Ich geb auch mal meinen Senf dazu ab. Ich habe ein, zwei Folgen von ihm gesehen und fand da kaum Verwerfliches dran. Ich denke, dass wir einfach zu verhätschelnd denken. "Der arme Hund", denken wir immer gleich, dabei tut das kaum einem Hund gut.
Ich lese im Moment eines seiner Bücher "Tipps vom Hundeflüsterer" und auch wenn ich denke, dass er in dem Buch als eine Art 'Wunderheiler', der so gut wie ALLE Fälle lösen kann, dargestellt wird (sich darstellt), haben seine Thesen Hand und Fuß. Es mag sein, dass man nicht zu 100% mit ihm übereinstimmt, vielleicht auch nur zu 50% oder zu 20%... aber was er zumindest in dem Buch schreibt, ist nachzuvollziehen.
Zum Einen zum Beispiel das Thema, wie der Mensch den Hund zum Menschen macht, ihn wie einen Vertreter der Spezies Homo sapiens behandelt - primitivstes Beispiel: Den Hund stets zu trösten, ihm gut zuzureden, wenn er sich gestoßen hat oder man ihm ausversehen auf das Pfötchen getreten ist. Dass man den Hund damit nur in seiner Angst bestätigt, wissen viele einfach nicht. Sie behandeln den Hund wie ein Kind, wie IHR Kind. Nicht selten hört man schließlich Hundehalter sagen: "Die MAMA hat doch gesagt, Du sollst sitz machen!". Mit diesem Irrtum, dem Vermischen oder Verwechseln von humaner Psychologie und der Psychologie der Hunde, räumt CM in diesem Buch auf. Verständlich. Und meiner Meinung nach auch treffend.
Er redet wenig von körperlichem Einsatz, sondern viel von der Energie, die man ausstrahlen muss - und wie soll man einem Hund schaden, nur, weil man "ausstrahlt", dass man sich seiner Sache sicher ist? Und man hört ja an vielen Ecken, dass der Hund merkt oder riecht, wenn die Stimmung seines Hundehalters schwankt, wenn er sauer ist oder freundlich. Also ist diese Theorie nicht allein auf seinem Mist gewachsen, er verwendet sie eben nur anders.
Ich kann kaum etwas zu seiner Sendung sagen. Scheinbar unterscheidet die sich stark von dem Buch. Aber letzteres kann man empfehlen. Ich selbst vertrete - auch ohne, dass ich CM jemals gelesen oder gesehen habe - die Ansicht, dass diese Wattebauscherziehung nichts bei Hunden zu suchen hat. Ganz krass könnte man sagen: "Wenn Du dich nicht ordentlich durchsetzt, macht's der Hund" und Hunde agieren eben auch mal ruppiger untereinander. Sie benutzen Körperkraft und Fang, um miteinander zu "reden", wenn es mal deutlicher werden muss. Einen Hund anzuschreien, bringt nichts. Ihn aber angemessen zu korrigieren, durch ein Antocken eben, versteht er eher.
ich bin nicht so arrogant, dass ich sagen würde, dass ich einen Hund 1:1 imitieren könnte. Das kann ich nicht, das kann der Herr Rütter nicht und auch kein CM. Wir sind eben Menschen und eben auch keine Maschinen, die man programmieren könnte. Zwischen zwei verschiedenen Spezies kommt es zwangläufig zu Missverständnissen, aber diese muss man ja nicht durch falsches Handeln heraufbeschwören und gar provozieren.
Ich habe mir das andere Buch auch noch geholt und werde es nach dem ersten auch anfangen.
Meinerseits ein deutliches PRO für Cesar Millan. Mir muss nicht alles gefallen, was er macht, aber das macht ihn nicht zu einem schlechten Menschen oder Hundetrainer.