier mit gutem Gehorsam, aber halt auch ein Junghund mit einem starken eigenem Willen...aber sowas ist ja vorab klar, wenn man sich für eine Rasse entscheidet. Wir sind morgens, mittags und Abends 1 Stunde im Freilauf unterwegs. Im Gegenzug pennt sie den Rest des Tages und ich kann meinen Pflichten nachgehen. Aber auch das ist bei ihr Training gewesen, Ruhe lernen. Uni kann man sehr gut integrieren. Wir haben uns auf Grund des Hundes ein Auto zugelegt, weil ich auch zwar mit Garten, aber städtisch wohne. So müssen wir immer 10 min fahren bis zum nächsten Wald. Das Wochenende geht meist für die Hundeschule und Hundewanderungen drauf.

    Alles in allem muss man ehrlich gesagt schon auf eine Menge verzichten. Wenn du tagsüber in der Uni länger warst, kann man halt abends nicht mehr weg, bzw. ich würde das nicht wollen. Wenn man mal auf eine Party geht und bis morgens macht, muss der Hund trotzdem erstmal ordentlich raus. Ausschlafen ist seltender geworden. Aber dazu muss ich sagen, dass Emma nicht bei uns im Schlafzimmer schläft, sonst wäre das vermutlich entspannter.

    Ich bin ein sehr aktiver Mensch, der viel mit Freunden macht. Aber alles andere dreht sich um den Hund. Entweder er kann mit oder einer von uns (mein Freund oder ich) bleibt zuhause.
    Das ist aber alles Organisationsache.

    P.S. Meine Eltern waren anfangs total dagegen, obwohl sie selber zwei Border haben. Sie hatten ihre Bedenken, von wegen Zeit, Einschränkung etc.

    Es gibt immer Tage, an denen man sich fragt, warum zum Teufel und alles ist super stressig.
    Aber wenn ich Emma grinsend Apportieren sehe, weiß ich wieder warum.

    Sie gehört zu meinem Leben, wie Zähneputzen und ich würde alles genauso machen.

    Also nur Mut, Gegenargumente gibt es immer. Aber ich habe immer gedacht, dass ich nie wieder soviel Zeit haben werden, meinen Hund groß zu ziehen und ihn an den Alltag zu gewöhnen, wie jetzt im Studium. Soviel Zeit hat man nie wieder.

    Viele Grüße

    Julia