öhm. ich nochmal.
Hatte gestern das Vergnügen, zu meinen beiden Lieblingswölfen (18 + 22 kg) kurzzeitig die Leinen von zwei ziemlich ungestümen (ungezogenen) Schäfi-Mixen zum Halten zu kriegen, damit deren Halterin unfallfrei den Bach durchqueren konnte.
Schäfi-Mix Nr. 1 (40 kg, voll im Saft) meinte auch, er müsse SOFORT Frauchen hinterher.
Sein "kleinerer Bruder" (30 kg) tat es ihm gleich.
Gegen 70 kg Zugkraft mal 4 Beine verteilt auf 2 Leinen hätt ich bei umgehängten Leinen auch nix ausgerichtet.
Da hilft die praktische Anwendung des Hebelgesetzes (wenn auch der Physik-Schulunterricht in den 70er Jahren diesbezüglich wenig praxisnah war): den eigenen Schwerpunkt so weit wie möglich nach unten verlagern (in die Hocke gehen) = Hebelwirkung verringern. Und zwar BEVOR es einen mit der Nase voraus in den Matsch haut.
Lästermäuler würden es auch als "Backenbremse" bezeichnen.
Und siehe da: "Methode Anker" hat geholfen.
Schäfi Nr. 1 (40 kg) drehte sich verwirrt um "Nanu, wieso komm ich nicht vom Fleck?" und Nr. 2 zog es dann auch vor, den Rückwärtsgang einzulegen. Obwohl ich selbst "nur" knapp 90 kg habe, theoretisch die beiden aber jeder das 6-fache ihres eigenen Gewichts wegziehen KÖNNTEN. WENN es sich nicht wehrt.
So wie ihr Frauchen neulich (gut 1,80 m, knapp 100 kg):
Sitzt plaudernd auf der Parkbank, die Leinen von Schäfi Nr. 1 + 2 lose um's Handgelenk geschlungen. Stellen die Hunde die Ohren auf und fixieren irgendwas im nächsten Gebüsch. Ich sag noch "(Name), pass auf deine Hunde auf, da ist irgendwas. Die starten ..." Bis zum "gleich durch" kam ich nicht mehr, da kam die Katze in Sicht und die Schäfis in Fahrt.
Ratet mal, wer elegant von der Parkbank abhob? - Tja, ABGELENKT darf man bei solchen Kraftpaketen nur selten sein.
Allerdings hatte ich am Bach die Situation kommen sehen und konnte mich drauf einstellen.
Deshalb bevorzuge ich bei meinen eigenen beiden Schnellstartern (18 + 22 kg) die Methode mit dem Hüftgurt.
Klar, "Rücken" sollte man da besser auch nicht haben. Wer aber Jagdhund führt, muss entweder Jäger sein oder von den möglichen Übeln das kleinste wählen, wenn man mit der Erziehung noch nicht so weit ist.