Beiträge von Ceri05

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    So wie ich dein bisheriges Training verstehe, bist du bis hierhin ängstlich/nett.
    Dann guckt dein Hund weiter und wird mit Schellen unterbrochen, was aber nicht klappt, denn nun dreht er sich auch noch um, und beisst euch.
    Wobei ich das Beissen in den Oberarm als deutlich gefährlich, weil mit Beschädigkungsabsicht, interpretieren würde.

    Habe ich das so richtig verstanden?


    NEIN NEIN NEIN! !!

    Das was du da beschreibst klingt ja gruselig! Das kann man ja nicht Training nennen!

    Also nochmal:

    Wir treffen einen Hund, Diego guckt entspannt hin, ich clicke, Diego guckt zu mir und es gibt eine Belohnung. Diego guckt wieder entspannt zum Hund, C&B usw. Irgendwann guckt Diego dann vllt zum Hund und fängt an das Nackenfell aufzustellen oä, dann sage ich"nein!", reagiert er, kommt ein Alternativverhalten, passend zur Situation, reagiert er nicht, kommen erst die Schellen und danach das Alternativverhalten.

    Zu dem "Biss":
    Wir waren auf der Nachtrunde. Erst stand da die Hass-Katze (die einzige bei der es noch große Probleme gibt). Diego also völlig aufgeregt, dann gehen wir um eine Ecke und treffen einen Hund. Diego also völlig am ausflippen,bellen und in die Leine springend. Mein Freund hat ihn dann hinter sich hergezogen und ist ihm dabei wohl auf die Pfote getreten - wie er mir später erzählte- worauf hin Diego sich zur Seite drehte und schnappte. Man sieht aber an der Verletzungen, dass Diego ihn nicht treffen wollte, er hat ihn nur gestriffen.

    So, ist jetzt alles klarer?

    Was gegen die "Rudelführertheorie" spricht, ist für mich die Tatsache, dass er schon pöbelnd ins TH gekommen ist... wobei er da ja auch niemanden hatte, an dem er sich orientieren konnte (vorher wahrscheinlich auch nicht, so wie er sich teilweise benommen hat) und dadurch gelernt hat, dass er sich besser nur auf sich verlässt... schwierig alles!


    Wir haben nach Z&B trainiert... eewig... Wenn er Lust auf die Leckerli hatte, war alles gut und wenn nicht, hat er gepöbelt. Wirklich verbessert hat sich sein Verhalten dadurch nicht.


    Mit den Schellen wollen wir Diego nur sagen, dass wir das richtig sch**ße finden, was er da jetzt in diesem Moment tut. Danach gibt es sofort ein Alternativverhalten, für das er auch gelobt wird.

    Ich laufe schon so oft Bögen wie das möglich ist, aber unsere Wege sind da schlecht für (Eine Seite mit Graben+Gärten/Acker, andere Seite mit Koppeln). Genauso ist umdrehen leider meistens keine Alternative, da man bis zur nächsten Kreuzung / Wiese ewig läuft. Daher müssen wir oft an den fremden Hunden vorbei.

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    Wichtig ist allerdings in meinen Augen, nicht nur dem Hund Entscheidungen zu nehmen und ihn damit "klein zu halten". Der Knackpunkt liegt viel eher darin, sich selbst "groß zu machen". Meiner Meinung nach, ist es also deutlich mehr, als nur ein paar Privilegien zu streichen. Es ist Arbeit an sich selbst (und die ist auch mit einigen unschönen Selbsterkenntnissen verbunden), um sich dem Hund in einer gestärkten Position zu präsentieren, die ich dann auch draußen einnehmen kann und die mir der Hund auch abkauft, weil sie eben echt ist.

    Mir fällt es schwer den Unterschied verbal zu beschreiben, weil es eben vornehmlich eine Frage der Einstellung ist und weniger eine Frage, welche Gängeleien kann ich mir für meinen Hund ausdenken, um ihm klar zu machen, dass ich hier die Entscheidungen treffe.

    Viele Grüße
    Frank


    Da hast du vollkommen recht mit. Es fängt ja schon damit an, dass mein Herz klopft, wenn ich um Ecken gehe, weil ich befürchte, dass da ein Hund ist... das wird nicht so einfach.

    Es geht darum, wer die Entscheidung trifft. Wenn Diego in vielen kleinen Dingen die Entscheidung trifft, dann wird er sie sehr wahrscheinlich auch im Ernstfall treffen... ich habe ja nicht gesagt, dass wir nicht mehr mit ihm kuscheln ;)

    Ich habe durch Anstoß des Forums überlegt, ob die Leinenpöblerei mit an der fehlenden Führung durch uns liegt. Daher habe ich einige Freiheiten, die Diego bisher genoss, gestrichen. Ob das was bringt, weiß ich allerdings auch nicht ;)

    Ich hab nochmal nachgedacht und mir einige Dinge notiert, die wir in Zukunft Zuhause umstellen werden.

    - Diego darf nicht mehr im Weg liegen
    - Diego darf nicht mehr unter dem Tisch liegen
    - Diego darf nur noch nach Aufforderung aufs Sofa (und nicht mehr ohne uns auf Sofa und Bett liegen)
    - Diego wird bei betreten der Wohnung nicht sofort begrüßt (macht mein Freund sehr gerne :roll: )
    - Kuschel- und Spielaufforderungen werden immer ignoriert
    - Das Futter wird nach dem Anrichten nicht immer sofort gegeben


    Da sind schon so einige Dinge zusammen gekommen. Ich werde mal mit unserer Trainerin besprechen, ob es ein Problem der Führung sein könnte. Ich hoffe, dass sie diese Möglichkeit auch auf dem Schirm hat, ich hab eigentlich keine Lust mir einen anderen Trainer zu suchen (weil wir da auch die Gruppenstunde besuchen und die uns sehr viel Spaß macht). Ich werde berichten, wie unser Training läuft :D

    staffy: Keine Sorge, ich fühle mich nicht persöhnlich angegriffen. Ich habe über deinen Beitrag nur ein bisschen nachgedacht, daher antworte ich erst jetzt.

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    Normal heißt bei dir also, wenn es dem Hund unwichtig ist und "eigentlich" bedeutet dasselbe ;-)


    Das habe ich so nicht gesagt und vor allem auch nicht gemeint. Im normalen Alltag haben wir leichte bis mittlere Ablenkungen (Hunde, die man kommen sieht, Menschen, Radfahrer, etc.), das ist für mich Normalzustand. Extreme Ablenkungen (aufschreckende Kaninchen, überraschend auftauchende Hunde etc.) sind da nochmal eine andere Kategorie. Verstehst du?

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    Wenn ich will, dann kläffe ich Menschen an, wenn mir der andere Köter grad nicht paßt, dann steiger ich mich da hinein ? Wenn ich einen Hasen in der Nase hab, dann ignorier ich dich !


    Diese Fragen muss ich ehrlich gesagt alle mit "Ja" beantworten. Wobei er Menschen mittlerweile nicht mehr anbellt, das klappt schon sehr gut (manchmal geht er sogar schon von alleine hinter mich, wenn ihm wer komisch vorkommt. So haben wir das geübt).
    Ich denke dennoch nicht, dass wir ein "Kompetenz"-Problem haben. Ich habe mir unser Zusammenspiel gestern den Tag über mal angeschaut und ich finde wirklich, dass er sich im Normalfall (s.o.) an mir orientiert und sich auch beherrschen kann, wenn es sein muss.

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    Vorarbeit heißt, daß beim kleinsten Anzeichen, beim ersten (überraschenden) Blickkontakt schon ein ruhiges, aber sehr bestimmtes "Lass es !!" ausreichen muß, um beim Hund ein "Is ja schon gut !" auszulösen.

    Dafür muß aber vorab geklärt werden, daß dein "Lass es !" definitiv so gemeint ist. Wie muß aber vor Ort passend überlegt werden. Dieses "Lass es !" heißt ja nicht nur: Halt die Schnauze und benimm dich, sondern auch, ich hab alles unter Kontrolle und du kannst dich auf mich verlassen.


    Das klingt natürlich toll und ist glaub ich auch das, was man irgendwann erreichen möchte. Aber ich kann mir noch nicht vorstellen, wie man das in der Praxis umsetzen kann... ;)

    Ich hab Zuhause nun einmal einen Hund sitzen, der anscheinend in seinem früheren Leben (über das wir nichts wissen, außer das er mit knapp 1 Jahr auf einem Parkplatz angebunden ausgesetzt wurde) gelernt hat, dass er Entscheidungen selber treffen darf / kann / muss... und ich denke, dass wir Zeit brauchen bis er uns vollkommen vertraut (viele Dinge sind schon viel besser geworden!) und auch Entscheidungen freiwillig an uns abtritt.

    wutzdog: Ich hoffe, ich denke an alles. War ja doch relativ viel.

    Also, ich denke, dass er aus Unsicherheit pöbelt, da er auch im Freilauf prollt. Also volle Kaschemme druff (Scharren, stolzieren etc.), aber wehe der andere lässt sich nicht beeindrucken, dann ist man auf einmal soo klein mit Hut. Weiterhin ist er in seinem ganzen Verhalten - auch neuen Dingen gegenüber- erstmal eher unsicher und vorsichtig. Was für Hunde uns da begegnen ist prinzippiell erstmal egal, wobei große meistens schlimmer sind als kleine und "provozierende" gehen auch schlechter als ignorante.

    Das mit dem Ablenken klappt auf relativ große Distanz gut, auf kleinere Distanz hängt es vom Hund ab. Allerdings löst das ja auch nicht unser Problem mit den Hundebegegnungen, die ja nun mal immer auf Wegen stattfinden. So viele Hunde laufen hier jetzt auch nicht rum, dass ich mich auf eine Wiese stellen und das üben könnte.

    Ich sage definitiv nicht "nein, nein, nein"! Man wiederholt generell keine Befehle!! Ich sage "nein!", warte kurz und reagiere entsprechend seiner Reaktion. Allerdings sage ich auch nur "nein!", wenn ich weiß, dass er noch nicht so aufgeregt ist, dass es nicht funktioniert.

    Wir haben auch Bekleidung für Diego :ops: :D

    Einen Regenmantel, den er anbekommt, wenn es richtig doll plästert oder es so nass-kalt im Winter ist... außerdem haben wir einen Bademantel, den er im Winter anbekommt, wenn er durchgenässt ist :D

    Ich muss aber auch sagen, dass Diego seine beiden Bekleidungsstücke liebt! In den Regen - ohne Mantel? *bääh*Da kommt dann ein vorwursvoller BLick - alá wieso hast du eine Jacke an und ich nicht? :roll: und den Bademantel kann man ihm nur unter Protest wieder ausziehen :lol:

    Naja, ich werfe zB öfter Leckerli an denen er vorbei gehen muss, wenn ich sie nicht frei gebe. Und dabei klappt das. Nur der Ochsenziemer war halt so verführerisch, dass er nicht wieder stehen konnte.


    Bei uns gibt es auch ein Alternativverhalten, das finde ich sehr wichtig!

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    Vielleicht kannst du dich ja gezielt verabreden um erst zu trainieren und danach leinenlos Kontakt zu ermöglichen?


    Das hatte ich mir auch überlegt, aber er flippt ja wie gesagt nur in Überraschungsmomenten aus und die kann man schlecht stellen...