Gut beim ersten Abschnitt kann ich so mit gehen. Die Werte wie einen Anhaltspunkt zu betrachten ist sicher das klügste was man tun kann.
Allerdings wenn man nach der Verträglichkeit geht - woher weiß ich was mein Hund verträgt und wenn er zu wenig bekommt?
Ich habe Indikatoren wie Kot, Fell, Allgemeinbefinden/Verhalten, Nägel, Ballen, Haut und Urin. Anhand dieser Indikatoren kann man, wenn man Erfahrung hat, mehr oder weniger vermuten, dass was nicht stimmen könnte oder alles o.k. ist. Der Rest wäre Selbstvertrauen in seinen Futterplan
Ich habe z.B. zur Zeit in meinem Futterplan (Bedarf von M/Z) ein Mangel an B Vitaminen, an E Vitaminen (hier wüsste ich überhaupt nicht wie ich es decken sollte ohne in den Hund massenweiße Öl rein laufen zu lassen oder mit Samen voll zu stopfen), Zink (wo es ohnehin keinen bekannten Bedarf gibt), Magnesium etc.
Wenn ich jetzt beispielsweise (auf den Vitamin E Wert bezogen) mir sage "Ok die Werte sind ohne wirkliche wissenschaftliche Grundlage und die Zusatzstoffe enthalten meist auch nur eine Tocopherol Verbindung und auf den Werten ist auch eine unbekannte Sicherheitszulage" und pfeife auf den Vitamin E Bedarfs-Wert wie kann ich dann sicher gehen das dem Hündchen in 5 Jahren nichts fehlt?
Mir ist völlig klar das ich keine Kontrolle habe über die wirklichen Inhaltsstoffe, über die reelle Verfügbarkeit des Inhaltsstoffes und auch die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen habe und meine Werte, wenn sie auf dem Papier stimmen sollten, trotzdem eine Unterversorgung oder Überversorgung bedeuten könnten.
z.B. Jod - was glaubt man da nun? Es gibt Stimmen die erzählen von einer generellen Unterversorgung der Hunde mit Jod, andere kümmern sich nicht weiter drum. Ich möchte allerdings auch keine Verhaltensprobleme haben weil mein Hund vielleicht irgendwann SD-Probleme aufgrund mangelndem Jods bekommt.
Wenn ich mir die Bedarfswerte nicht anschauen möchte bin ich irgendwann wieder bei 2:1 - 2 Teile Fleisch/Knochen/Innereien, ein Teil alles andere und der Hoffnung dass alles schon gut gehen wird (mal jetzt von den paar Grundwerten wie RP/Fett/Faser/Energie abgesehen).
Ich habe langsam den Eindruck das Hundefutter irgendwo ein Blindflug ist, ein Flug im Nebel ist - auch kommerzielles. Man kann sich zwar hier und da orientieren und versuchen viele verschiedene Sachen zu füttern, Qualitativ gutes Fleisch zu füttern aber ansonsten bleibt da nur Hoffen und Beten dass man keine groben Fehler macht ... besonders, wenn man z.B. keine Innereien füttert um den Purinwert nicht all zu hoch zu treiben (weil Dalmi).
Auf der anderen Seite sehe ich allerdings auch die Leute die zu DDR Zeiten Hunde hatten und denen es augenscheinlich gut ging, die Leute die aufs Grotewohl füttern und wo es anscheinend auch gut geht und denke mir dabei "So schwer kann es ja wohl auch nicht sein".
Oder sehe ich das falsch?